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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Du hast doch Roger, Roger Crosse, erledigt, nicht wahr?«
    Mzytryk lachte. »Ja, das habe ich arrangiert. Und auch AMG, erinnerst du dich an ihn? Und Talbot, aber ich habe Pahmudi geraten, für 16/a diesen Scheißer Fazir zu nehmen.« Er sah, wie sich die kalten blauen Augen verengten, und fragte sich, was wohl in Armstrongs Kopf vorging.
    Armstrong durchforstete sein Gedächtnis nach AMG. AMG? Ach ja. Alan Medford Grant: geboren 1905, Doyen ihres Spionageabwehrdienstes mit außergewöhnlichen Verbindungen im Kreml, im KGB und GRU. Als Ian Dunross' geheimer Informant hatte er 1963 einen Maulwurf im Noble House und einen anderen bei der Polizei in Hongkong identifiziert – seinen, Armstrongs, besten Freund, einen ranghohen chinesischen Superintendenten im Sonderdezernat.
    »Du lügst, Genosse. AMG kam 1963 bei einem Motorradunfall ums Leben.«
    »Bei dem wir nachgeholfen haben. Ein Jahr oder noch länger hatten wir einen 16/a auf diesen Verräter angesetzt auf ihn und seine japanische Frau.«
    »Er war nicht verheiratet.«
    »Ihr Bastarde wißt aber rein gar nichts. Sonderdezernat? Arme Idioten. Sie war vom japanischen Geheimdienst. Noch im gleichen Jahr hatte sie einen Unfall in Sydney.«
    »Euch Hundesöhnen macht es Spaß, im geheimen zu töten. Ihr seid effizient.«
    Armstrong gestattete sich ein leises Lächeln. AMGs Motorradunfall war wohl vom KGB eingefädelt, aber von MI 6 umfunktioniert worden. Der Totenschein war echt – der eines anderen – und Alan Medford Grant blieb für immer verschwunden. Aber er erfreute sich auch heute noch bester Gesundheit und operierte immer noch höchst erfolgreich, wenn auch mit einem anderen Gesicht und einer anderen Tarnung, die nicht einmal Armstrong kannte. Aber eine Frau? Eine Japanerin? Ich könnte schwören, daß er nie verheiratet war. War das schon wieder eine Tarnung, ein weiteres Geheimnis? Es kostete Armstrong Mühe, sich auf das zu konzentrieren, was er wirklich wissen wollte. Er hatte keine Zeit mehr zu verschwenden. »Wer ist der vierte Mann – unser Erzverräter?«
    Die Frage hing im Raum. Mzytryk war verdutzt, aber dann lächelte er, denn Armstrong hatte ihm die Möglichkeit gegeben, seine Rache psychologisch zu üben. Er nannte ihm den Namen und sah den Schock. Und den Namen des fünften, ja sogar den des sechsten. »MI 6 ist mit unseren Agenten durchsetzt, und das sind nicht nur Maulwürfe. Das gleiche gilt auch für MI 5, einen Großteil eurer Gewerkschaften – Ted Everley ist einer von uns, Broadhurst und Lord Grey – und nicht nur bei Labour, obgleich das unsere besten Brutstätten sind. Noch mehr Namen gefällig? Schlag im Who's Who nach. In den oberen Rängen der Banken, der Stadtverwaltung, im Außenministerium – auch Henley gehört zu uns, ich besitze eine Kopie deines Berichts –, bis ins Kabinett, vielleicht sogar in der Downing Street. Ein halbes Tausend Profis arbeiten in Großbritannien für uns, eure eigenen Verräter nicht mitgerechnet.«
    »Gehört auch Smedley-Taylor dazu?«
    »O ja, er und –« Mzytryks Schadenfreude verflog. Abrupt ging er in Deckung. »Woher weißt du von ihm? Wenn du von ihm weißt …«
    Armstrong war zufrieden. Rákóczy hatte nicht gelogen. All diese Namen auf den Bändern waren bereits verschwunden, endgültig in Sicherheit; nie hatte er sie Henley anvertraut, nicht einmal Talbot. Er war zufrieden, bedauerte aber, die Burschen nicht mehr selbst überführen zu können. Ein anderer würde es tun. AMG wird es tun.
    Seine Augenlider flatterten, seine Hand glitt vom Revers ab. Sofort sprang Mzytryk zu Armstrong hinüber, klemmte den Arm zwischen dem Tisch und seinem Bett fest und riß das Revers ab. Jetzt war Armstrong hilflos, ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. »Wach auf, Scheißkerl!« rief er übermütig. »Woher weißt du von Smedley?«
    Aber Armstrong antwortete nicht. Der Tod war schneller gewesen. Mzytryk war wütend. »Macht nichts. Er ist krepiert. Wozu noch Zeit verschwenden?« murmelte er laut. »Der Bastard ist mit der Erkenntnis zur Hölle gefahren, daß er das Werkzeug von Verrätern gewesen ist, von einigen Verrätern. Aber woher wußte er von Smedley-Taylor? Zur Hölle mit ihm! Aber sollte er die Wahrheit über meinen Sohn gesagt haben?«
    In einer Ecke des Kellers stand eine Kanne Kerosin. Während er es über die Leichen schüttete, legte sich seine Wut. Als die Kanne leer war, warf er sie in eine Ecke. Ischmael und ein anderer Mann kamen die Treppe herunter. »Seid ihr

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