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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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jedenfalls von Herzen leid.«
    »Wie schrecklich für sie«, sagte Fifi schwach, und ihr Mitgefühl war echt. »Hat man schon eine Ahnung, wer es war?«
    »Ich glaube nicht«, entgegnete Eva. »Sie haben Unmengen Fragen gestellt, doch John war nicht der Typ, der viel übers Geschäft redete.«
    »Manche Leute sagen, sein ›Geschäft‹ sei die Erpressung von Schutzgeld gewesen«, erklärte Mrs. Witherspoon mit leuchtenden Augen. »Wenn es so war, dann hat er verdient, was er bekommen hat. Aber ich mache mir viel mehr Sorgen um die arme Vera; sie wird ganz außer sich sein.«
    Es war einfach zu viel für Fifi. Plötzlich konnte sie keinen Augenblick länger mehr in dem Laden bleiben. Sie legte das Geld für das Brot auf die Theke, entschuldigte sich und lief davon.
    Als sie die Haustür öffnete, sah Frank sie durch sein Küchenfenster kommen.
    »Wie war es bei der Arbeit?«, rief er.
    »Alles in Ordnung, vielen Dank«, antwortete sie. Sie verspürte den dringenden Wunsch, sofort nach oben zu gehen, weil sie ihrer Panik kaum mehr Herr wurde.
    »Haben Sie schon von John Bolton gehört?«, fragte er und kam den Flur hinunter auf sie zu.
    Fifi unterdrückte ein Seufzen. Sie konnte nicht unhöflich sein und davonlaufen. »Ja, gerade eben. Mrs. Witherspoon hat es mir erzählt. Das ist schrecklich, nicht wahr? Als hätte es in dieser Straße nicht schon genug Unglück gegeben.«
    »Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass es nichts mit Angelas Tod zu tun haben kann.« Frank schüttelte bekümmert den Kopf. »Aber wie groß sind die Chancen, dass zwei Menschen, die in derselben Straße leben, binnen weniger Wochen getötet werden, ohne dass es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen gibt?«
    »Es gab eine Verbindung. John hat bei den Muckles Karten gespielt«, erwiderte Fifi ein wenig scharf.
    »Ja, aber das ist nicht allzu viel, und bei dem letzten Spiel war er eindeutig nicht dabei«, sagte Frank nachdenklich. »Natürlich hätte er vielleicht die Burschen, die dabei waren, identifizieren können. Vielleicht hatten sie Angst, dass er sie verpfeifen würde?«
    Fifi konnte nicht länger mit Frank reden, denn sie fürchtete, ihre Beine würden jeden Moment unter ihr nachgeben. »Ich bin wirklich müde. Ich muss nach oben gehen und mich um den Tee kümmern«, erklärte sie.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Kind?«, hakte Frank nach und kam einen Schritt näher. »Sie sind weiß wie ein Laken.«
    »Ich muss mich nur ein wenig setzen und die Füße hochlegen«, behauptete sie und versuchte zu lächeln.
    »Schicken Sie Dan heute Abend Fisch und Chips holen«, sagte er und klopfte ihr väterlich auf die Schulter. »Und gehen Sie schön früh zu Bett.«
    Daraufhin fühlte Fifi sich noch elender. Frank hatte offensichtlich nicht mitbekommen, dass Dan gegangen war. Und sie konnte es ihm auf keinen Fall erzählen, nicht jetzt, da sie sich so wackelig fühlte und den Tränen so nah war.
    Während Fifi mit Frank sprach, stand Nora Diamond im Badezimmer und wusch ihre Strümpfe aus, und sie hörte, was gesprochen wurde. Sie ging hastig in ihr Wohnzimmer und schloss die Tür, bevor Fifi die Treppe hinaufkam, denn sie konnte der jungen Frau nicht gegenübertreten.
    Sie hängte ihre Strümpfe zum Trocknen über die Rückenlehne eines Stuhls, dann goss sie sich einen großen Gin Tonic ein. Ihr Kostüm und den Hüfthalter hatte sie bereits ausgezogen und war in ihren Hausmantel geschlüpft, wie sie es jeden Abend tat, wenn sie von der Arbeit kam. Normalerweise gönnte sie sich nur einen kleinen Gin und sah sich die Nachrichten im Fernsehen an, bevor sie sich ein Abendessen richtete, doch heute Abend brauchte sie einen großen Drink, um ihre Nerven zu beruhigen.
    Nora hatte am Samstag den Streit zwischen Dan und Fifi mit angehört. Sie hatte bei offener Tür das Wohnzimmer geputzt. Als Dan die Treppe hinuntergestürmt war, hatte sie aus dem Fenster geblickt und ihn mit einer Tasche über der Schulter die Straße hinaufeilen sehen.
    Nora hatte Fifi am Wochenende mehrmals weinen hören. Ihr Herz hatte sie immer wieder gemahnt, hinaufzugehen und ihr Trost anzubieten, aber ihr Kopf hatte dem widersprochen: Es geht dich nichts an, hatte sie sich gesagt, Fifi wird schon kommen, wenn sie Hilfe oder jemanden zum Reden braucht.
    An diesem Morgen hatte Nora Fifi vom Fenster aus beobachtet, als sie zur Arbeit gegangen war. Sie hatte sehr elegant gewirkt in einer karierten blauen Jacke, einem engen Rock und hochhackigen Schuhen und mit dem

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