Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
ich es erstaunlich finde, dass mein Vater sich mit dir darüber unterhält. Ja, es stimmt. Nur mit einem war ich etwas länger zusammen.“
Gero drehte sich. „Erzählst du mir von ihm?“
„Ach Gero.“ Neal seufzte. „Weißt du, wie spät es ist? Ich bin todmüde.“
Gero ließ trotzdem nicht locker. „Bitte, ich muss das wissen“, drängelte er. „Ich muss wissen, was du vor mir alles erlebt hast.“
Neal seufzte. Er drehte sich um und rieb sich die Augen.
„Was willst du denn wissen?“
Gero richtete sich auf. „Was war das für eine längere Beziehung, die du hattest?“, fragte er sogleich. Auch Neal setzte sich im Bett auf. Ein Schmunzeln kam über sein Gesicht.
„Es war mein bester Freund, damals. Wir haben viel erlebt. Er war etwas älter als ich, doch wir haben viel zusammen unternommen.“
„Und dann?“ Gero konnte es kaum erwarten, näheres über diesen Mann zu erfahren.
„Eines Tages habe ich bei ihm übernachtet. Wir kamen betrunken von einer Party. Das weiß ich noch ganz genau.“ Neal blühte auf in seiner Erzählung. „Wir mussten uns sein Bett teilen. Es war nicht gerade groß“, fuhr er fort. „Er hat mich befummelt. Überall.“
Gero öffnete den Mund. Er konnte nicht fassen, was er hört. „Dein bester Freund? Was hast du gemacht?“
Neal zuckte mit den Schultern. „Erst habe ich mich gewehrt. Doch dann hat es mir gefallen. Das war mein erstes Mal mit einem Mann.“
Gero schluckte. Seine Stimme war ganz leise geworden. „Wie alt warst du?“
Neal sah nachdenklich durch den Raum. „Ich glaube sechzehn.“
„Wie lange wart ihr zusammen?“, löcherte ihn Gero weiter. Neal lehnte sich wieder zurück. Es schien, als dachte er nun gar nicht mehr gerne zurück. „Es waren einige Monate. Er hat dann studiert. In Amerika.“
„Hast ihn mal wiedergesehen?“
Neal schüttelte den Kopf.
„Das ist aufregend“, stellte Gero fest.
Aber sein Freund musste die Faszination sogleich stoppen. „Ich fand das nicht aufregend. Der Kerl hat mich sitzen lassen. Danach war ich unfähig, eine neue Partnerschaft einzugehen. Ich hatte immer Angst, wieder enttäuscht zu werden.“ Er seufzte, dann sah er Gero verliebt an: „Na ja, bis ich dich kennen gelernt habe.“
Sie küssten sich kurz, dann taten sich bei Gero weitere Fragen auf. „Und wie war es mit Frauen?“
„Anders eben, nicht besser, aber anders.“
„Hattest du jemals eine feste Freundin?“
Neal schüttelte den Kopf. Das einzige Mädchen, das ihm zu diesem Thema einfiel, war Sadie, aber diese Teenager -Liebelei wollte er nicht als etwas Ernsthaftes titulieren.
„Nachdem ich meine Leidenschaft für Männer entdeckt hatte nicht mehr. Und seit es mit Francis passiert war, sowieso nicht mehr.“ Gero kam aus dem Staunen nicht heraus. „Du hattest seitdem keine andere Frau mehr?“
Neal verneinte. „Ich brauche es nicht. Francis ist meine Traumfrau. Und wenn du noch länger mein Traummann bleiben willst, dann lösche jetzt bitte das Licht.“
„Nein, Jarvis ist nicht hier. Er wollte heute früh nach England zurückfliegen“, erklärte Stephanie ihrer Tochter am Telefon.
„Ach so.“ Francis biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte am Morgen nicht gehört, wie Jarvis die Wohnung verlassen hatte. Zurück ließ er nur einen Zettel auf dem stand:
Alles Liebe für dich, und wenn du mal Probleme hast, bin ich immer für dich da ...
„Ist auch nicht so wichtig“, fügte Francis dann hinzu, während sie den Zettel in ihrer Hand zerknüllte.
Kapitel 11
Die Eingangstür des Treppenhauses wurde aufgedrückt. Laut lachend stolperten Neal und Gero herein.
„Was wollen wir denn hier?“, fragte Gero vergnügt. Er lief ein paar Stufen hinauf und blieb dann stehen. „Francis ist doch gar nicht da!“
„Abwarten!“ Neal tat geheimnisvoll. Er nahm seinen Freund bei der Hand, dann stiegen sie die zwei Etagen hinauf und blieben vor Thilos Wohnungstür stehen.
„Wer sagt denn, dass wir zu Francis wollen?“ Neal wandte sich der Tür zu, die Francis’ Wohnung genau gegenüber lag, zog einen Schlüsselbund hervor und schloss auf.
Gero kam immer mehr ins Staunen. „Du hast einen Schlüssel für Thilos Wohnung?“
„Ja.“ Neal ging vor und betrat den langen Flur. „Dann sieh dich mal um hier.“
Gero nickte nur still. Zuerst erblickte er rechts die Küche, die nicht sonderlich aufgeräumt aussah. Ein paar Schritte weiter kam das Bad, welches jedoch verschlossen war. „Ich komme sofort!“, hörten
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