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Wo die toten Kinder leben (German Edition)

Wo die toten Kinder leben (German Edition)

Titel: Wo die toten Kinder leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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„Ausgezeichnet“, lobte er.
Ich nahm einen Schluck von dem heißen Getränk und probierte ebenfalls von dem Gebäck – eine Mischung aus Hafer- und Butterplätzchen. „Wirklich gut“, sagte ich.
„Danke für die Komplimente“, lächelte Frau Dr. Hofmann. „Ich habe nicht häufig Besuch. …Ich meine, privat. …Und ich freue mich, dass ich Ihnen helfen kann.“ Sie setzte sich uns gegenüber und machte es sich bequem.
„Scopolamin“, begann Paul. „Es wurde im Blut einer jungen Frau gefunden, die gestern ebenfalls versucht hat, Selbstmord zu begehen.“
„Sie hat es versucht? Heißt das, sie ist noch…“
„Ja“, unterbrach Paul. „Sie ist noch am Leben.“
„Gottseidank, das arme Kind.“ Frau Dr. Hofmann trank von ihrem Tee und knabberte geistesabwesend an einem Plätzchen. „Und wie kann ich Ihnen helfen?“
„Wir haben im Internet gelesen, dass Scopolamin apathisch und vollkommen willenlos macht. Es verändert grundlegend die Persönlichkeit. Und wir haben uns überlegt…“, ich zögerte.
„Woran haben Sie gedacht, Frau Steinbach? Reden Sie ruhig weiter.“
„Wir haben uns gedacht, dass es sein könnte, dass vielleicht auch Cornelia Heinze mit dieser Droge in Berührung gekommen ist.“
„Cornelia?“
„Es würde erklären, warum sie sich von ihrer Familie mehr und mehr zurückgezogen hat. Und es könnte sogar die Ursache für ihren Selbstmord gewesen sein.“
„Das verstehe ich durchaus, aber das müsste mir doch aufgefallen sein. Cornelia war wegen ihres Asthmas recht häufig bei mir.“
„Und Sie haben nichts bemerkt?“, hakte Paul nach.
Die Ärztin dachte kurz nach und schüttelte schließlich energisch den Kopf. „Nein. Und das wäre mir ganz sicher nicht entgangen. Eine derartig schwerwiegende Droge. Die Symptome sind einfach nicht zu übersehen.“
Ich nickte, bevor ich wieder von meinem Tee trank. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Paul verstohlen seine Tasse in einen der Blumentöpfe leerte. Er war dabei derartig geschickt, dass es Frau Dr. Hofmann nicht bemerkte. Trotz der ernsten Thematik konnte ich nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken. Paul war wirklich ein eingefleischter Teehasser.
„Bernhard, das zweite Opfer, hatte die Grundsubstanz für die Droge jedenfalls zuhause bei sich“, sprach ich weiter.
„Die Blüten oder Blätter der Engelstrompete?“, fragte Frau Dr. Hofmann.
„Tollkirschen. Er besaß eine ganze Schale davon.“
„Das kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Was wollte er damit?“
Im Nebenraum schrillte ein Telefon. Wir versuchten, es zu ignorieren, aber es wollte einfach nicht aufhören. Frau Dr. Hofmann lächelte entschuldigend. „Sicher ein Patient“, meinte sie.
„Und wie es scheint, ein Hartnäckiger“, sagte ich.
„Der kann warten.“
„Das können wir auch. Gehen Sie nur!“
Frau Dr. Hofmann blickte von Paul zu mir, und als sie sah, dass es uns nichts ausmachte, erhob sie sich. „Ich bin gleich wieder zurück.“
Wir hörten, wie sie das Gespräch annahm, es blieb eine Weile still und dann begann sie, langsam und deutlich zu sprechen. Ich hörte die Worte Verband und Salbe . Offensichtlich gab sie eine Medikation durch.
Ich lehnte mich im Sessel zurück und unterdrückte ein Gähnen. Obwohl ich in der letzten Nacht gut geschlafen hatte, war ich doch noch recht müde.
Widerwillig erhob ich mich, um meine Trägheit loszuwerden. Frau Dr. Hofmann sprach noch am Telefon. Ich befand mich jetzt vor der Tür zu ihren Privaträumen. Sie war nur angelehnt. Licht schimmerte einen Spalt hindurch. Ich stupste das Türblatt mit den Fingerspitzen an und die Tür schwang auf.
Hunderte von Augen betrachteten mich. Starre, unbewegliche, gefühllose Augen.
„Paul, das musst du dir ansehen“, flüsterte ich in Richtung des Wartezimmers, aber er stand bereits neben mir. Auch er wirkte vollkommen erstaunt.
Ein Raum ganz in rosa. Sofa, Sessel, Teppich, sogar die Tapete – alles war im gleichen Farbton gehalten. Und unzählige kleine Wesen saßen dort und warteten darauf, dass Frau Dr. Hofmann zu ihnen zurückkehrte. Das Zimmer war mit an die hundert Puppen vollgestellt. Sie saßen, lagen und standen in jeder erdenklichen Pose. Und alle starrten uns wie Eindringlinge an.
Von einem unsichtbaren Band gezogen, traten wir ein. An einer der Wände hing ein ebenfalls rosa eingefärbtes Bild. Es war in einen goldenen Rahmen eingelassen. Junge Schulmädchen mit seltsam unsportlichen Körpern und altmodischen Frisuren blickten uns entgegen.
Aber ich

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