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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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der Welt wetten, dass er kein Fan von Barry Manilow ist.

12 – Marian
    Ein paar Tage nach Kirbys Abreise bin ich in Peters Loft in Tribeca, wo er wohnt, seit Robin ihn aus dem gemeinsamen Stadthaus an der Upper East Side rausgeschmissen hat. Wir sitzen auf seiner Couch, schauen fern und reden über die Arbeit. Bald wird Aidan kommen. Alles scheint wie immer, aber ich spüre, dass irgendwas zwischen uns nicht stimmt. Ich habe das Gefühl, es hat mit Kirby zu tun. So sehr ich mich bemüht habe, mit ihr abzuschließen, als sie wegfuhr – es geht nicht. Vielleicht vermisse ich sie. Vielleicht ist es das. Oder ich fürchte, dass Peter mich jetzt in einem anderen Licht sieht und noch weniger heiraten will als ohnehin schon. Oder ich habe Gewissensbisse, weil ich ihm nicht die ganze Geschichte erzählt habe.
    Ich warte darauf, dass er das Thema anschneidet, aber das tut er nicht. Ich werde noch unruhiger und platze schließlich damit heraus: »Hör zu, es tut mir leid, dass ich sie nicht früher erwähnt habe.« Ich lege meine Hand auf seine. »Ich wünschte, ich hätte es getan.«
    Â»Ich auch«, erwidert Peter. »Dir zuliebe, nicht meinetwegen.«
    Â»Bist du sicher, dass sich dadurch nichts ändert zwischen uns?« Ich schaue ihm in die Augen.
    Â»Weil du mit achtzehn ein Kind gekriegt und zur Adoption freigegeben hast? Hältst du mich wirklich für so oberflächlich?«
    Â»Ich würde dich nicht für oberflächlich halten, wenn du so dächtest«, sage ich.
    Â»Marian. Was du getan hast, war sehr mutig. Ich bewundere das. Ich bewundere dich.« Er schüttelt den Kopf, als durchschaute er das Ausmaß der Geschichte noch immer nicht ganz. »Aber eins begreife ich nicht … Warum konntest du es mir nicht sagen?«
    Â»Ich habe es niemandem gesagt.«
    Â»Aber ich bin nicht niemand.« Er legt die Füße auf den Couchtisch und überkreuzt sie. »Ich verstehe ja, dass das eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Kein Thema für eine Cocktailparty. Aber wir sind seit zwei Jahren zusammen. Wir haben übers Heiraten gesprochen.«
    Ich zögere und verbessere: » Ich habe übers Heiraten gesprochen.«
    Er seufzt, als wäre das bloß eine technische Einzelheit, und fragt: »Wenn sie also nicht aufgetaucht wäre und wir uns verlobt hätten, hättest du es mir dann gesagt?«
    Ich spüre, wie unangenehm mir das Thema ist, und entgegne: »Ich weiß nicht.«
    Â»Doch, das weißt du.«
    Â»Okay. Also, vielleicht nicht.«
    Â»Und das findest du in Ordnung? Du hättest ein so großes Geheimnis verborgen vor demjenigen, mit dem du dein Leben teilen willst?«
    Â»Ich weiß nicht«, stottere ich und ziehe die Knie zum Kinn. »Eigentlich wollte ich es für mich behalten. Aber nachdem ich Kirby kennengelernt habe, fühlt sich das wie Verrat an.«
    Â»Du hast mich nicht verraten. Du hast mir nur nicht vertraut«, stellt Peter fest. Mir wird klar, dass es andere Menschen sind, die ich verraten habe: Conrad und Kirby.
    Als könnte er meine Gedanken lesen, sieht er mir tief in die Augen und fragt: »Und ist das jetzt die ganze Geschichte? Kenne ich alle Einzelheiten?«
    Â»Na ja … also, da ist noch was.« Ich wische mir die feuchten Hände an der Jeans ab.
    Er schaut mich an, als wollte er mir sagen, er habe es gewusst. Dann fordert er mich mit einer Geste auf weiterzuerzählen.
    Â»Kirbys leiblicher Vater weiß nicht, dass es sie gibt«, berichte ich mit zitternder Stimme.
    Er verzieht keine Miene, als ich ihm von dem Schwangerschaftstest berichte – der Lüge Conrad gegenüber. Und davon, wie ich ihn verließ und nie mehr zurückkam, nie mehr mit ihm geredet habe.
    Jetzt verändert sich Peters Gesichtsausdruck. Er schaut mich missbilligend an. »Dieser Typ weiß also gar nicht, dass er ein Kind hat?«
    Beschämt schüttele ich den Kopf.
    Â»Aber warum?« Bevor ich antworten kann, fährt Peter aufgeregt fort. »Warum hast du ihm nicht einfach die Wahrheit gesagt? Warum hast du nicht einfach gesagt: ›Verdammt, wir haben ein Problem‹?«
    Aus seinem Mund klingt das so leicht. Aber ich weiß nichts zu entgegnen.
    Â»Hast du es verdrängt?«, bohrt Peter weiter. »Hast du deswegen gelogen? Hast du das Geheimnis deswegen für dich behalten?«
    Ich zucke zusammen, weil Peter die Wörter »lügen« und

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