Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
möglich sei, die ganze Nacht über bei Fifi zu bleiben. »Ich kann einfach den Gedanken nicht ertragen, sie allein zu lassen, und ich fürchte, sie könnte Albträume haben.«
Die Schwester war sehr mitfühlend und nickte. »Sie müssen nicht auf dem Stuhl schlafen, Mr. Reynolds; ich werde Ihnen ein Feldbett ins Zimmer stellen lassen.«
Fifi schlief, als Dan in ihr Zimmer zurückkehrte, daher nutzte er die Gelegenheit, das Krankenhaus zu verlassen und sich eine Portion Fisch und Chips zu besorgen. Bei seiner Rückkehr schlief Fifi immer noch, daher legte er sich auf das Feldbett.
Es war recht gemütlich in dem kleinen Raum. Die Rollläden waren heruntergelassen worden, und die einzige Lampe über dem Bett warf ihr Licht auf einige dürre Blumen, die er an einem Blumenwagen vor den Krankenhaustoren erstanden hatte.
Draußen auf dem Flur war es sehr still, nachdem die Besucher gegangen waren. Er hörte nur gelegentlich das Knarren von Tabletten oder Getränkewagen und die Schritte der Schwestern, die durch die Gänge eilten. Am nächsten oder am übernächsten Tag würde er nach Hause gehen müssen, um Fifi saubere Sachen zu holen, und wahrscheinlich sollte er auch im »Rifleman« anrufen und den Wirt bitten, Frank, Miss Diamond und Stan von Fifis Rettung zu erzählen. Aber obwohl er die gute Neuigkeit gern mit allen geteilt hätte, um sie von ihren Sorgen zu befreien, wusste er, dass seine Nachbarn sehr betroffen über Yvettes Schicksal sein würden. Sie mochte eine recht eigenartige Frau gewesen sein, doch sie hatte lange Zeit in der Dale Street gelebt, und die Leute hatten sie gemocht.
Es war seltsam; er hatte auf den Tod der Französin im Grunde gar nicht reagiert. Er war natürlich entsetzt gewesen, sie dort hängen zu sehen, das war absolut furchtbar gewesen. Aber sobald er die Scheune mit Fifi verlassen hatte, hatte er Yvette quasi ausgeblendet.
Neben seiner Bestürzung über ihren Tod erwachte jetzt jedoch die Neugierde in ihm. Wann hatte sie sich das Leben genommen? Hatte Fifi versucht, sie daran zu hindern?
Er hoffte inbrünstig, dass Fifi sich bis zum nächsten Tag hinreichend erholt haben würde, um reden und Fragen beantworten zu wollen; erst dann würde er wirklich glauben, dass sie auf dem Weg der Besserung war. Aber er wusste nicht, wie er erklären sollte, auf welche Weise er von Jack Trueman erfahren hatte. Dan war jedenfalls fest entschlossen, Nora Diamonds Anteil daran nicht preiszugeben. Dan hätte selbst gern gewusst, was der Mann ihr angetan hatte. Aber gewiss würde Nora es ihm niemals erzählen.
Es gab so viele Fragen, auf die er eine Antwort brauchte! Und wenn er schon so viele Fragen hatte, wie viele würde erst die Polizei morgen haben? Er wünschte, er hätte Fifi jetzt einfach mitnehmen und irgendwo hinbringen können, wo es schön und friedlich war.
Aber in die Dale Street würde er sie nicht mehr zurückbringen, niemals. Vielleicht wäre es das Beste, auf Dauer in Bristol zu bleiben, sodass es nichts mehr gab, was sie an all das erinnern würde. Am Zwanzigsten dieses Monats war ihr erster Hochzeitstag. Was für ein schreckliches Jahr es gewesen war! Höchste Zeit, dass endlich etwas Gutes geschah!
Fifi schrie plötzlich auf, und Dan war innerhalb von zwei Sekunden von seinem Feldbett aufgesprungen und an ihre Seite geeilt.
»Es ist alles gut, ich bin hier«, flüsterte er besänftigend, während er sie in die Arme nahm.
Eine Sekunde lang sah sie so aus, als wüsste sie nicht, wo sie war, und in ihren Augen stand furchtbare Angst. »Es waren die Ratten«, wisperte sie. »In meinem Traum waren sie so groß wie Katzen, und sie kamen immer näher.«
»Die einzige Ratte hier bin ich«, erwiderte er in betont munterem Ton. »Und ich bin eine von der kuscheligen Sorte.«
Sie lächelte schwach. »Es war so real«, seufzte sie. »Vor den Ratten habe ich mich nach Yvettes Tod am meisten gefürchtet. Wir haben sie nachts immer rascheln hören, aber gesehen haben wir sie nicht.«
»Wann hat sie es denn getan?«, fragte Dan sanft und drehte sich ein wenig, sodass er mit dem Rücken am Bettgeländer lehnte, während er Fifi in den Armen hielt. »Hast du es mit angesehen?«
Fifi schüttelte den Kopf und erklärte, was geschehen war. »Ich denke, am Ende war sie ein wenig wahnsinnig. Sie sprach Französisch und meinte zeitweilig, bei ihrer Mutter zu sein. Aber das war nicht weiter überraschend, nach allem, was sie durchgemacht hatte.«
Stockend erzählte sie ihm dann, was Yvette als
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