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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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wieder ganz wach war, sah sie, wie Anne und Sally sich um Keylams Bett geschart hatten. Eilig ging sie hinüber, um zu sehen, was dort vor sich ging.
    „Oh Kind“, sagte Sally besorgt, „wir wollten dich nicht wecken.“
    Arrow sah zu Keylam, der sich unruhig in seinem Bett umher wälzte.
    „Was ist denn geschehen?“, fragte sie sorgenvoll.
    „Wir wissen es nicht“, erklärte Sally mit tränenden Augen. „Den ganzen Tag haben wir nach euch geschaut und alles schien in bester Ordnung. Wir haben ihm Umschläge gemacht und auch sonst alles getan. Sein Fieber war fast weg. Und von einem Moment auf den anderen ging es wieder bergab.“
    Arrow kniete sich zu Keylam, nahm seine Hand und testete die Stirn. Es wurde tatsächlich wieder schlimmer und er reagierte auch nicht, wenn man ihn ansprach.
    „Hast du nicht noch irgendwelche Kräuter, die wir ihm geben können?“, fragte Arrow ihre Großmutter angespannt.
    Anne schüttelte den Kopf. „Wir haben schon alles versucht. Er reagiert auf gar nichts.“
    „Bitte denk noch einmal genau nach! Bist du ganz sicher, dass wir nichts übersehen haben?“ Arrows Stimme vibrierte.
    „Das bin ich. Ich habe ihm alles gegeben, was auf die Symptome passt.“
    „Dann gib ihm eben noch etwas anderes! Irgendetwas muss doch helfen!“, entgegnete Arrow aufgebracht.
    Anne wirbelte sie an der Schulter herum. „Wenn du Keylam umbringen willst, können wir ihn gerne als Versuchskaninchen benutzen. Sollte das nicht in deinem Sinne sein, wäre es besser, einen anderen Weg zu finden!“
    Arrow schaute sie hilflos an.
    „Ich weiß, was du jetzt denkst, Kind“, erwiderte Anne auf Arrows verzweifelte Blicke. „Doch du wählst einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt, um jetzt den Kopf zu verlieren – merk dir das. Nur mit klaren Gedanken trifft man gute Entscheidungen.“
    Sally stand hilflos neben der Tür und wischte mit ihrem Ärmel die Tränen weg. „Das Feuerholz ist fast aufgebraucht. Ich gehe und hole neues.“
    „Nein, ich mache das“, entgegnete Arrow. Als sie sich erhob, funkelte sie ihre Großmutter zornig an. Sie hatte Anne immer für ihre Klarheit und Geduld bewundert. Trotzdem verstand sie nicht, warum ihre Großmutter in solchen Momenten nicht wenigstens einmal Gefühle zeigen konnte.
    Eilig lief sie die Treppen hinunter und kaum, dass sie unten ankam, erhoben sich Roga, Merlin und Whisper, um sie zu begrüßen.
    Während Roga und Merlin in einer Ecke des Raumes nebeneinander saßen, von wo aus sie Whisper kritisch beäugt hatten, lag der Perseide, alle Viere von sich gestreckt, allein in der anderen Ecke. Obwohl er gemustert wurde, als könne man ihm nicht trauen, fühlte er sich dennoch sichtlich wohl.
    Als Whisper auf Arrow zulief, machten ihm Roga und Merlin anstandslos Platz. Verwundert über dieses Schauspiel runzelte Arrow die Stirn und streichelte den großen Rappen am Hals. Plötzlich kam ihr eine Idee. Geschwind lief Arrow wieder die Treppen hinauf.
    „Hat er einen Perseiden?“, fragte sie nach Luft schnappend.
    Sally sah Anne fragend an und zuckte mit den Schultern. „Ich denke schon“, antwortete sie.
    „Was meinst du mit ‚ich denke schon’?“
    „Bestimmt hat er einen, aber wir haben ihn nie zu Gesicht bekommen.“
    Arrow schaute verständnislos von einer Frau zur anderen. Wie konnte es sein, dass sich ständig alle so viele Sorgen um Keylam machten und dann so etwas Wichtiges nicht berücksichtigten?
    Aber das spielte jetzt keine Rolle. Es war, wie es war, und für Vorwürfe blieb keine Zeit.
    Um ein Haar blieb Arrow das Herz stehen, als Harold plötzlich hinter ihr stand. „Er versteckt etwas – in den Kellergewölben.“
    „Es gibt ein Kellergewölbe?“, fragte Arrow erstaunt darüber, dass Keylam ihr diesen Teil des Schlosses vorenthalten hatte.
    „Harold! Du kannst sie nicht dort hinunter gehen lassen! Er ist eine boshafte Kreatur – das weißt du genau!“, brachte Sally empört hervor.
    „Das mag wohl sein, aber das Mädchen hat nach dem Perseiden gefragt und ich habe ihr geantwortet“, entgegnete Harold herablassend.
    „Aber du weißt doch gar nicht, ob er einer ist!“
    „Ob er keiner ist, wissen wir auch nicht. Das Mädchen kann es für uns in Erfahrung bringen. Es heißt, dass Nyridenseelen einen Perseiden erkennen.“
    „Was, ich?“, rief Arrow dazwischen. „Ich kenne mich mit diesen Sachen nicht aus. Vor wenigen Tagen erst habe ich überhaupt von dieser ganzen verkorksten Geschichte erfahren! Was ist, wenn ich falsch liege?

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