Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
aufgestellten Glaskasten, in dem auf weißem Papier der kleine, unscheinbare Stahlblock ruhte.
    Auf dem Schild stand:
    »Gefunden 1936 in Moorburg, während des Krieges 1943 verlorengegangen, wiedergefunden 1971.«
    Die nähere Beschreibung stand in kleiner Schrift darunter.
    Als wir weitergingen, sagte Dr. Winter, der von den Vorgängen in Cabrius’ Wohnung nichts wußte:
    »An sich ist der Stahlblock unwichtig, wenn man seine Geschichte nicht kennt, aber ich habe ihn trotzdem wieder der Sammlung beigefügt. Ich hatte das Gefühl, sonst hätte etwas Wichtiges gefehlt.«
    Etwas Wichtiges …!
    Als Jack und ich wieder draußen in der Sonne standen, wußten wir nur zu gut, daß wir es nur diesem Stahlblock zu verdanken hatten, wenn wir ganz und absolut sicher sein konnten, daß diese Sonne auch noch in achthundert Jahren für die Menschheit scheinen würde.
    Und für alle Zukunft.

 
Erich von Däniken
 
Gespräch mit einem Computer
     
    »Ich bin BIOCO«, sagte das Ding, und gleichzeitig begann irgend etwas auf meinem Tisch phosphoreszierend zu leuchten.
    Ich erschrak und befürchtete einen Moment, mein Herzschlag setzte aus, dann spürte ich das beruhigende Pochen in den Schläfen. Durch die Dunkelheit starrte ich in Richtung des Tisches.
    Da stand etwas, grünlich und oval. Und es war zuvor nicht dagewesen.
    Ich verharrte ganz ruhig, und ich muß gestehen, daß ich grauenhafte Angst hatte. Wie kam das Ding in meine Zelle? Was war es überhaupt?
    Langsam richtete ich mich auf die Ellenbogen. Kalter Schweiß lief mir in die Augen. Draußen im Gang blieb alles ruhig. Ich blickte zum Fenster. Da waren noch immer die Gitter, niemand konnte zu mir herein. Aber – ich starrte wieder zum Tisch – dort stand ein grünlich leuchtendes, ovales Etwas .
    Ich weiß heute nicht mehr, wie lange ich auf das Ding starrte und was alles in meinem Kopf vorging. Ich dachte an Spiegelungen, Haftpsychose, Halluzinationen, Träume, ja selbst an den Scherz eines Mitgefangenen. Dieser letzte Gedanke beruhigte mich ein wenig. Ich hüstelte.
    »Sprechen Sie bitte ruhig und deutlich«, sagte das Ding.
    Jetzt begriff ich überhaupt nichts mehr. Das Ding konnte reden! Die Stimme klang angenehm, fast wie aus einem Stereolautsprecher.
    »Wer sind Sie?« preßte ich heiser hervor.
    »Ich bin BIOCO«, antwortete das Ding. Aus dem grünen Leuchten formte sich plötzlich ein schwarz-silbernes Schachbrettmuster. Langsam gewann ich meine Fassung zurück. Hier geisterte es nicht. Ich mußte es mit einer technischen Spielerei zu tun haben …
    »Wie kommen Sie in meine Zelle?« fragte ich ruhig, fast lauernd.
    »Ich bin BIOCO«, gab das Ding abermals die gleiche Auskunft. »Meine Speicherkapazität beträgt dreitausendvierhundertachtzehn hoch sechzig. Mein Logiksektor ist absolut. Erfahrenswerte umfassen die menschliche Geschichte seit ihrem Entstehen. Die Wirkung der Ausführungsorgane ist optimal. Das Kodewort für gezielte Fragen lautet BIOCO.«
    Das Ding schwieg. Auf dem Tisch flimmerte unbeirrt das schwarz-silberne Schachbrettmuster, umrahmt von einem schwachleuchtenden grünen Ring.
    Offenbar ist es ein Computer, dachte ich. Wie immer er auch in eine Zelle gelangt war, das Kodewort für Fragen lautete BIOCO.
    Ich versuchte es nochmals:
    »BIOCO, wie kommen Sie in meine Zelle?«
    Die Antwort erfolgte prompt und sachlich. Sie überraschte mich nicht einmal mehr.
    »Ich komme aus der Zukunft, aus dem Jahr 2030 Ihrer Zeitrechnung. Das Gebäude der Strafanstalt Regensdorf existiert in meiner Zeit nicht mehr. Wir beherrschen die Zeitreise. Der mathematische Sektor bestimmte die exakten geographischen Koordinaten Ihres Aufenthaltsorts vom 30. November 1970. Die Ausführungsorgane errichteten ein Zeitfeld. Ich wurde somit sechzig Jahre in die Vergangenheit geschleudert. Der Vollzugssektor meldet die korrekte Ankunft auf Ihrem Zellentisch. Mein Aufenthalt in Ihrer Zeitebene ist auf 41 Minuten beschränkt. Energieaufwand beträgt neunzehn hoch dreiundzwanzig Erg Ihrer Werte.«
    Unfaßbar, dachte ich. Das Ding kam also aus der Zukunft. Und ausgerechnet auf meinem Tisch in der Zelle, mitten in der Nacht! Der Gedanke an Zeitreisen hat mich schon immer fasziniert, wie gern hätte ich selbst eine unternommen.
    Wie ging sie vor sich?
    »BIOCO, wie funktioniert die Zeitreise?«
    »Im Prinzip ähnlich wie Television im Jahr 1970«, erklärte das Ding geduldig. »Jedes Atom des zu transportierenden Körpers wird abgetastet, auf Schablone kodiert, im Zeitumwandler

Weitere Kostenlose Bücher