Wo Ja Nein bedeutet
nachdem, ob Mädchen oder Junge) und weißen kandierten
Anissamen bestreut ist. Wird gar im Königshaus Nachwuchs geboren, werden orangefarbene „Beschuit met muisjes“ verteilt. Der Hintergrund: Die Maus gilt als Symbol der Fruchtbarkeit, und Anis soll nach alter Überlieferung die Produktion von Muttermilch anregen …
Bayern ist Deutschland? Was Amerikaner gut finden
Nicht nur, aber gerade in den Vereinigten Staaten ist das nicht so abwegig. Die meisten Amerikaner glauben, dass in Europa alles putzig und romantisch und natürlich bayerisch sei. Das drückt sich natürlich darin aus, was man von Ihnen als Gastgeschenk erwartet. „Kitsch as Kitsch can“ lautet daher am besten Ihre Devise – und gerne darf alles bayerischen Anklang haben: Zinnstamperl mit Gravur aus dem bayerischen Wald, ein Bierkrug mit Motiven aus dem Hofbräuhaus, eine der weltberühmten Kuckucksuhren (okay, das ist jetzt nicht Bayern, aber das sehen die Amis nicht so eng), ein Bildband mit Fotos von Neuschwanstein, ein Mitbringsel vom Oktoberfest – damit liegen Sie garantiert richtig. Auch mit kulinarischen Spezialitäten – allerdings vielleicht nicht gerade Sauerkraut oder Blutwurst.
Extratipp für alle, die im Rahmen einer amerikanischen Hochzeit eingeladen werden: Ein „Shower“ hat nichts, aber auch schon gar nichts, mit einem Besuch im Badezimmer oder am Swimmingpool zu tun. So nennt man in Amerika vielmehr die Party, die zu Ehren einer Braut gegeben wird. Daher bringen Sie nicht etwa Ihr Strandlaken und die Schwimmklamotten mit, sondern bitteschön Geschenke für die künftige Ehefrau. Für eine Einladung bedankt man sich im Regelfall immer schriftlich, und zwar nachher.
Gegenseitige Gast- und Weihnachtsgeschenke (etwa in der Preisklasse von 25 Dollar) sind üblich. In den USA gerät man(n) schnell in den Verdacht der sexuellen Belästigung. Deshalb: keine persönlichen Geschenke für Frauen, mit denen Sie nicht wirklich befreundet sind. Vor allem nicht für Kolleginnen und Geschäftspartnerinnen. Für Raucher (die soll es ja in den USA
noch vereinzelt geben) gilt: Selbst wenn es für Sie persönlich ein echter Genuss ist, auf den Sie nur ungern verzichten, freut sich Ihr republikanischer Geschäftspartner eher weniger über die echte Zigarre aus Havanna. Das kommunistische Kuba ist eben immer noch „Feindesland“.
Kapitel 4
Trinken bis zum Abwinken – und darüber hinaus
Vom Umgang mit Alkohol und anderen Getränken
Manches Vorurteil erweist sich in der Realität als Tatsache: Jeder weiß doch, wie gern man im Osten Europas zum Alkohol greift. Schließlich sind die Winter da lang, es ist saukalt, und wir wissen ja alle aus eigener Erfahrung vom Weihnachtsmarkt, dass Punsch nicht nur innen wärmt. Okay: Man trinkt im Osten keinen Glühwein, sondern „Wässerchen“ – genau das ist nämlich die wörtliche Übersetzung des aus dem Slawischen stammenden Wortes Wodka. Man trinkt auch nicht nur das eine oder andere Gläschen. Sondern man kippt das Zeugs hundertgrammweise, und es geht da gerne mal eben um 500 oder mehr Gramm. Stellen Sie sich mal vor: ein Pfund Wodka bitte …
Müssen Sie da eigentlich mitmachen? Oder können Sie sich drücken, wenn Sie eingeladen sind und das eben nicht privat, sondern weil Sie einen Geschäftsabschluss tätigen wollen? Und was trinkt man eigentlich anderswo auf der Welt? Es soll ja eine ganze Reihe von Gegenden in der Welt geben, in denen Alkohol absolut tabu ist …
An der Theke, in der Kneipe: Trinksitten aus aller Welt
Manchmal gibt es strengste Kontrollen, manchmal aber wird das Thema Alkohol sehr entspannt betrachtet. Interessanterweise ist in jenen Regionen, bei denen Wein zur Lebenskultur gehört, das „Komasaufen“ kaum en vogue. Je nachdem, wo Sie sich allerdings in der Welt befinden, müssen Sie halt ein paar Dinge beachten:
In allen südlich gelegenen europäischen Ländern gehört Alkohol zum Alltagsleben dazu. Wundern Sie sich also nicht, wenn man da mittags schon ein Gläschen Wein trinkt, selbst in der Kantine oder wenn man mit Arbeitskollegen zusammen Mittagessen geht.
Ob Frankreich, Italien oder Portugal – Essen ist nur dann wirklicher Genuss, wenn man dazu Wein genießt. Allerdings eben in Maßen – und nicht gleich flaschenweise. Wein ist Lebensmittel und Genuss – nicht unbedingt Rauschmittel.
In Italien trinkt man Wein immer aus dem Glas. Das kann zwar mal aus Plastik sein (etwa bei Straßenfesten), aber es ist ein grobes „Vergehen“,
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