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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Begeisterung zur Musik war leidenschaftlich – nicht zu bremsen.“
    Auf halbem Weg den Berg hinunter lud eine endlos steinerne Tafel, die sich wie ein Ring um den Fels schmiegte zu Speis und Trank ein. Von dort aus hatte man einen prächtigen Blick auf die Wiesen, wo das Leben tobte. Es wurde gegessen, getrunken, geflirtet und getanzt. Von überall her ertönte Staunen und Gelächter.
    Gemessen an dem, was sich am Tage dort abspielte, könnte man ebenso gut eine rauschende Ballnacht mit einem öden Kaffeekränzchen vergleichen.
    Dewayne ergriff Arrows Hüfte und mit einem Schwung ließ er sie um sich selbst drehen. Damit war sie ihre schwere Kutte los und trug ein schillerndes Festkleid, das mit jeder ihrer Bewegungen golden funkelte.
    „Willkommen zu Hause“, sagte Dewayne, und bevor Arrow wusste, wie ihr geschah, ergriff er ihre Hand und schwebte, sie fest umschlungen, mit ihr zur Festtafel hinunter. Im Flug kreischte sie aus Leibeskräften, doch die Schreie fanden nirgendwo Beachtung.
    Mit einem Satz waren sie unten. Starr vor Schreck klammerte sich Arrow weiter an Dewayne . Doch bevor sie sich versah, hatte er sich von einem Moment auf den nächsten gelöst und sie neben ihrem Vater an der Tafel platziert. Ihr Magen rebellierte. Wäre seit ihrem letzten Mahl nicht so viel Zeit vergangen, so hätte sie sich übergeben. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und ihre Muskeln entspannten sich schleichend langsam.
    „Kind, geht es dir gut?“, fragte Melchior besorgt.
    Am ganzen Leib zitternd warf sie ihrem Vater einen verständnislosen Blick zu.
    Melchior reichte ihr einen Kelch. „Trink“, sagte er. „Es hilft dir, dich zu lockern.“
    Ohne weiter nachzudenken griff sie nach dem Gefäß und leerte es mit einem Zug. Der rote Saft schmeckte beerig, süß und sauer zugleich. Sie kannte das Getränk nicht, doch als der Becher sich erneut wie von Zauberhand füllte, leerte sie ihn wieder in einem Zug.
    „Geht es dir besser?“, fragte Melchior fürsorglich.
    „Wo warst du in den letzten Tagen?“, fuhr sie ihn an, ohne auf seine Frage zu antworten.
    „Immer in deiner Nähe – so wie ich es schon dein ganzes Leben lang war“, entgegnete er entgeistert.
    „Aber du hast mich einfach allein gelassen. Ich hätte mir gewünscht, dich bei mir zu haben – nur für einen Tag, damit ich mich besser an all das hier gewöhnen kann.“
    „Aber Arrow, ich war bei dir. Du hast es nicht gesehen, doch mit einem Auge habe ich dir immer zugeschaut und das nicht erst, seitdem du hier bist. Selbst in der Menschenwelt habe ich dich sehr viel öfter besucht, als du glaubst.“
    Langsam beruhigte sich Arrow. Der Saft zeigte seine Wirkung. Ihre Wut schwand und sie war einfach nur froh, ihren Vater jetzt bei sich zu haben.
    „Und nur nebenbei – die Idee, Küchenutensilien zur Verteidigung bei einer Schneeballschlacht einzusetzen, gefiel mir ausgesprochen gut. Auf so etwas wäre ich nie gekommen“, fügte er mit einem verschmitzten Lächeln hinzu.
    Arrow bemerkte die Röte, die ihr bei den Gedanken an das Küchensieb, die Bratpfannen und die vielen silbernen Löffel, aus denen sie im Sommer Taschenkatapulte gebaut hatte, ins Gesicht schoss.
    Während Melchior ausgelassen zur Musik klatschte, nahm Arrow einige Bissen zu sich. Das Essen war ausgesprochen lecker und die Auswahl unerschöpflich.
    Als sie endlich gesättigt war, wechselten sie und Melchior einige Worte über die vergangen Jahre. Er offenbarte ihr, dass es immer beabsichtigt war, ihr die „verbotenen“ Bücher irgendwie schmackhaft zu machen und nichts weckt mehr Interesse als das Unerlaubte. Natürlich war es da ein Leichtes für sie, diese alten Schinken zu finden und eingehend studieren zu können. Bis auf den Wald war es das Einzige, das ihr je verboten worden war. Da Leute, die sich an alle Regeln halten, im Allgemeinen als Spießer gelten, musste sie irgendeine Regel brechen. Eingehende Überlegungen führten zu dem Schluss, dass die Bücher weit weniger Aufsehen erregen und im Falle des Ertapptwerdens auch weniger Ärger nach sich ziehen würden. Nun aber würde sie durch eine List ihrer Familie dann doch unter die Spießer fallen.
    Auf ihre Frage, wie es dazu kam, dass sie nie dafür vorgesehen war, in der Menschenwelt alt zu werden, wurden sie von einem guten Dutzend kichernder Damen unterbrochen.
    Melchior warf einen Blick über seine Schulter und lächelte ihnen zu.
    „Mein Kind, ich fürchte, ich muss dich für eine Weile allein lassen. Es wird

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