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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Vergessen.
    „Wegen Joleen“, sagte sie unvermittelt.
    „Wegen Joleen“, bestätigte Brody grimmig. „Oder, um genau zu sein, wegen dem, was Conners Ansicht nach damals zwischen mir und Joleen vorgefallen ist.“
    So albern es war, Tricia hasste die Vorstellung, dass Conner mit einer anderen Frau schlief – in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft.
    „Und da ist nichts vorgefallen?“, fragte sie leise. Natürlich wusste sie, dass sie das alles nichts anging, doch sie hatte die Frage trotzdem nicht zurückhalten können.
    Brody schüttelte den Kopf. „Nein. Aber es ist unmöglich, Conner davon zu überzeugen.“
    Sie dachte an den Ausritt und daran, wie Joleen und Brody lachend über die Ranch galoppiert waren. Sie hatten wie Liebende gewirkt – vor allem auf Carolyn.
    Wie ging es Carolyn überhaupt? Höchste Zeit, sich mal wieder bei ihr zu melden.
    „Hast du es denn versucht?“, fragte sie. „Conner zu überzeugen, meine ich?“
    „Irgendwo in seinem harten Schädel hat er die Wahrheit längst begriffen. Das Problem ist aber, dass Conner mich aus ganz anderen Gründen nicht mag. Gründen, die ihm vielleicht selbst gar nicht bewusst sind.“
    Tricia hätte zu gern gewusst, welche Gründe das sein mochten, wollte aber nicht weiter in ihn dringen. Sie hatte sich sowieso schon zu weit vorgewagt.
    „Es kann toll sein, als eineiige Zwillinge zu leben“, überlegte Brody laut und starrte in die Leere. Er schien etwas zu sehen, jenseits von Tricia und jenseits dieser Küche. Vielleicht sogar jenseits von Lonesome Bend. „Oder nicht so toll. Manchmal hat man das Gefühl, eine Person zu sein, die zerteilt wurde. Und ob du es glaubst oder nicht, ab und zu vergisst man, dass man einen Doppelgänger hat, und plötzlich sieht man sich selbst am anderen Ende des Raums stehen. Das kann einem ziemlich auf die Nerven fallen.“
    „Stimmt es“, fragte sie zögernd, „dass, wenn einer sich verletzt – beim Rodeo zum Beispiel –, der andere den Schmerz fühlt?“
    Brody nickte. „Das passiert. Aber bei Conner und mir hat sich diese Verbindung auf andere Weise gezeigt. In der Schule haben uns die Lehrer getrennt, wenn Klassenarbeiten geschrieben wurden. Wir mussten sogar in unterschiedlichen Zimmern sitzen, weil sie dachten, dass wir irgendwie Signale miteinander austauschen. Wir haben nämlich immer genau die gleichen Antworten gegeben, egal wie weit sie uns auseinandergesetzt haben.“ Bei der Erinnerung musste er lachen. „Auch wenn sie falsch waren.“
    Tricia lächelte. „Ich bin zwar nicht in Lonesome Bend zur Schule gegangen, aber ich weiß noch, was für ein Theater das war, wenn sich mal wieder einer für den anderen ausgegeben hat.“
    „Das waren Zeiten.“ Er trank seinen Kaffee aus, schob den Stuhl zurück und stand auf. „Schätze, ich sollte zurück auf die Ranch. Meinen Teil der Arbeit erledigen und das alles.“
    „Dann sehen wir uns morgen zum Vertragsabschluss.“ Auch Tricia erhob sich. „Danke, dass du Valentino nach Hause gebracht hast.“
    Brody zog die Jeansjacke an, setzte seinen Hut auf und trat durch die Küchentür auf die Hintertreppe. Ein eisiger Wind wehte winzige Schneeflocken herein. Er stellte den Jackenkragen hoch.
    „Danke für den Kaffee.“
    Doch er rührte sich nicht von der Stelle.
    „Du hast doch versucht, mich zum Narren zu halten, indem du in Conners Truck gekommen bist“, sagte sie schließlich. „Warum?“
    Wieder sah Brody in die Ferne, dann lächelte er schwach. „Ich wollte mich nicht als mein Bruder ausgeben, falls du das denkst. Ich wollte mich nur davon überzeugen, dass du wirklich zu den wenigen Menschen gehörst, die Conner als eine Person betrachten und mich als eine ganz andere. Wie beim Spendenbasar.“
    Natürlich erinnerte sie sich noch daran. Damals hatte sie ohne eine Sekunde zu zögern „Hallo, Brody“ gesagt.
    Sie berührte seinen Arm. „Bis bald“, sagte sie. In diesem Moment klingelte ihr Telefon.
    Brody hob eine Hand und drehte sich um.
    Nachdem Tricia die Tür geschlossen hatte, griff sie nach dem Hörer. Vielleicht war es ja Conner.
    Sie hoffte, dass er es war.
    Und sie hoffte, dass er es nicht war.
    „Doris und ich machen eine Kreuzfahrt“, legte Natty ohne Begrüßung los. „Und ich brauche jemanden, der solange auf Winston aufpasst.“
    Für einen Moment vergaß Tricia die ganzen Komplikationen in ihrem Leben. Wie zum Beispiel den neuen Stiefvater, den sie Natty gegenüber natürlich nicht erwähnen

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