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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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die Nacht schallte. Sie rannte zur Straße hinauf und begann hektisch zu winken.
    Nur wenige Augenblicke später wurde das Flussufer von gleißendem Licht hell erleuchtet. Zwei Sanitäter sprangen aus einem Rettungswagen. Aus einem Streifenwagen stiegen zwei Polizisten. Aus einem dritten Auto stieg der Polizeichef, Josh Nader, in einen gelben Regenmantel und dazu passenden Hut gekleidet.
    “Was zum Teufel geht hier vor?”, rief er.
    Während die Sanitäter Bernies Hände verarzteten, spulten Maureen und Denise einen ziemlich unzusammenhängenden Bericht darüber ab, was soeben passiert war. Irgendwie reimte es sich der Polizeichef dennoch zusammen. Er blickte zum Fluss hinüber, auf den Denise deutete, und blickte dann wieder zu Grace. “
Sie
haben Bernie vom Grund des Flusses gerettet?”
    “Ich hatte keine andere Wahl, sonst wäre er ertrunken.”
    “Sie hätten beide ertrinken können”, erwiderte Nader streng. “Der Fluss kann sehr tückisch sein, gerade bei schlechtem Wetter.”
    “Das werde ich fürs nächste Mal im Kopf behalten”, erwiderte sie trocken.
    Als ob er gemerkt hätte, wie unangebracht seine Reaktion gewesen war, lenkte der Polizeichef wieder ein: “Was Sie getan haben, war sehr mutig, Miss McKenzie. Sind Sie sicher, dass Ihnen nichts passiert ist?”
    “Die Sanitäter haben es mir versichert.” Sie wollte nur so schnell wie möglich ins Haus zurückkehren, ein heißes Bad nehmen und sich ins Bett legen. Der Polizeichef jedoch hatte vorerst andere Pläne. In barschem Ton befahl er einem seiner Leute, einen Kran oder Ähnliches herbeizuordern, um den Wagen aus dem Wasser zu ziehen.
    Dann wandte er sich an Bernie. “Jetzt erzähl mal, Bernie, was passiert ist. Bist du zu schnell gefahren? Oder hinter dem Steuer eingeschlafen?”
    Eingepackt in Maureens Decke und wieder ein wenig aufgewärmt, schüttelte Bernie energisch den Kopf. “Weder noch. Jemand in einem Pick-up hat mich gerammt und in den Fluss geschubst.
Vorsätzlich.”
    Der Polizeichef und sein Stellvertreter tauschten verstohlen Blicke aus. “Gerammt? Maureen hat nichts davon gesagt, dass dich jemand ins Wasser geschubst hat.”
    “Aus dem einfachen Grund, weil ich den Sturz selbst nicht gesehen habe”, schaltete sich Maureen ein. “Ich fuhr gerade die Straße entlang, als ich plötzlich ein lautes Platschen hörte und den Wagen im Wasser liegen sah.”
    “Mein Wagen wurde zweimal von hinten gerammt”, fuhr Bernie fort. “Doch ich konnte ihn noch auf der Straße halten. Dann jedoch fing der Pick-up an, meine Fahrerseite zu rammen. Immer wieder, bis ich die Böschung hinuntergeflogen bin.”
    “Hast du den Pick-up oder den Fahrer erkannt?”
    Bernie schüttelte den Kopf.
    “Welche Farbe hatte der Wagen?”
    “Ich weiß nicht – dunkel, vielleicht dunkelgrün.”
    “Hast du das Nummernschild entziffern können? Oder Teile davon?”
    Bernie schüttelte erneut seinen Kopf. “Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, meinen Wagen auf der Straße zu halten.”
    Obwohl er skeptisch aussah, wandte sich der Polizeichef an seinen Kollegen. “Leiten Sie sofort eine Fahndung nach einem dunklen, möglicherweise grünen Pick-up mit schweren Front- und Seitenschäden ein.”
    Er drehte sich wieder zu Bernie um. “Was hast du denn so spät am Abend hier gewollt? Wohnst du nicht am entgegengesetzten Ende der Stadt?”
    Bernie blickte zu Grace hinüber, die an seiner Stelle antwortete. “Er wollte zu mir. Ich habe einen Kasten mit Angelködern gefunden, den Steven für Bernies Geburtstag gekauft hatte. Den wollte ich ihm geben.”
    “Falls Bernie einverstanden ist”, fuhr sie fort, “kann er sich im Cottage trockene Kleidung anziehen. Stevens Schrank ist voll mit Sachen, die passen ihm bestimmt.”
    “Ich weiß nicht.” Der Polizeibeamte kratzte sich am Hinterkopf. “Die Sanitäter sagen, sie wollen Sie beide für eine vorsorgliche Untersuchung mit ins Krankenhaus nehmen.”
    “Ich brauche keine Untersuchung. Mir geht es gut.”
    “Ich brauche auch keine Untersuchung.” Bernies Stimme klang fest. “Aber ich würde gerne meine Schwester im Krankenhaus anrufen, damit sie sich keine Sorgen macht, wenn sie hört, was passiert ist.”
    Josh Nader reichte ihm sein Mobiltelefon. Bernie sprach ungefähr eine Minute lang und gab das Telefon dann zurück. “Sie hat nichts dagegen, wenn ich mit zu Miss McKenzie gehe. Nach dem Ende ihrer Schicht kommt sie vorbei und holt mich ab.”
    “Na, schön”, sagte Nader. “Aber morgen

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