Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
sprangen noch immer wild um sie herum. Neve war dicht hinter dem Wesen und warf immer neue Flaschen auf ihn, doch es passierte nichts.
„Er trägt Kleidung, die ihn schützt!“, rief die Elfe. „Außerdem benutzt er einen Spiegel als Schild! Ich kann ihn nicht aufhalten!“
Arrow und Keylam liefen immer weiter. Der Finsterling zeigte sich von Neves Angriffsversuchen unbeeindruckt und zertrümmerte wahllos alles Gestein, das ihm im Weg war.
„Ich weiß nicht, ob wir ihn zu dritt besiegen können“, rief Keylam Arrow zu. „Er ist stark und verdammt schnell.“
„Und welche Alternative haben wir dann? An der Oberfläche ist der Tag noch nicht angebrochen. Da warten nur Perchtas Dämonen und ich glaube nicht, dass sie uns helfen werden!“
Keylam lachte auf. „Verstärkung wäre aber gar nicht schlecht!“
Arrow wurde langsamer. „Bist du verrückt?“, schrie Keylam sie an. „Komm weiter!“
„Ich habe eine Idee“, erwiderte sie. „Neve! Zerbrich alle Flaschen, dessen Licht in dieser Höhle leuchtet! Kein einziger Strahl darf mehr abgesondert werden!“
„Was?“, rief die Elfe entgeistert.
„Tu es einfach!!“, befahl Arrow hysterisch.
Verständnislos schüttelte Neve den Kopf, doch sie tat, worum Arrow sie gebeten hatte, und in der Dunkelheit zeichneten sich plötzlich die Umrisse unzähliger kleiner Männer und die eines Riesen ab.
Bevor die Lichter erloschen waren, hatten Arrow und Keylam sich noch hinter einen Felsvorsprung flüchten können. Nachdem ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnten sie den Kampf genau verfolgen.
Von allen Seiten griffen die Zwerge den Finsterling an. Sie zerrissen seine Kleidung und rammten ihm überall ihre Messer in den Körper. Die Kreatur schrie fürchterlich und warf seinen Spiegel nach den Zwergen. Doch er flog direkt auf Arrows und Keylams Schutzwall zu und zerbrach in tausend Splitter.
Als Arrow wieder hinter dem Vorsprung aufschaute, sah sie noch, wie der Riese dem Finsterling sein Schwert in den Bauch rammte. Dabei zitterte die Kreatur am ganzen Körper, bis sie schließlich starb.
Geschockt starrte Arrow das Wesen an. So etwas hatte sie noch nie gesehen, und obwohl sie wusste, dass der Finsterling ihr nach dem Leben getrachtet hatte, war es dennoch genauso grauenvoll mitanzusehen, als wäre es ein Freund gewesen. Es erinnerte sie an Stone.
„Alles in Ordnung?“, fragte Keylam, der genau wusste, was in ihr vorging. Arrow schluckte. Verstört nickte sie.
Eine kugelrunde Flasche leuchtete vor Neves Gesicht auf, doch es war kein helles, strahlendes Licht, sondern blau und schwach.
„Ich dachte, es funktioniert nicht mit Mondschein“, sagte Bon mit seiner tiefen, schwerfälligen Stimme.
„Das sind Irrlichter“, erklärte Neve mit einem schelmischen Grinsen. „Die kleinen Biester haben mir das Leben in Nebulae Hall ganz schön schwer gemacht und ich wollte nicht, dass sie mich vermissen, solange ich weg bin.“
Neve lachte amüsiert und Bon stimmte mit ein, bevor sie sich bei all der Wiedersehensfreude in die Arme fielen.
„Jemand zu Hause?“, fragte Smitt Arrow genervt, die noch immer apathisch in die Leere starrte.
Vom Fingerschnipsen des Zwerges kam sie wieder zu sich und fiel sogleich Bon in die Arme, der sie sichtlich glücklich empfing. Eine ganze Weile wollte sie ihn gar nicht wieder loslassen, bis sie bemerkte, dass sie von allen Seiten angestarrt wurden. Eilig löste sie sich aus der Umarmung und zog Keylam vor sich.
„Ihr kennt euch noch nicht“, murmelte sie verlegen.
„Freunde von Neve und Arrow sind auch meine Freunde. Ich bin Bartlmä Bon, aber du darfst mich Bon nennen.“
Bon lächelte Keylam an, der sichtlich beeindruckt war und ihm die Hand reichte.
„Was macht denn ein Riese bei den Zwergen?“, fragte Keylam verwundert.
Arrow hatte vergessen, Keylam von Bons außergewöhnlicher Erscheinung zu berichten. Obwohl sie ihm sonst alles erzählt hatte, war ihr das einfach entfallen.
Glücklicherweise trug Bon es ihr nicht nach und klärte Keylam geduldig auf. Die beiden verstanden sich auf Anhieb und sogar Smitt war ihm nicht unsympathisch.
Inzwischen hatten sie ein Lagerfeuer entzündet, auf dem auch umgehend Marb erschienen war.
„Hallo, altes Mädchen!“, begrüßte Bon das Moosweiblein freudig. Und als diese ihm daraufhin zuzwinkerte, haute das Arrow völlig aus den Latschen.
Im Schein des Feuers betrachtete Arrow neugierig die blau leuchtende Kugelflasche, die Neve zuletzt
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