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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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damals gedacht und auch weiterhin seine Zunge gehütet. Nun streifte er Gavallan mit einem Blick. Die Jahre waren spurlos an ihm vorübergegangen, er sah immer noch sehr gut aus – trotz seiner vielen Sorgen. »Keine Bange, Andy! Du schaffst es schon.«
    »Ich wollte, ich könnte das glauben.« Er dachte an seinen Sohn. Ich werde keine Ruhe haben, bis ich ihn mit eigenen Augen gesehen habe. Mit ein wenig Glück morgen. Wenn Scot nicht zurück ist, bevor meine Maschine nach London startet, storniere ich und fliege am Sonntag. Und irgendwie muß ich auch noch mit Talbot sprechen – vielleicht kann er mir einen Tip geben. Mein Gott, nur noch sieben Tage.
    McIver steuerte den Wagen aus dem Flughafengelände und reihte sich in den Verkehrsstrom ein. Ein großes Transportflugzeug der amerikanischen Luftwaffe befand sich gerade im Landeanflug. »Sie fertigen bis zu fünf Jumbos am Tag ab«, sagte McIver. »Immer noch gibt es Militärkontrollen und ›überwachende‹ hezbollahis. Jeder gibt Befehle und widerruft sie, und keiner beachtet sie. Für unsere Engländer hat mir British Airways drei Plätze hei jedem ihrer Flüge versprochen – mit Gepäck. Sie hoffen, jeden zweiten Tag einen Jumbo hereinzubekommen.«
    »Und was verlangen sie als Gegenleistung?«
    »Die Kronjuwelen«, bemühte sich McIver seinen Freund aufzuheitern, aber der Scherz zeigte keine Wirkung. »Natürlich nichts, Andy. Der BA-Manager, Bill Shoesmith, ist ein feiner Kerl und macht seine Sache ausgezeichnet.« Er wich dem Wrack eines Autobusses aus, der auf der Seite am Straßenrand lag, als ob man ihn dort geparkt hätte. »Die Frauen gehen heute wieder auf die Straße. Angeblich wollen sie so lange weitermachen, bis Khomeini nachgibt.«
    »Wenn sie zusammenhalten, wird er das wohl müssen.«
    »Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll.« Mit dem Daumen deutete McIver auf die Fußgänger, die, ohne auf den Verkehr zu achten, rücksichtslos die Straße überquerten. »Sie scheinen zu glauben, daß es in der Welt zum besten steht. Die Moscheen sind brechend voll, jeden Tag gibt es Aufmärsche von Khomeini-Anhängern, die hezbollahis kämpfen gegen die Linken, die sich erbittert ihrer Haut wehren.« Pfeifender Husten schüttelte ihn. »Und unsere iranischen Angestellten? Sie begegnen einem mit der üblichen wortreichen Höflichkeit, aber man weiß nie, was sie eigentlich denken. Nur eines ist sicher: Sie wollen uns draußen haben.« Er mußte auf den Gehsteig hinauf, um einem entgegenkommenden Wagen auszuweichen, der viel zu schnell fuhr. »Verdammte Idioten!« Er sah Gavallan an und lächelte. »Ich bin so froh, daß du da bist, Andy. Danke. Jetzt geht es mir wieder besser. Tut mir leid.«
    »Schon recht«, gab Gavallan ruhig zurück, während ihm ganz andere Gedanken durch den Kopf schwirrten. »Wie steht es jetzt mit unserer Operation ›Wirbelsturm‹?« fragte er; er konnte sich nicht mehr beherrschen.
    »Tja, ob es nun sieben Tage sind oder siebzig, nehmen wir einmal an, wir wären alle einverstanden und könnten, wenn wir wollten, in sieben Tagen auf den Knopf drücken – nein, Armstrong meint, wir sollten mit höchstens einer Woche rechnen, also lieber sieben Tage von heute gerechnet, also Freitag – ein Freitag wäre sowieso der beste Tag, richtig?«
    »Ja, weil es ihr heiliger Tag ist.«
    »Fassen wir also zusammen, wie wir uns das zurechtgelegt haben, Charlie und ich: Phase 1: Von heute an schicken wir alle Ausländer und alle Ersatzteile hinaus – soviel wir können und auf jede erdenkliche Weise. Mit der 125, mit Lastwagen in den Irak und in die Türkei, oder als Gepäck und Übergepäck mit British Airways. Irgendwie werde ich Bill Shoesmith dazu bringen, uns mehr Plätze zu reservieren und ein Maximum an Frachtraum zur Verfügung zu stellen. Zwei unserer 212 haben wir schon zur ›Reparatur‹ hinausgeschickt, und die vom Stützpunkt Zagros soll morgen ausfliegen. Hier in Teheran haben wir noch fünf Vögel: die 212, zwei 206 und zwei Alouettes. Die 212 und die Alouettes schicken wir nach Kowiss – vorgeblich, um den Wunsch unseres Klugscheißers nach mehr Helis zu befriedigen, obwohl nur Gott allein weiß, wozu er sie braucht. Duke sagt, seine Vögel sind schon jetzt nicht ausgelastet. Na, jedenfalls unsere 206 lassen wir zur Tarnung hier zurück.«
    »Du willst sie zurücklassen?«
    »Ich sehe keine Möglichkeit, alle unsere Helis hinauszubekommen, Andy, unabhängig von unserer Vorlaufzeit. Weiter: Am D-Day minus zwo,

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