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Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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die Tür öffnete. Einer der ermittelnden Beamten, den er auf der Terrasse gesehen hatte, kam herein. Mit einem Kopfnicken holte er Münch vor die Tür. In dem Augenblick fühlte sich Broll unbehaglich. Nach einer kurzen Weile kam der Kommissar zurück und sah Broll abschätzend an. „Und nun noch mal das Ganze von vorne“, begann er. „Sie brauchen die Fragen nicht zu beantworten, wenn Sie sich der Gefahr aussetzen, sich selbst oder einen Ihrer Angehörigen zu belasten“, belehrte er ihn.
    Thomas Broll wusste in den ersten Sekunden nicht, was vor sich ging, bis er plötzlich verstand. Er war aus der Zeugenvernehmung in den Beschuldigtenstatus gerutscht.
    „ Ich war es nicht!“
    Kriminalhauptkommissar Siegfried Münch zeigte sich leicht ungeduldig. „Ihr Fahrzeug wurde am Tatort gesehen, und Sie haben sich mit Herbert Rosskamp geschlagen?“
    Broll stöhnte auf. „Wer sagt das?“, fragte er und dachte im gleichen Moment, wie blöd das klingen musste. Sein geschwollenes Gesicht mit den aufgeplatzten Lippen ließen an der Behauptung keinen Zweifel. Intensiv vernahm er das Ticken der Wanduhr. Ein rascher Blick dahin sagte ihm, dass er mittlerweile über eine Stunde in dem Hinterzimmer mit diesem unangenehmen Menschen saß. Er war eigens aus Koblenz von der Mordkommission K 11 angereist, um die Ermittlungen vor Ort aufzunehmen. Statt seine Frage zu beantworten, erklärte Münch. nur: „Wir haben Zeugen.“
    Ich sitze in der Falle, graute es Broll und ereiferte sich, fast ohne durchzuatmen. „Ich wollte nur mit ihm reden, stattdessen hat Rosskamp mich angegriffen. Wir haben uns ein bisschen geprügelt, ja, aber ich habe ihn nicht getötet. Als ich mich von ihm abwandte, oder besser gesagt, flüchtete, um dem bedauerlichen Vorkommnis ein Ende zu bereiten, war er noch quicklebendig! Das schwöre ich.“
    „ Der Ermordete war ihr Chef, und er hat Sie entlassen. Laut Zeugenaussagen Ihrer Mitarbeiter hat es am Samstagnachmittag einen Streit zwischen Ihnen und Rosskamp gegeben, weil Sie sich seiner Tochter genähert hatten. Die Auseinandersetzung war so heftig, dass eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen ist.“
    Die Fensterscheibe führten seine Gedanken sogleich zu Leonie. Wo sie wohl sein mochte? Als hätte Münch in seinen Kopf geschaut, eröffnete er ihm.
    „ Wir haben Leonie Rosskamp in Bonn aufgespürt. Sie ist auf dem Weg.“
    In Bonn, überlegte Broll. Was wollte sie in Bonn und zu wem war sie gefahren? Wenn sie ihren Vater umgebracht hatte, dann aus Notwehr, daran gab es für ihn keinen Zweifel. Aber wie hätte sie ihn erstechen können? Er war groß und stark. Im nächsten Augenblick glaubte Broll, noch in seine Gedanken vertieft, nicht richtig zu hören. Die Stimme des Beamten klang spitz und herausfordernd. „Haben Sie mit Leonie Rosskamp zusammen den Mord begangen?“
    „ Wie bitte?“
    „ Sie hat ihm das Pfefferspray in die Augen gesprüht, um ihn für einen Moment wehrlos zu machen, und Sie haben von hinten zugestochen. So war’s doch, geben Sie es zu und machen Sie der Sache hier ein Ende“, bellte Münch. Broll lehnte sich zurück und ließ die Lider sinken. Er spürte den Blick des Kommissars auf sich gerichtet. Ungehindert dessen versuchte Broll, hinter seiner Stirn nachzuvollziehen, was laut Aussage der Kripo geschehen war. Er sah Münch im Geiste vor sich, wie er vor ihm ständig auf und ab gelaufen war und in flüssigem Stil mit untermalenden Gesten schilderte, dass ein sechsjähriges Kind heute in den frühen Morgenstunden den Toten gefunden hatte. „Der Junge wartete draußen auf dem Hotelparkplatz auf seine Eltern, die dabei waren, die Hotelrechnung zu bezahlen. Die Zeit vertrieb er sich mit Fußballspielen. Er schoss den Ball über den Parkplatz hinaus den Weinhang herunter und begann, ihn zwischen den Rebzeilen zu suchen. Mit einem Mal stand er, zu Tode erschrocken, wie Sie sich sicher vorstellen können, Herr Broll, vor einem Toten, einem Ermordeten. Dieser lag stark alkoholisiert erstochen einige Meter unterhalb des Parkplatzes in einer der Rebzeilen. Mit dem Gesicht nach unten. Sein Kopf vom Blätterwerk leicht verdeckt.“. Münch hatte sich geräuspert, ehe er spitz hinzugefügt hatte: „Haben Sie ihn vorher auch noch betrunken gemacht?“
    Von dem Einsatz eines Pfeffersprays hörte er zum ersten Mal. Ein typisches Frauenverteidigungsmittel. War es doch Leonie? Hatte sie es allein so gemacht, wie Münch die Tat mutmaßte? Sofort jagte sein Herzschlag hoch. Wenn es stimmte,

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