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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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schauen, was sonst noch auf dem Markt herumläuft, während mein Haaransatz zurückweicht und der Taillenumfang nach außen strebt? Ich mag dich, mit dir klappt das schon‹?«
    »Selbst wenn man unter dieser Prämisse geheiratet hat, geht es doch darum, sein Eheversprechen auch zu halten, oder?«, fragt Ben.
    »Hey!« Olivia versetzt ihm einen spielerischen Klaps auf den Arm.
    »Natürlich soll das nicht heißen, dass ich dagegen bin. Ich sage nur, dass, rein theoretisch, die Motive eine geringere Rolle spielen als die Absichten.«
    »Eine Beziehung hängt immer vom richtigen Zeitpunkt ab«, meine ich, wobei ich absichtlich nur Simon ansehe.
    »Wahrscheinlich«, antwortet er.
    »Lasst mich eines klarstellen«, verkündet Matt, ganz Unternehmensberater, als wäre er gerade vom Großhändler für Druckerpatronen über den Tisch gezogen worden und suche nach dem Fehler in der Rechnung. »Was ist denn so falsch daran, sich zu entscheiden, ohne zuvor den Markt abgeklappert zu haben? Wer sagt, dass es da draußen etwas Besseres gibt?«
    Simon zuckt die Achseln. »Wenn man nicht nachsieht, erfährt man es nie. Ich möchte mir mein Leben selbst aussuchen, anstatt mich vom Leben aussuchen zu lassen. Mehr will ich dazu nicht sagen. Man sollte nicht ›das Richtige‹ tun, indem man jemanden für lange Dienste belohnt, obwohl man sich auseinandergelebt hat, sondern sich höhere Ziele stecken.«
    Matt kneift die Augen so eng zusammen, dass sie fast verschwinden. »Auch wenn du Kinder willst und die biologische Uhr tickt, würdest du eine funktionierende Beziehung wegwerfen?«
    »Funktionierend? Funktionieren ist etwas für Krämerseelen!«, entgegnet Simon. Er genießt die Rolle des Advocatus Diaboli sichtlich, während Lucy und Matt entsetzte Gesichter machen.
    »Aber das bedeutet doch, dass du an die
Richtige
glaubst?«, klammert Lucy sich an den letzten Strohhalm.
    »Nein, meine Liebe, ganz und gar nicht. Ich bin da Pragmatiker. Oder, wie ich es lieber nenne, erwachsen.«
    »Wer ist dann die Dame, der deine Aufmerksamkeit gilt, wenn sie nicht die Richtige ist?«, beharrt Lucy.
    »Offenbar verwechselst du das Marketingkonzept für Liebeskomödien mit wissenschaftlichen Erkenntnissen«, entgegnet Simon, und ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen.
    »Was ist da so komisch, Woodford?«, ruft Ben vom anderen Ende des Tisches, so dass ich ihm zum ersten Mal seit »unscheinbar« ins Gesicht sehen muss.
    »Das liegt an Simon. Er hat diesen sezierenden Laserblick des Anwalts.« Ich wedle mit der Hand. »Sprich weiter. Tut mir leid. Du hast gerade von der Richtigen geredet.«
    »Es gibt sie also nicht?«, hakt Lucy nach.
    Simon seufzt. »Auf dieser Welt existiert ein gewisser Prozentsatz von Menschen, mit denen man einigermaßen glücklich werden kann. Die Richtige ist in Wahrheit eine von etwa sechstausend Frauen. Und dann kommt es darauf an, wer einem zufällig über den Weg läuft und auch wann. Am besten während des Lebensabschnitts, in dem man Kontrolle über Blase und Schließmuskel hat. Mitglied in dem Club null-Komma-null-null-irgendwas-Prozent zu sein, ist in jedem Fall ein Ritterschlag. Eine Frau, die das nicht versteht, hat keine Ahnung von Mathematik.«
    »Oder keine Ahnung davon, welches Glück sie hat, zu deinem Club der sechstausend zu gehören«, wende ich ein.
    Damit will ich Simon auf den Arm nehmen. Aber er fasst es als Unterstützung auf.
    »Natürlich«, stimmt er mit einem Zwinkern zu.
    Ich stelle fest, dass Lucy ein empörtes Gesicht macht und meine Äußerung offenbar als Verrat an der Frauensache versteht. Allmählich habe ich den Eindruck, so manches übersteigt ihren Horizont derart, dass ihre Frisur bei einem Überflug keinen Schaden nehmen würde.
    »Dann wollen wir den Todeszeitpunkt deiner Beliebtheit hier mal festhalten, oder, Simon?«, meint Ben.
    »Ihr seid eine Horde Zyniker«, entgegnet Simon. »Das war ein sehnsüchtiger Ruf nach Romantik.«
    »Ich finde deine Ausführungen nicht romantisch«, erwidert Ben spitz. »Der Reiz des Neuen nutzt sich früher oder später ab. Mit einem Menschen, den man gut kennt, stehen die Chancen auf Glück höher, als wenn man eine unerreichbare Alternative auf einen Sockel stellt und immer weiter nach ihr sucht. Liebe auf den ersten Blick und dieses ganze Zeug sind einfach nur Mist. Es ist nichts als eine Phantasie, die sich auf unzureichende Informationen stützt. Der Moment, in dem jemand alles sein kann. Doch das ist rasch vorbei. Und das ist deshalb um so

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