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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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hat.
    Verdammt noch mal, einen Scheißdreck geht sie das was an!
    „Wir …“, fährt er fort und mir steigt das kochende Blut bereits zu Kopf, „ha-ben …“ Er zieht jedes Wort unnötig in die Länge. So etwas nennt man heut zu Tage Folter!
    Doch plötzlich lässt er meine Arme los und lehnt sich mit den Worten: „Nichts Besonderes getan“, wieder zurück. Verdutzt weite ich meine Augen und starre ihn an. Die anderen sind leicht verärgert und enttäuscht. Yuoi lässt mich schnaubend los.
    So schnell kann ich gar nicht gucken, sitze ich auf meinem Platz, weit zur Tür gerutscht, weg von Yuoi, und richte mir das Oberteil.
    „Lügner“, zischen Yuoi und Ukage im Chor, doch Akio hat die Zügel fest in der Hand. „Wer weiß das schon so genau?“, fragt er.
    „Imi-chan hätte niemals so reagiert, wenn da nichts passiert wäre.“ Yuoi tritt Akio auf den Fuß, der Yuoi sofort auf den anderen Fuß tritt. Sie lachen bereits wieder.
    „Früher oder später quetschen wir ihn aus“, versichert Ukage. „Darauf kann er Gift nehmen“, fordert Yuoi Akio heraus. Was für ein Start in den neuen Tag!

Nach Mikage kommt Yuoi

    W enig später sitzen wir beim Visagistenteam und lassen uns stylen, wobei wir noch einmal das heutige Programm durchgehen. Gadeshi wird zurechtgemacht, wie bei allen anderen Aufnahmen auch, nur meine Aufmachung ist dieses Mal vollkommen anders. Abgesehen von der weißen Farbe, die wieder auf meine Haut geklatscht wird. Jedoch zum Anziehen bekomme ich kein weißes, sondern ein schwarzes Kleidchen, mit vielen Löchern und überall hängen Fetzen, Bänder und Fussel herunter. Obendrein geht es mir vorne nur knapp bis zu den Knien. Hinten dafür fast bis zum Boden.
    Gothic, denke ich.
    Ich kann nicht behaupten, ich würde es nicht mögen, abgesehen davon, dass es ein Kleid ist, was ich normalerweise ja nicht trage, wie ihr euch sicher vorstellen könnt.
    Die Perücke für diese Aufnahmen besteht aus langem, schwarzen Haar, das oben toupiert wurde, sodass wie bei einem Igel die Nadeln, rund um meinen Kopf herum, Haare von mir wegstehen. Meine Nägel und Zehennägel werden schwarz lackiert, während zwei Frauen und Oboyashi mein Gesicht bearbeiten und schwarze, sowie rote Schminke auftragen. Und das nicht zu knapp! Ich sehe aus wie ein garstiges Emokid.
    Oder bleiben wir doch lieber beim Gothic.
    Die Wimpern, die sie mir einzeln aufgekleben, sind wegen den schwarzen Steinchen, die dran kleben, so schwer, dass ich meine Augen nur mit Konzentration und Anstrengung offen halten kann.
    Bei meinen Augen ist so wenig Rot, dass man es kaum sieht. Sie hätten es also genauso gut weglassen können. Wie sie das mit den Lippen angestellt haben, weiß ich nicht so recht. Vielleicht haben sie erst alles dunkelrot angestrichen und dann fast überall mit schwarz drüber, nachdem das so aussieht, als würde durch das Schwarz das dunkle Rot durchschimmern. Erinnert etwas an getrocknetes, dreckiges Regelblut … lassen wir lieber genauere Beschreibungen von der Farbe meiner Lippen!
    Die dunkelroten Kontaktlinsen durfte ich mir selbst einsetzen. Ich mag es gar nicht, wenn mir andere in die Augen tatschen.
    Auch dieses Mal hat Yuoi die Umwandlung beaufsichtigt und hier und dort seinen würzig, scharfen Senf dazu gegeben, bis ihm Oboyashi einen Kaffee in die Hand drückt und verscheucht, mit dem Auftrag, dass er doch Asuka ärgern gehen soll, der wiederum dankbar dafür ist.
    Zu guter Letzt ziehe ich mir löchrige Netzstrümpfe und hohe, schwarze Stiefel über, passend zu meinen seltsamen Spitzenbesetzten Oberarmbändern aus Stoff. Wirklich schick, sofern man es sich auf so etwas Halbböses, Schwarzes steht.
    Noch bevor ich fertig gestylt bin, steht Yuoi bereits wieder vor mir und zupft hier und dort an meinem Kostüm, ganz zum Leidwesen von Asuka, der sich heute den halben Tag über langweilen darf. Ukage stört das alles wenig. Er hat sich mit seinem Notebook auf einen Tisch gepflanzt und twittert eifrig mit Gott, der Welt und lästigen Fans, die alle die gleichen dämlichen Dinge sagen und fragen.

    Ein Bereich der großen Halle wurde von vier Seiten mit schwarzen Tüchern abgedeckt. Auch der Boden ist schwarz. In der Mitte dieses „Raumes“ steht ein kleiner Beistelltisch, mit einer einzelnen, roten Rose in einer kaputten Vase. Außerdem steht da noch ein Klavier.
    Ein Klavier!
    Ein fettes, schwarzes Klavier!
    Giga und sehr schön, kann ich da nur sagen. Zwei angestellte sind gerade dabei, Rosenblätter darauf zu

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