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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Arrow.
    Sally zuckte mit den Schultern. „Er ist ganz ruhig.“
    „Habt ihr ihm denn etwas zu essen gegeben?“
    Sally nickte.
    „Ja und?“, fragte Arrow ungeduldig. „Hat er viel zu sich genommen? Hat es ihm geschmeckt?“
    „Noch spielt er damit“, antwortete Sally.
    Fragend schaute Arrow die Köchin an, die den Minotaurus nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Als sie das Frage-Antwort-Spiel satt hatte, ging sie selbst zu dem Stier. Fassungslos betrachtete sie das, was sich vor ihren Augen abspielte.
    Noch immer saß der Minotaurus ganz ruhig auf der Bank vor dem Kamin. Ein Huhn kuschelte sich in seinen Schoß und ließ sich gemütlich von dem Stier mit dem Menschenkörper streicheln. Die beiden sahen sehr friedlich aus.
    „Kann mir bitte mal jemand erklären, was das soll?“, fuhr Arrow Harold und Sally an.
    „Na du hast doch gesagt, dass wir ihm etwas zu essen geben sollen, und das haben wir getan!“, entgegnete Sally entrüstet.
    „Und wie bitteschön kommt ihr darauf, dass er Fleisch frisst – lebend?!“
    Harold warf Arrow eine Rolle Pergament entgegen. „Steht alles hier in der Anleitung für Minotauren.“
    Geschwind entrollte Arrow das Blatt und studierte die „Anleitung“.
    „Woher habt ihr das?“, fragte sie verwirrt.
    „Ein Mensch hat es uns verkauft – unten auf dem Markt. Wir haben immer alles strikt befolgt.“
    Wütend ging Arrow zum Kamin und warf die Rolle ins Feuer.
    „Das ist keine Anleitung!“, erklärte Arrow aufgebracht. „Das ist die Geschichte des Minotaurus’ von Kreta!“
    „Eine Geschichte?“, fragte Sally überrascht.
    „Ja, eine Geschichte“, entgegnete Arrow schon ruhiger. „Wie konntet ihr nur auf so etwas reinfallen? Ich meine, seht ihn euch doch an – er ist eine Art Rind! Seit wann fressen Rinder denn bitteschön Fleisch?“
    Eine Stunde später sahen Anne, Sally, Harold und Arrow dem Stier beim Fressen zu. Sally hatte ihm eine Suppe aus verschiedenen Blättern, Gräsern und Gewürzen zubereitet. Es schien ihm zu schmecken, denn er schaufelte es großzügig in sich hinein.
    Das Huhn saß friedlich an seiner Seite. Hier und da reichte der Minotaurus ihm einige Körner, während er die restlichen in einer Tasche, die an seinem Gürtel baumelte, verschwinden ließ. Das Huhn gackerte zufrieden.
    „Wir sollten ihm einen weichen Schlafplatz vor dem Kamin bereitstellen. Im Labyrinth war es eisig kalt. Er muss sich aufwärmen“, sagte Arrow.
    Als der Stier fertig war, strich er sich gemütlich über den Bauch. Sally platzte beinahe vor Stolz, deutete sie diese Geste doch als Kompliment für ihre Kochkünste.
    Es war schon spät, als sich alle in ihre Betten begaben.
    Der Minotaurus schlief sofort tief und fest. Arrow konnte allerdings nicht einschlafen, denn sie war erst seit wenigen Stunden wach und Keylams Zustand machte ihr große Sorgen. Zwar schlief er wieder ruhig, doch er kam nicht mehr zu sich. Außerdem traute Arrow der Stille nicht mehr. Schließlich hatte es in der Nacht zuvor auch den Anschein erweckt, als würde er sich auf dem Weg der Besserung befinden, doch dann war alles anders gekommen.
    Unruhig prüfte sie Keylams Stirn, legte Feuerholz nach und sah gelegentlich nach dem Stier. Nur Grey war sonst noch im Schloss unterwegs. Zufrieden jagte sie die ganze Nacht lang.
    Alles war in bester Ordnung und trotzdem war Arrow rastlos. Noch vor dem ersten Hahnenschrei hatte sie Roga, Merlin und Whisper gefüttert. Als alle erwachten, wartete sie schon mit dem Frühstück.
    „Das ist aber eine Überraschung“, freute sich Sally, als sie zusammen mit Anne und Harold zur Küche herein kam.
    „Ich konnte nicht schlafen“, erklärte Arrow zurückhaltend. „Außerdem wollte ich mich bei euch entschuldigen.“
    Die beiden Frauen und Harold warfen Arrow erstaunte Blicke zu.
    „Na ich war nicht besonders freundlich – gestern und vielleicht auch vorgestern und so. Das tut mir leid. Es ist nur ... im Moment ...“
    „Das geht uns allen so“, unterbrach Anne lächelnd. Stolz strich sie ihrer Enkelin über die Wange, woraufhin Arrow sie in fest in ihre Arme schloss.
    „Ich wünschte nur manchmal, ich könnte mich besser kontrollieren“, flüsterte Arrow ihrer Großmutter ins Ohr.
    „Das kommt irgendwann schon. Trotzdem schlägst du dich bisher ziemlich tapfer“, beruhigte sie Anne.
    „Äh, sag mal, Kind – erwartest du Besuch?“, fragte Sally irritiert.
    „Nein“, grinste Arrow sie an, „der Platz ist für den Stier.“
    „Er soll mit uns an

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