Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
gut gehen. Ihr dürft euch gar nicht lieben.“
„Ach Scheiß-Moral, Scheiß-Ethik!“, schrie Neal so laut, dass die übrigen Gäste guckten. Es war schon spät. Die meisten Leute brachen auf. Dann kam Francis zu ihnen. „Was schreist du denn so? Hast du zu viel getrunken? Also, ich geh jetzt. Kommst du mit?“
Neal schüttelte den Kopf. „Wie wollten noch in eine Kneipe. Vielleicht in die Disco.“
Francis schien überrascht. „Jetzt noch? Du kannst kaum noch stehen. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll.“ Sie machte ein besorgtes Gesicht.
„Ach, nur kurz. Die anderen ...“, - er zeigte auf drei Männer, die hinter ihm standen -, „kommen auch mit. Hast du keine Lust mehr?“
Francis verneinte. „Ich bin müde. Außerdem muss ich nach Nicholas gucken. Er kann nicht die ganze Nacht alleine sein.“
Der Rest der Partygäste machte sich für den Aufbruch fertig. Bevor Francis ging, nahm sie Thilo zur Seite und sagte leise:
„Pass bitte auf ihn auf. Wenn er betrunken ist, weiß er oft nicht, was er tut.“
Thilo nickte. „Ist okay.“
Er umarmte Francis. Und bevor sie durch die Tür verschwanden, drehte sie sich noch einmal zu ihm um. „Es wäre nett, wenn du Neal danach zu mir bringen würdest. Es ist besser, als wenn er alleine in seinem Haus herum irrt.“
Kurz vor Sonnenaufgang öffnete sich Francis’ Wohnungstür. Ihr Hund knurrte kurz auf und lief in den Flur, wo das Licht anging. Dann wurde auch Francis wach. Sie stand auf und sah zur Tür. Thilo erschien auf der Bildfläche, seinen Arm um Neal geschlungen, der dann kraftlos im Flur zu Boden sank.
„Mensch! Was habt ihr denn mit ihm gemacht?“, rief Francis erschrocken und kniete sich über ihren Bruder.
„Wir haben gar nichts gemacht“, beteuerte Thilo. „Neal hat gesoffen ohne Ende. Ich kann nichts dafür!“
„Konntest du ihn nicht stoppen?“, wollte Francis wissen.
Thilo verneinte. „Ich habe aufgepasst, aber vom Trinken konnte ich ihn nicht abhalten. Keine Ahnung warum er sich die Birne so vollknallen musste.“
Francis sah verzweifelt aus. „Wir müssen ihn ins Bett bringen.“
Zu zweit fassten sie Neal unter die Arme und brachten ihn ins Schlafzimmer. Er selbst schien nichts davon zu bemerken. Seine Augen waren geschlossen. Francis entkleidete ihn. Da stellte sich ein Schmunzeln bei Thilo ein.
„Neal hat so ein Glück neben so einer attraktiven Frau schlafen zu dürfen.“ Er musterte Francis, die nur mit einem knappen, schwarzen Nachthemd bekleidet war. Sie zerrte Neals Hemd von dessen Körper. „Ich glaube, ich komme jetzt alleine zurecht, Thilo. Vielen Dank für alles, ja?“
„Schade.“ Thilo seufzte. „Und ich dachte, ich kann heute auch hier bleiben.“
Am Morgen stand Francis in der Küche, als Neal die Schlafzimmertür öffnete und ganz verschlafen nach seiner Schwester guckte. Wie in Trance setzte er sich auf den Küchenstuhl. „Du siehst schrecklich aus“, stellte Francis fest. Sie reichte ihrem Bruder einen Becher Kaffee.
„Ich fühle mich auch so“, sagte er und nahm einen kräftigen Schluck. Sein Gesicht war blass, die Haare ungekämmt.
„Gero hat angerufen“, berichtete Francis, woraufhin sich Neal verschluckte.
„Woher hat er denn deine Nummer? Warum weiß er, dass ich hier bin?“
Francis zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht von Ralph.“
„Ich muss sofort zu ihm!“ Neal sprang auf und wollte in das Schlafzimmer zurück, um sich anzuziehen. Doch nach zwei Schritten wurde ihm schwarz vor Augen. Er lehnte sich an die Wand. „Mein Kopf. Was habe ich gestern bloß gemacht?“
Francis lachte. „Kannst du dich denn nicht mehr erinnern?“
Ihr Bruder schüttelte den Kopf. Ihm fiel nur dieser komische Charlie ein, doch daran wollte er gar nicht denken. Er hatte getrunken, um seine dämlichen Gedanken zu betäuben, doch nun waren sie wieder da ...
„Du solltest erst duschen und dann kannst immer noch zu Gero fahren. Du bist doch noch viel zu geschafft.“
Neal nickte. Verschlafen ging er in Richtung Badezimmer.
„Und vergiss nicht“, lenkte Francis ein, „du wolltest mit Gero sprechen! Er hat sich sicher schon gewundert, dass du heute Nacht hier warst und nicht bei dir zu Hause.“
„Klar, Liebes. Ich werde mit ihm reden, wenn ich endlich ganz wach bin“, sprach Neal vor sich hin und gähnte.
Kapitel 8
Ihre Körper waren verschwitzt und glitten wie schlüpfrige Fische übereinander. Ihre Zungen hatten sich während des
Weitere Kostenlose Bücher