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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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lege die Trommelstöcke weg und gehe auf Facebook, weil ich an ihn denken muss. Da entdecke ich eine Freundschaftsanfrage von Philip. Mein Puls rast, als ich auf »Bestätigen« klicke. Nur Sekunden darauf lese ich ein Posting auf meiner Pinnwand: »Zerbreche mir immer noch den Kopf über das Ende des Films. Fand es echt toll gestern. Treffen wir uns bald wieder?«
    Ich lasse seine Worte auf mich wirken und kapiere, dass ich nicht nur ein tolles Date (mein erstes richtiges überhaupt) mit einem netten Jungen hatte. Nein, ihm hat es auch noch Spaß gemacht, und jetzt bittet er mich um ein weiteres Date, sodass alle es lesen können. Na ja, zumindest meine 114 Freunde. Das ist irgendwie arm, aber so cool bin ich mir nicht mal im Writers’ Room vorgekommen, als ich gerappt habe. Ich schreibe die Antwort auf seine Pinnwand, damit seine 316 Freunde sie auch lesen können: »Fand es auch schön. Hätte auch Lust auf Runde 2. Melde dich einfach.«
    Gierig klicke ich mich durch seine vier Fotoalben, hauptsächlich Bilder vom Zelten und Skifahren. Da klingelt mein Telefon. Es ist Belinda. Grinsend gehe ich dran. »Ja?«, frage ich. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Â»O mein Gott! Ich hab’s gerade auf Facebook gelesen!« Dann quiekt sie so laut weiter, dass ich den Hörer von mir weghalten muss.
    Â»Was soll denn ›Runde zwei‹ heißen? Habt ihr gestern Runde eins in deinem Bett ausgetragen?«
    Â»O Mann, Belinda. Krieg dich wieder ein.« Kann man mein Posting wirklich so missverstehen? Oder denkt sie wirklich die ganze Zeit nur an das eine? Sogar am Sonntagmorgen, wenn sie eigentlich in der Kirche sein sollte? »Ich meinte den Film.«
    Â»Gib’s zu, du findest ihn toll! Du findest ihn total toll!«
    Â»Er ist cool«, gebe ich zurück. Ich will nicht – nicht mal meiner besten Freundin gegenüber – zugeben, dass ich ein bisschen verliebt bin – zum ersten Mal in jemanden, der nicht berühmt oder Mr. Tully ist.
    Â»Du willst mit ihm ins Bett.«
    Ich seufze laut, sage aber nichts, so als wäre ihre Bemerkung keine Antwort wert.
    Â»Findest du ihn süß?«, fragt sie.
    Â»Ich habe das doch schon gestern Abend beantwortet. Ja, ich finde ihn süß. Er hat schöne Augen.«
    Â»O mein Gott! Wir gehen doch zum Schulball! Du musst ihn fragen!«
    Â»Vielleicht. Lass uns nichts überstürzen.«
    Â»Es sind bloß noch zwei Wochen! Du musst es überstürzen. Mach schon!«
    Â»Hast du Jake denn schon gefragt?« Ich denke daran, wie sehr sie sich während des Films befummelt haben. Während Philip und ich beim Essen über den bizarren Schluss diskutierten, hatten sie überhaupt keine Ahnung, was passiert war.
    Â»Das wollte ich dir gerade erzählen.«
    Â»Und?«
    Â»Er hat Ja gesagt!« Sie kreischt wieder wie eine Irre und singt dann »Best I Ever Had« von Drake – leider ziemlich falsch.
    Â»Und was habt ihr beide danach noch gemacht?«, will ich wissen. Sie braucht sich nicht an bestimmte Ausgehzeiten zu halten – und außerdem hat ihre Mutter einen sehr tiefen Schlaf.
    Â»Wir waren bei uns im Keller, und er hat mich obenrum befummelt. Und danach hab ich ihm einen geblasen. Ich hab’s nicht verlernt.«
    Ich verziehe das Gesicht. »Iihhh, das ist ja eklig.«
    Â»Jemandem einen blasen ist nicht eklig«, widerspricht sie und beginnt ausführlich, Jakes beeindruckende Anatomie zu beschreiben. »Es war nicht leicht, ihn ganz reinzukriegen. Aber ich hab’s geschafft. Das Üben mit der Salatgurke hat sich ausgezahlt.«
    Â»Hör auf!«, brülle ich und muss lachen.
    Â»Okay. Aber nur, wenn du Philip fragst, ob er mit dir zum Ball geht.«
    Â»Mal sehen.« Das komische Gefühl im Bauch kehrt zurück.
    Â»Hurra!«, ruft sie. »Bald kriegt Philip auch einen geblasen!«
    Ich schüttele den Kopf. Plötzlich sehe ich Philip vor mir, auf dem Fahrersitz seines Autos, die Hose halb heruntergelassen. Mein Hinterkopf stößt gegen das Lenkrad, und in seinen Augen sehe ich tiefe Befriedigung. Ich habe nicht vor, dieses Bild so bald Wirklichkeit werden zu lassen – wenn überhaupt –, aber ich merke entsetzt, dass ich die Vorstellung gar nicht mal so widerlich finde.
    Ein paar Tage später hat Philip mir schon mehrere private Nachrichten über Facebook geschrieben und nach meiner Telefonnummer gefragt. Und dann

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