Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
sie Thilo daraus rufen. Dann gingen sie weiter. Am anderen Ende des Flures kam noch ein Zimmer. Vorsichtig sah Gero hinein. „Gefällt es dir?“, unterbrach ihn Neal.
„Sehr“, erwiderte sein Freund. Er sah durch das Fenster nach draußen, genau auf den Park. An das Zimmer war ein kleines Bad angeschlossen. „Das ist wirklich schön“, bestätigte Gero nochmals, dennoch verstand er nicht, warum Neal ihn hierhergeholt hatte. „Warum zeigst du mir das alles?“
Neal lächelte noch immer. Doch nun konnte er nicht mehr geheim halten, was er sich bei der ganzen Aktion gedacht hatte. Schließlich hob er die Hand und klimperte Gero mit dem Schlüsselbund vor der Nase herum.
„Das ist jetzt dein Zimmer. Es sei denn, du möchtest es nicht.“
Geros Mund öffnete sich vor Sprachlosigkeit. „Was?“ Er sah sich irritiert um. „Aber ich habe das doch gar nicht gemietet.“
„Hast du auch nicht.“ Neal trat seinem Freund gegenüber und strich ihm behutsam durchs Haar. „Es waren deine Eltern. Und ich habe natürlich etwas mitgemischt.“
Zufrieden dachte er daran, wie leicht es ihm gefallen war, die Steinerts zu überzeugen. Geros Mutter hatte sofort zugestimmt, und auch Herr Steinert, der sich bis dato zu der Liebschaft seines Sohnes sehr zurückgehalten hatte, gab schließlich sein Einverständnis zu dem Auszug. Er schien sogar erleichtert, dass sein Sohn endlich auf eigenen Beinen stehen sollte.
Gero schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht.“ Noch mal sah er sich um. Langsam legte sich ein Lachen über sein Gesicht. „Ich kann das gar nicht glauben.“
Glücklich fiel er Neal um den Hals. „Danke. Du bist echt genial.“
„Es freut mich, dass es dir gefällt.“ Neal atmete auf. Doch nicht wirklich hatte er gedacht, dass es Gero nicht gefallen könnte. Zufrieden drückte er ihn an sich, dann versanken sie in einem innigen Kuss.
„Äh, hallo!“ Eine Stimme unterbrach ihre Zärtlichkeiten. Neal blickte erschrocken auf.
„Ich wollte nicht stören.“ Thilo sah ins Zimmer.
Neal winkte sofort ab und klopfte Thilo auf die Schulter. „Tust du nicht.“
Dann stellte er seinen Freund vor. „ Das ist Gero.“
Der besagte gab Thilo die Hand. „Hallo“, sagte er zaghaft. Die dunkle Erscheinung Thilos überraschte Gero zuerst, aber sogleich wurde er durch dessen lockere Art besänftigt.
„Ich hoffe, du hältst es aus mit mir.“
„Ich denke schon!“ Gero lächelte. Noch immer konnte er sich kaum vorstellen, dass er von nun an nicht mehr zu Hause wohnen würde.
„Es wird auch mal Zeit, dass wieder Leben in die Bude kommt. Mein letzter Mitbewohner ist schon seit Monaten ausgezogen.“ Thilo drehte sich um und deutete dann auf den Flur zurück. „Sieh dich ruhig weiter um. Rechts geht es zum Wohnzimmer und zum Balkon. Und ganz hinten ist mein Zimmer.“
Gero nahm die Aufforderung an, und schon war er um die Ecke verschwunden. Thilo hob augenblicklich die Augenbrauen. „Mensch, hättest doch gleich sagen können, dass es dein Lover ist, der hier einziehen soll.“ Amüsiert drehte er sich zu Neal um. „Da hast du ja einen richtig guten Fang gemacht. Wäre ich schwul, könnte der mir auch gefallen.“
„Finger weg!“, ermahnte Neal lächelnd. „Du hast recht. Er ist was Besonderes. Dabei war es nicht einmal leicht, an ihn heran zu kommen.“
„Und nun hast du ihn gezähmt?“ Thilo nahm Kurs auf die Küche - Neal folgte.
„Ja, ich habe ihn gezähmt“, bestätigte er, daran denkend, wie schwer es am Anfang war, Gero näher zu kommen. „Fast schon zu sehr!“
Seufzend drehte er sich zu Gero um, der nun wieder aus dem Wohnzimmer zurückkam. Sein Gesicht strahlte.
„Die Wohnung ist wunderbar. Wann kann ich einziehen?“
Thilo hob gleichgültig die Hände. „Von mir aus sofort!“
Neal nickte zufrieden. Dann reichte er Gero den Schlüsselbund. „Hier ist dein Wohnungsschlüssel. Der von Francis und der von meinem Haus sind auch dran.“
Nun stutzte sein Freund jedoch. „Wieso soll ich von euch allen Schlüssel haben?“
Thilo fuhr ihm sofort ins Wort: „Das ist bei uns so. Jeder soll zu jedem, jederzeit, rein kommen können.“
Neal stimmte zu. „Und Geheimnisse haben wir sowieso nicht voreinander.“
Er legte einen Arm um seinen Freund. „Dann lass uns mal deine Sachen holen, ja?“
„Bye!“ Neal drückte sein Handy aus, machte aber ein bedrücktes Gesicht. Das Gespräch kam aus London. „In ein paar Wochen geht es los“, berichtete er. Es klang
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