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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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lässt er meine Hände wieder los. Ich habe bereits nicht mehr damit gerechnet, dass sonst noch was Großartiges passiert und habe die Prozedur somit tatsächlich schlichtweg genossen. Spätestens dann, als mein Herz aufgehört hat, vor Aufregung wild zu hämmern.
    Von meinen Händen ablassend, die Feder wandert derweilen an meinem Oberkörper auf und ab, massiert er an der Seite meines Halses weiter. Sein Gewicht ist mittlerweile gleichmäßiger verteilt. Wahrscheinlich liegt er seitlich neben mir. Er massiert und streichelt meinen Hals, mein Unterkiefer, Kinn, streicht sanft über meine Wange, durch mein Haar. Danach wandert seine weiche, ungewöhnlich für eine Männerhand, Daumenkuppe über meine Unterlippe. Wenn mir nicht schon vorher warm um die Ohren war, so ist es das jetzt. „Können Sie bitte aufhören? Das ist nicht richtig und ich will das nicht. Ich liebe Jin-san und ich werde das hier auf gar keinen Fall dulden!“
    Das Bett wippt auf und ab. Lacht er etwa?
    „Was ist daran so komisch?“
    Er beugt sich eindeutig über mich und legt seine Lippen an mein Ohr. „Wenn du mich liebst, dann bin ich mir sicher, dass du dir gerade nichts Schöneres vorstellen kannst.“
    Was zum Teufel! „Jin?!“
    Er kichert leise und küsst sanft meinen Nacken hinunter. Klar, er hat gesagt, dass er nicht bei mir im Zimmer bleiben wird. Vorerst, denn damit hat er nicht ausgeschlossen, wieder zu kommen. So sieht die Sache gleich anders aus und jetzt weiß ich auch, wo wir wirklich sind.
    Kein dreckiges Bordell, sondern ein Love-Hotel!
    „Yuoi … wegen dir sterbe ich noch tausend Tode.“
    „Tausend wunderschöne Tode“, flüstert er mir zu und leckt mir spielerisch über die Unterlippe. Schmunzelnd lege ich eine Hand an seinen Nacken, um ihn zu streicheln. Lange bleibt sie da nicht. Yuoi legt sie sanft dorthin zurück, wo sie eben noch lag. „Nicht, mein süßer, kleiner Engel. Lass mich dich bitte verwöhnen.“
    Wuaaaah! Ich bin viel zu aufgeregt und verlegen, um darauf etwas Vernünftiges sagen zu können.
    Und ich kann euch sagen, Yuoi hat allen Ernstes vor, zu halten, was er soeben versprochen hat.
    Schlussendlich gibt es keine Faser meines Körpers, die er nicht in Schwingung versetzt. Ich fühle mich bereits wie ein Schleimi in der Sonne. Wabbelig, reglos, willig und darauf wartend, zur Hand genommen zu werden.
    Er erkundet meinen Körper mit seinen Lippen an Stellen, von denen ich selbst noch gar nichts wusste und schon gar nicht, was sie in mir auslösen können, allein durch seine Berührung. Spätestens als ich halbnackt neben ihm liege, nimmt er mir die Augenbinde ab.
    Gedämpftes Kerzenlicht, in einem totschicken Himmelbett, mit durchsichtigen Vorhängen zu unserer Linken und zu unserer Rechten. Echt putzig, wenn man es sich auf Häschen, Entchen, Kätzchen, Wauwaus und Mäuse steht, die nicht nur als Stoffaufdrucke vorzufinden sind, sondern auch als Stofftiere, Sessel und Teppiche. Die Farben könnt ihr euch denken. Ich sage nur eins: Sie passen prima zu Alexander und dem Eingangsbereich des Hotels. Recht viel mehr kann ich nicht erkennen. Yuoi natürlich. – Der schärfste Anblick von allem.
    Gertenschlank, trainiert, als hätte er kein Gramm Fett am Leib, wohingegen ich mir immer wie ein Knödel vorkomme, schimmernder Körper, wahrscheinlich hat er sich eingeölt, in hautenger, schwarzer Latexhose, mit einer roten Krawatte um den Hals, die mit Nieten und Ketten verziert ist. Dazu noch seine schwarzen Armbänder, die einen Touch von Handschellen haben. Selbstverständlich hat er eine Menge Haarspray verwendet und trägt Make-up. Am liebsten würde ich ihn auffressen! Oder zumindest abschlabbern, wenn er schon darauf bestehen sollte, am Leben bleiben zu wollen.
    Jaaa, ihr Lieben, den Rest könnt ihr euch selbst zusammenreimen. Er war die beste Wahl, die ich jemals hätte treffen können.
    Wahnsinnig selbstbeherrscht, denn er hat sich unglaublich viel Zeit genommen, mich „vorzubereiten“ und auch, um mir mein erstes Mal so schön und vor allem, so schmerzfrei wie möglich zu machen. Wie heiß er eigentlich auf mich ist, war ziemlich schnell ziemlich deutlich, kann ich da nur sagen, und trotzdem ist er nicht über mich hergefallen, oder hat die Geduld verloren. Um das klar zu stellen. Ich war immer der Meinung, Kerle wären schamlose Tiere, die einfach über einen herfallen, wenn sie gerade Lust dazu haben und das passende Opfer parat ist.
    Ich habe nicht ganz mitgezählt, aber ich glaube, dass wir es

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