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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Gefühl der Erleichterung folgte Kälte und dem Gefühl von Kälte folgte ein Pieks in die Hüfte.
    Bei einem Blick über die Schulter, bedeutete Dewayne ihr, dass sie die Kapuze aufsetzen und ihren Weg fortsetzen sollte.
    Ein kalter Schauer lief Arrow über den Rücken. Dieser Ort war dunkel und kalt. Endlos schien es in alle Richtungen. Es war das Berginnere, eine riesige Höhle, durch die sich unzählige Stalagmiten und Stalaktiten zogen.
    Über Höhlen und Gebirge stand eine Menge in den verbotenen Büchern der Bibliothek. Sie bargen sehr viel mehr Geheimnisse in sich als andere Orte der Natur.
    Arrow folgte ihren Vorgängern eine in Fels gehauene Treppe hinunter. Es wirkte gespenstisch. Die Umrisse der Leute verloren sich in der Dunkelheit, nur die Sterne verrieten, dass Hunderte vor ihr waren. Tatsächlich sah es so aus, als befände sich der Himmel in diesem Abgrund.
    Schwach waren überall an den Felswänden viele kleine Treppen zu sehen, die zu unzähligen Eingängen führten. Öffnungen über und neben den Eingängen ließen erkennen, dass sich dahinter hohle Räume befanden.
    Arrow wurde das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Jedoch konnte sie nicht sagen, ob es von den Nachfolgenden ausging oder von etwas anderem hier unten. Etwas, das nicht mit ihnen durch den Eingang gekommen war, sondern hier lebte und diesen Platz für sich selbst beanspruchte. Vielleicht war es aber auch nichts von beidem, sondern einfach nur dieser Ort selbst, der eine derartige Unbehaglichkeit in ihr auslöste.
    Mit jedem Schritt abwärts wurde es kälter. Das Gewand, das ihr zuvor noch lästig, viel zu schwer und zu dick erschien, fühlte sich nur noch an wie ein Nachthemd bei einem Winterspaziergang. Einzig die vom Funken gewärmten Hände konnten der Kälte trotzen.
    Zu Arrows Erleichterung wurde es in der Tiefe heller. Tausende Kristalle reflektierten die schwachen Lichter.
    Am Fuße der Treppe angekommen, nahm Dewayne sie gleich zur Seite, wo sie verharrten, bis auch der Letzte unten angekommen war.
    Die Stille war erdrückend. So mussten sich Gefangene, die in ihren Verließen auf ihre Hinrichtung warteten, gefühlt haben, dachte sie.
    Jemand trat vor und ließ seinen Funken aufsteigen, dem die anderen folgten. Gemeinsam bildeten die kleinen Lichter einen gleißenden Lichtballon, der, so gebündelt, um ein Vielfaches stärker und heller leuchtete als zuvor.
    Vor der wartenden Menge lag ein Meer aus Efeu, das alles überwucherte, was sich in der Tiefe befand. Die Blätter bewegten sich, als würden sie auf Wellen dahin gleiten. Etwas stieg daraus hervor – eine Frau.
    Ihr wallendes, erdbraunes Haar fiel geschmeidig über ihre Hüften und die helle Haut schien in Milch gebadet. Der Efeu schlang sich um ihren schlanken Körper wie ein freizügiges Gewand. Mit ihren vollen Lippen und den glasklaren Augen, die wie Smaragde funkelten, strahlte sie die Anmut einer Göttin aus. Eine aus Efeu geflochtene Krone unterstrich ihre Erscheinung.
    Arrow war vollkommen gefesselt. Etwas so Schönes hätte nie ein Maler auf die Leinwand und nie ein Dichter zu Papier bringen können.
    Wie eine Königin ihr Volk begrüßte, so nickte auch sie der Menge zu.
    Mit ihren großen, strahlenden Augen und einem engelsgleichen Lächeln konzentrierte sie sich auf die Person, die den ersten Funken hatte steigen lassen.
    Arrow konnte nicht erkennen, wer es war, denn die Person stand mit dem Rücken zu ihr und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Doch offenbar handelte es sich um einen Mann, denn einen solchen Gesichtsausdruck hatte sie bisher nur ein einziges Mal beobachten können – als Linda mit Dewayne geflirtet hatte. Dort vorne musste es sich allerdings um jemand anderen handeln, da Dewayne, wie ihr ein Blick über die Schulter verriet, noch immer hinter ihr stand.
    Der Mann brachte die Frau zum Lachen, was die gesamte Höhle noch heller leuchten ließ. Zu gern hätte Arrow gehört, was er ihr zuflüsterte, doch trotz der andauernden Stille drang kein einziges Wort zu ihr vor. Nichtsdestotrotz war es himmlisch, diese Frau anzusehen. Sie sah so glücklich aus.
    Der Mann drehte sich um und Arrow erschrak. Es war ihr Vater. Das war ja eine schöne Überraschung. Erst brachte er sie in diese Welt, ließ sich tagelang nicht mehr blicken und dann fiel ihm mal eben irgendwann noch so ein, dass ja seine Tochter hinter ihm steht.
    Er winkte sie zu sich.
    Unsicher, ob er wirklich sie meinte, schaute Arrow sich nach beiden Seiten um. Ein Schubs von

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