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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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darüber hinweg.
    Einige der Pflanzen hatten ein eher schauriges Aussehen. Ihre Blüten erinnerten stark an einen Mund, in welchem viele spitze Zähnchen aufblitzten. Tatsächlich schnappte eine von ihnen plötzlich auch nach der Wolke, die zwar gleichzeitig mit Arrow zurückschreckte, sich aber nichts gefallen ließ. Ganz offensichtlich war auch bei Wolken irgendwann das Maß erreicht, denn schließlich färbte sie sich grau, stieß einen hellen Blitz aus und von einem Moment auf den nächsten war die schnappende Pflanze nur noch glimmende Holzkohle. Ärgerlich murmelnd flog die Wolke davon.
    Kopfschüttelnd drehte Arrow sich um und bekam den nächsten Schreck, denn die vielen steinernen Augenpaare aus ihrem Zimmer hatten zwischenzeitlich Gestalt angenommen und wandten sich ihr neugierigen Blickes zu.
    „Ihr seid wohl überall im Schloss?“, fragte sie mit freundlicher Resignation.
    Viele begeisterte Sommernachtstraumfiguren nickten heftig. „Aber ja, wir sind das Schloss“, erwiderte ein Elfenknabe. „Wir und noch ein paar Blumen.“ Die anderen Oberkörper stimmten ihm abermals mit begeistertem Nicken zu.
    „Oh“, stammelte Arrow, „dann muss ich mich wohl für meine Benehmen von vorhin entschuldigen. „Normalerweise besitze ich genügend Anstand, nicht davon zu laufen, wenn ich jemanden kennen lerne. Es ist nur ...“ Arrow ging dichter an die Figuren heran, hielt eine Hand neben ihren Mund und flüsterte: „Das hier ist alles noch ganz neu für mich und ich wusste über diese Welt so gut wie nichts.“
    Die Skulpturen nickten. „Wir erzählen es nicht weiter“, flüsterte eine in Blättern gekleidete Dame, woraufhin alle die Köpfe schüttelten.
    Zurückhaltend lächelte Arrow die vielen Gesichter an. Das war vielleicht alles seltsam. Dagegen war alles Sonderbare, das sie bisher erlebt hatte, irgendwie normal. Aber sie hatte schon oft gedacht, dass einige merkwürdige Begebenheiten nicht mehr übertroffen werden konnten, und nicht selten wurde sie dann eines Besseren belehrt.
    „Okay, danke“, stammelte sie. Eigentlich eine nette Plauderei, dachte sie, bevor ihr Magen sie zum wiederholten Male mit lautem Protest an ihren Hunger erinnerte.
    „Du hast Hunger“, stellte der kleine Junge fest.
    Arrow nickte. „Ja, deshalb bin ich auch unterwegs. Ich suche meinen Vater. Er hat versprochen, mir alles zu zeigen und nun müsste er mir sagen, wo ich etwas zu essen bekommen kann. Wisst ihr vielleicht, wo er wohnt?“
    Alle nickten. „Aber er ist gerade nicht da“, erklärte die Dame, woraufhin alle die Köpfe schüttelten.
    „Oh ...“, bemerkte Arrow enttäuscht. „Habt ihr vielleicht eine Ahnung, wo er sich im Moment aufhält?“
    „Aber ja. Er ist vorhin in den Wald gegangen“, sagte der Elfenjunge.
    Arrow lächelte. „Dann ... dann werde ich dort mal nach ihm suchen. Ich danke euch.“
    Arrow wandte sich um, aber alles, was sie sah, waren Pflanzen und Gänge. Nach einen kurzen Zögern richtete sie sich wieder an ihre Beobachter.
    „Ähm ... darf ich euch noch einmal um etwas bitten?“
    Die Reliefskulpturen nickten begeistert.
    „Ich glaube, ich habe mich verlaufen und irgendwie ... finde ich den Weg nach draußen nicht.“
    Schweigend wurde sie gemustert und auch noch Sekunden später wurde sie nur angestarrt.
    „Ähm ... Könntet ihr mir vielleicht den Weg hinaus zeigen?“
    Ein begeistertes „Natürlich!“ erklang von allen Seiten und so folgte Arrow den Figuren, die sich durch den Sandstein bewegten.
    Der Weg nach draußen kam ihr viel länger vor als bei ihrer Ankunft der Weg hinein. Scheinbar war sie nach dem Schreck in ihrem Zimmer in eine völlig falsche Richtung gelaufen. Unterwegs musste sie noch einer ganzen Menge Klein-Wetter-Wolken ausweichen, unter denen sie auch sofort die von vorhin wieder erkannte. Tobend polterte der kleine Himmelskörper vor sich hin – scheinbar war es nicht ihr Tag. Erleichtert erblickte Arrow schließlich den Ausgang.
    Sie bedankte sich. Schon auf dem Weg nach draußen drehte sie sich noch einmal um.
    „Ich bin übrigens Arrow“, stellte sie sich vor.
    „Wissen wir“, antworteten die Figuren einstimmig nickend.
    Verblüfft von dieser so sonderbaren, aber überaus angenehmen Bekanntschaft verließ Arrow das Schloss. Der Blick auf das Tal war genauso überwältigend wie bei ihrer Ankunft, und obwohl alles noch sehr nebelverhangen war und man nicht unendlich in die Ferne schauen konnte, war es doch viel klarer geworden und auch die Anwesenheit von

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