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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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kannten. Hier sind die Erinnerungen an dich allgegenwärtig.“
    „Das beweist gar nichts!“, sagte Arrow forsch. „Das sind keine Geheimnisse. Jeder kann dir davon erzählt haben.“
    „Nun gut“, fuhr Keylam fort, „was ist mit der Tatsache, dass deine Freundin Linda in Dewayne verliebt war, dem Abend, als dir der Elf in Gestalt eines Schneeengels erschienen ist, oder dem Tag, als du das Tor geöffnet hast?“
    Arrow schreckte auf. Das konnte nicht sein. Von der Sache mit dem Tor hatte sie zwar ihren Freunden erzählt, doch es konnte unmöglich in so kurzer Zeit zu Keylam gelangt sein. Und selbst wenn – von dem Schneeengel hatte sie nie jemandem erzählt und auch Lindas Geheimnis war immer gut bei ihr aufgehoben gewesen.
    Arrows Blicke sprachen Bände und ohne, dass sie ein Wort sagen musste, spielten sich all diese Begebenheiten plötzlich wie ein Traum noch einmal vor ihr ab. Einzig verwirrend an dieser Sache war, dass Arrow sich selbst nicht als solches erkannte, sondern an ihrer Stelle nur die funkelnden Umrisse ihres Körpers erschienen.
    „Warum erkennt man mich nicht?“, fragte sie abwesend.
    „Weil … Weil das, was sich an dieser Stelle befinden müsste … du selbst bist.“
    Verärgert schaute sie ihn an. „Mir ist schon klar, dass ich das sein soll. Meine Frage war, warum ich nicht genauso zu sehen bin wie all die anderen hier!“
    Keylam senkte seinen Blick. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen und es verging eine ganze Weile, bis er sich zu einer Antwort durchringen konnte. Als er zu reden begann, bohrten sich die Blicke seiner schwarzen Augen in die ihren.
    „Arrow, kannst du dich daran erinnern, wie dir dein Freund Bon einst erzählte, dass du die jüngste und seit vielen Jahren einzige Nachfahrin der Nyriden bist?“
    Sie nickte und unweigerlich tauchten die Bilder dieser Begebenheit aus dem Sumpf auf. Vor ihren Augen spielte sich alles noch einmal ab.
    „Hast du dich je gefragt, wie es dazu kommen konnte?“
    Ängstlich vor der Antwort schüttelte sie den Kopf.
    „Nun, als die Nyriden einst von ihren Seelen getrennt wurden, wurden sie aus dieser Welt verbannt, während ihre Seelen weiterhin hier wandeln durften. Allerdings ist es einer Seele allein nicht möglich, Nachkommen zu haben. So schien es jedenfalls bis zu dem Tage, an dem du geboren wurdest.“
    Arrow runzelte die Stirn. „Dann willst du mir jetzt vielleicht erzählen, dass ich vom Himmel gefallen bin?“
    „Ob du es glaubst oder nicht – aber diese Theorie ist gar nicht so weit hergeholt.“
    Arrow schwieg. Immer größer flammte das Misstrauen in ihr auf, doch etwas in ihr sagte, dass sie weiter zuhören sollte.
    „Seit ich deinen Vater kenne“, fuhr Keylam fort, „war es sein größter Wunsch, ein eigenes Kind zu haben. Wobei das Wort Wunsch nicht unterbewertet werden sollte, denn in diesem Teil des Universums kann so etwas schneller in Erfüllung gehen, als man denkt.
    Damals, als Dewaynes Eltern starben, nahm Melchior sich in seiner Trauer des kleinen Elfen an. Einen Jungen hatte er somit schon, doch fand er mit Dewayne nicht die Erfüllung, die er sich erhofft hatte.
    Immer öfter gab er sich in seinen Tagträumen der Vorstellung einer eigenen Tochter hin und er gab ihr sogar einen Namen – Arrow sollte sie heißen.
    Sein Wunsch nach diesem Kind nahm unvorstellbare Ausmaße an und mit jedem Tag wurden die Träume von einem Leben mit ihr stärker – sie wurden zu Erinnerungen. Und wie aus einer Kettenreaktion wurden die Erinnerungen von dir zu einem eigenständigen Wesen – wie ich es bin. Und irgendwann warst du real.“
    Ein Moment der Stille folgte. Ungläubig lachte Arrow auf. „Willst du mir etwa erzählen, dass ich aus den Wünschen meines Vaters diesem Sumpf entsprungen bin? Etwas derartig Lächerliches habe ich noch nie zuvor gehört. Aber immerhin – es hat sehr viel Fantasie!“
    „Was Keylam sagt, ist die Wahrheit, Arrow.“
    Erschrocken über die vertraute Stimme, wandte sie sich um. Unfähig, der eigenen Wahrnehmung weiterhin trauen zu können, schüttelte sie den Kopf.
    „Das ist nicht real. Das ist nicht real.“ Arrow murmelte diesen Satz immer weiter vor sich hin, bis plötzlich ihre Hand ergriffen wurde.
    „Oh doch, mein Kind, ich bin real.“
    Die gütigen, liebevollen Augen von Anne hatten so viel Leben in sich und die wärmende Berührung ihrer Hand ließ darauf schließen, dass sie die Wahrheit sprach. Anne war real. In ihrer Erleichterung fiel Arrow der alten Frau in die

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