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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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eine Ehre Sie kennenzulernen, Sir. Ich habe mich einmal für einen Ihrer Kurse eingeschrieben. Leider bin ich dann jedoch auf einen dringenden Fall angesetzt worden und musste absagen.”
    “Interessieren Sie sich denn für Kunst, Special Agent?”
    “Zweieinhalb Jahre lang war ich als Sonderermittler in Sachen Kunst- und Antiquitätenfälschung eingesetzt.”
    “Ihr Chef zieht mich hin und wieder immer noch als Gutachter hinzu … Carlton Brown?”
    “Den kenne ich gut.”
    Ari klappte seinen Aktenkoffer zu. “Ich würde gerne noch länger bleiben und mit Ihnen plaudern, aber wie ich bereits dieser schönen jungen Lady erklärt habe, wartet ein wichtiger Termin auf mich.” Er küsste Grace auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: “Ich mag diesen Mann, und du weißt – ich besitze eine sehr gute Menschenkenntnis.” Laut fügte er hinzu: “Es war mir ein Vergnügen, dich wiederzusehen, meine Liebe. Wir hören voneinander.”
    “Das werden wir. Und vielen Dank, Ari.”
    Sie blickte ihm hinterher, als er die Galerie verließ, dann drehte sie sich um. “Also”, sagte sie, “was führt Sie her?”
    “Ich habe von Ihrem kleinen nächtlichen Schwimmabenteuer gehört und wollte nachschauen, wie es Ihnen geht.”
    “Alles wieder gut, vielen Dank.”
    “Sie sind ein großes Risiko eingegangen, Grace.”
    “Daran habe ich nicht eine Sekunde gedacht. Außerdem war Denise da. Sie hätte nicht zugelassen, dass mir etwas passiert.”
    “Denise kann nicht schwimmen.”
    “Völlig nebensächlich.”
    “Ich bin froh, dass Sie Ihren Humor nicht verloren haben. Wie geht's Bernie?”
    “Er ist vor Angst fast gestorben, aber jetzt geht es ihm wieder gut. Er sagt, sein Wagen wurde gerammt.”
    “Hab ich gehört. Ich war eben kurz auf dem Revier. Heute Morgen haben sie den Wagen aus dem Fluss gezogen.”
    “Wurden grüne Lackspuren gefunden?”
    “Die Spurensicherung nimmt sich den Wagen gerade vor. Wenn Spuren eines anderen Fahrzeugs vorhanden sind, finden sie sie – vorausgesetzt, Bernie sagt die Wahrheit.”
    “Warum sollte er lügen?”, fragte sie gereizt.
    “Nicht böse werden. Ich gebe nur das wieder, was ich selbst gerade gehört habe. Sie können doch sicher verstehen, dass es dem Polizeichef lieber wäre, wenn Bernie durch eigenes Verschulden im Fluss gelandet und nicht von einem Unbekannten vorsätzlich hineingeschubst worden wäre. Joshs friedliche kleine Stadt fängt an, üble Presse zu kriegen, und das wirft ein schlechtes Licht auf ihn.”
    “Ich wollte Sie nicht anfahren. Tut mir leid. Die ganze Sache geht langsam an meine Substanz. Und bis der Vorfall geklärt ist, wird sich das nicht ändern.”
    “Ich weiß, wie ich Sie auf andere Gedanken bringe.”
    Sie lächelte und spürte, wie ihre Anspannung nachließ. “Das glaub ich Ihnen gern.”
    Er spielte den Beleidigten: “Ich weiß ja nicht, woran Sie gerade denken, aber ich wollte einen Drink im
Left Bank Libations
in Lambertville vorschlagen. Mein Freund Glenn mixt den besten Metropolitan der Stadt. Der löst garantiert schon nach dem ersten Schluck die Verspannungen in Ihrem Nacken.”
    Ja, an was genau hatte sie denn gedacht? “Woher wissen Sie, dass ich Verspannungen im Nacken habe?”
    “Ich würde Sie jetzt gerne mit meinen magischen Fähigkeiten beeindrucken, aber die Wahrheit ist viel simpler. Sie massieren sich die ganze Zeit schon diese Stelle. Na, was halten Sie nun von dem Drink?”
    Sie ließ die Hand sinken. “Klingt gut.”
    “Und anschließend entspannen wir uns bei einem perfekten Dinner.”
    “Noch mehr Entspannung, und ich falle vom Hocker.”
    “Ist Ihnen sechs Uhr recht?”
    Er ließ nicht locker. Sie hatte Hartnäckigkeit bei Männern schon immer anziehend gefunden – und bei
diesem
Mann beeindruckte sie diese Eigenschaft sogar noch ein wenig mehr. “Gern.” Sie hob das Gemälde hoch, doch statt es zurück auf die Staffelei zu stellen, brachte sie es ins Hinterzimmer und schloss die Tür.
    “Hat Ihr Arroyo etwas angestellt?”, fragte er in neckischem Ton.
    “Ich bin im Moment noch nicht bereit, ihn auszustellen.”
    “Warum nicht?”
    Sie warf ihm einen langen, vielsagenden Blick zu. “Ich denke, Sie kennen den Grund.”
    “Ist er gefälscht? War Professor Fishburn deshalb hier?”
    “Seit der gestrigen Auseinandersetzung mit Victor Lorry hatte ich eine böse Vorahnung. Ari hat meine Vermutung bestätigt. Der Arroyo ist so falsch wie ein Dreidollarschein.”
    “Harter Schlag fürs neue

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