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Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Titel: Wo geht’s denn hier ins Paradies? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Kultur. Das machte eben vieles andere wett.
    Und jetzt war ihm wohl etwas passiert …
    Sven Stevensen nahm das tragbare Telefon, meldete sich und hörte sekundenlang zu. Dann klappte er den kleinen silbernen Apparat zusammen. Aschfahl war er, als er seinem Team erklärte: „Ende für heute. Ich muss weg.“
    + + +
    „Du sieht toll aus.“ Mimi lachte die Freundin an. „Ich hab ja schon immer gesagt, dass Liebe das beste Schönheitsmittel ist. Wer ist es denn?“
    Ellen biss sich auf die Lippen. „Das … das sag ich besser nicht.“
    Mimi, die gerade an einem silberglänzenden Abendkleid arbeitete, sah kurz auf. In ihren Augen stand die blanke Neugier. „Also kenne ich ihn“, folgerte sie.
    Ellen sagte nichts.
    „Lass dir nicht die Wörter aus der Nase ziehen! Ich bin hier in München deine allerbeste Freundin. Und als solche hab ich ein Recht drauf, zu erfahren, was los ist.“
    „Was du nicht sagst!“ Ellen lachte.
    „Ich hab Recht. Also – seinen Namen!“
    „Karsten …“
    Mimi runzelte die Stirn, legte den Entwurf zur Seite und stützte die Ellbogen auf die Arbeitsplatte. „Sag jetzt nicht, du meinst Karsten Gerhard.“
    „Doch.“
    „Unseren Autor … ich fass es nicht!“ Mimi warf das silbrige Etwas achtlos zur Seite, sprang auf und nahm Ellen in die Arme. „Schätzchen, das ist ja wie ein Hauptgewinn in der Lotterie! Erzähl mal, wie habt ihr euch kennen gelernt? Und – wie ist es denn mit ihm?“
    In Ellens Augen entstand ein Leuchten. „Er ist ein toller Mann. Klug. Witzig. Charmant …“
    „Das wollte ich eigentlich nicht wissen.“
    „Nein?“ Sie lachte die Freundin an. „Alles andere werde ich schön für mich behalten. Nur soviel kannst du wissen: Ich war lange nicht mehr so glücklich!“
    Mimi zögerte, ihre erste Euphorie war schon wieder verflogen. Sollte sie Ellen von den Gerüchten berichten, dass der Autor und die Janine Renard einen heftigen Flirt hatten? Nein, vielleicht war diese kleine Affäre schon lange vorbei. Sie selbst hatte sich nie vorstellen können, dass der sympathische Karsten und Janine, die arrogante Zicke … nein, das ging auf Dauer sowieso nicht!
    „Wir reden heute Abend noch ausführlich“, bestimmte Mimi. „Ich werde uns was kochen, und bei meinen berühmten Gambas mit viel Knoblauch und einer großen Portion Safranrisotto wirst du mir alles beichten!“
    „Heute sicher nicht“, schmunzelte Ellen. „Da bin ich nämlich mit Karsten verabredet.“
    „Aber du entkommst mir nicht!“, drohte die Freundin liebevoll. Und als sie sich wieder ihrem Kleiderentwurf zuwandte, dachte sie: Ich muss zumindest wissen, was los ist – und im Zweifelsfall werde ich Ellen warnen. Es reicht doch wohl, wenn eine von uns Liebeskummer hat.
    Sie selbst war im Streit mit Bernhard auseinander gegangen. Dieses Wochenende, das so wundervoll begonnen hatte, war im Desaster geendet: Bernhard hatte seiner Geliebten gestehen müssen, dass seine Frau wieder schwanger war!
    Dieser Schuft!, dachte Mimi zum sicher tausendsten Mal in den letzten Tagen. Mir erzählte er was von großer Liebe und dass ihn mit seiner Frau nichts mehr verbindet – und dann bekommt sie ein weiteres Kind von ihm!
    Tränen drohten ihr den Blick zu verschleiern. Doch die gesunde Wut, die in Mimi kochte, verhinderte erfolgreich, dass sie zu weinen begann.
    „Du, ich muss jetzt los. Erst mal hab ich Anprobe mit Janine Renard, dann will der Regieassistent noch was … und dann bin ich auch schon weg. Karsten wartet in der Halle vom Bayrischen Hof auf mich.“
    „Vornehm, vornehm.“ Mimi zwang sich zu einem Lächeln. „Viel Spaß – und pass auf dich auf.“
    „Tu ich doch immer. Und du – mach’s gut. Bis später!“ Eine Kusshand in die Luft gehaucht – und sie war verschwunden.
    Mimi versuchte sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren, doch ihre Gedanken schweiften ab. Zu ihrer eigenen, höchst komplizierten und unglücklichen Love Story, und zu der der Freundin, die auch alles andere als komplikationslos zu verlaufen schien.
    + + +
    „Verdammt, ich kann ihn einfach nicht erreichen!“ Sven Stevensen durchmaß mit langen, nervösen Schritten den großen Wohnraum. „Ich werde nach London fliegen. Anna, könnten Sie nachsehen, wann der nächste Flieger geht?“
    Anna Steinhoff, Haushälterin, Privatsekretärin und Seelenmülleimer in einer Person, zog einen Block aus ihrer Jackentasche. „In genau einer Stunde und achtunddreißig Minuten. Ein Ticket ist schon reserviert. Und Ihre Tasche

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