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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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Frankie und Peter das verschüttete Bier aufwischten, umarmten sich Bec und Trudy ungelenk. Rebecca
spürte Trudys knochiges Schulterblatt unter dem Brautkleid. Sobald Trudy zum nächsten Tisch abflatterte, griff sie nach ihrem Weinglas und kippte die schale Flüssigkeit hinunter.
    Harry suchte den Blick seiner Tochter, doch Rebecca drehte ihm betont den Rücken zu. Sie schaute den Paaren zu, die sich zahm zu den Jazzstücken bewegten. Am Rand der Menge bemerkte sie Tom, dem das Hemd aus der Hose hing und dessen Haar schon wieder wild zerzaust war. Er saß verkehrt herum auf einem weißen Plastikstuhl und ritt ihn wie beim Rodeo. Tom gab seinem weißen Stuhl die Sporen und warf eine Hand hoch, als würde er auf einem wilden Stier sitzen. Plötzlich knickte ein Stuhlbein ein, und er landete der Länge nach auf den ungehobelten Dielen des Tanzbodens. Rebecca stand auf, um ihm zu helfen, aber Trudys Mutter kam schon mit wackelndem rosa Hut angeeilt.
    »Das reicht jetzt wohl«, sagte sie mit einem stählernen Lächeln. Ihre Finger bohrten sich in Toms Arm.
    »Wir wollen doch nicht, dass du Michaels und Trudys Ehrentag verdirbst.«
    »Was soll daran eine Ehre sein?«, sagte Tom halblaut und sah stirnrunzelnd dem wackelnden Hinterteil von Trudys Mutter nach. Er taumelte an einen freien Tisch, schnappte sich ein Glas mit Rotwein, setzte an und leerte es in einem Zug.
    »Machst du einen drauf, Tom?«
    »Ahhh! Bec! Trinken wir auf eine im Himmel geschlossene Verbindung!« Er sah zu Mick hinüber, der eine taftumhüllte Brautjungfer auf dem Schoß hatte und lachte.
    »Komm mit! Bringen wir ein bisschen Schwung in die Sache. « Rebecca griff nach Toms Hand, und gemeinsam tauchten sie unter die weißen Leintücher, mit denen die Hochzeitstafel gedeckt war.
    Sie krabbelten bis zu dem Platz, auf dem Mick mit der beschwipsten, kichernden Brautjungfer saß. Boshaft lächelnd
fuhr Rebecca mit einer Hand an Micks Schenkel auf und ab.
    »Er ist so blau, dass er bestimmt glaubt, es ist die Kleine! Er hat keine Ahnung, dass wir hier sind«, flüsterte Bec. Tom deutete auf das Bein der Brautjungfer.
    »Mach schon!« Bec nickte grinsend.
    Tom schob seine Hand unter das Kleid der Brautjungfer; in dem Glauben, es sei Micks Hand, kreischte das in pfauenblauen Taft gehüllte, üppige Mädel auf und kippte nach hinten weg, nicht ohne Mick eine zu kleben.
    Unter dem Tisch erstickten Bec und Tom fast vor Lachen, als sie Trudys Brautschuhe auf Mick und die Brautjungfer zumarschieren sahen. In nicht allzu leisem Flüsterton befahl Trudy Mick, sich zu benehmen, und Shelley, nüchtern zu werden.
    Dann packte Trudy Mick an der Hand, schleifte ihn zum Tanzboden und zeigte ihm dort, wie entschlossen sie war, »ihren Hochzeitstag zu einem Erfolg« zu machen. Immer noch lachend, streckte Bec eine Hand unter dem Tischtuch hervor und stibitzte eine Flasche Wein vom Tisch. In ihrem Hochzeitstafel-Spielhaus hoben Bruder und Schwester ihre Gläser zu einem schwankenden, trunkenen Trinkspruch.
    »Auf Dick und Trübi!«
    »Auf Dick und Trübi!«, wiederholte Tom, dann stießen sie an.
    »Du hast Rotweinlippen«, lallte Bec, als sie zusammengekauert einander im Schneidersitz gegenübersaßen.
    »Du auch«, lallte Tom zurück und schwenkte einen unsicheren Finger in ihre Richtung, bis sie ihn wegschlug. Beide verstummten, während sie sich den Rotweinrand von den Lippen leckten.
    »Scheiß doch drauf, Tom.«
    »Genau. Scheiß doch drauf, Bec.« Dann tranken sie wieder.

    »Scheiß auf Dad«, sagte Tom.
    »Genau. Scheiß auf ihn.« Wieder verstummten beide und tranken.
    »Scheiß drauf, Rebecca … ich bin in deine Freundin verknallt«, platzte es aus Tom heraus.
    »In wen? Was für eine Freundin?«, fragte Bec mit hochgezogenen Brauen und setzte das Glas von den Lippen ab.
    Tom schüttelte den Kopf. »Nee. Nee. In niemanden …«
    »Komm schon, Bruder. Spuck’s aus.«
    »Sal. Ich liebe Sal. Sally Carter-Farter, die ist echt Wahnsinn. Trudy hat sie nicht auf ihre Hochzeit eingeladen.«
    »Sally? Sally Carter? Du liebst Sal? O Gott, Tom.« Rebecca schlug die Hand vor den Mund, so überrascht war sie. »Aber Tom, du weißt doch, wie sie ist … sie ist immer noch in ihrer ›Probefahrt‹-Phase, was Männer angeht. Sie ist, also, sie ist … echt nicht nett zu den Männern, Tom. Sosehr ich sie liebe, sie ist nichts für dich. Erst würde sie dich besinnungslos vögeln, und dann würde sie dir das Herz brechen.«
    Tom fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wandte das

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