Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
bin sicher.“ Conner wandte sich ab, immerhin musste er noch die Pferde füttern. „Und jetzt verschwinde hier.“
Sein Onkel seufzte, zögerte einen Moment und ging.
Kurz darauf hörte Conner ihn wegfahren. Während er die Pferde fütterte, dachte er weiter über seine nicht existierende Ehefrau nach – und wenn die nicht verdammt noch mal ein bisschen wie Tricia McCall aussah!
Winston saß in der Küche auf dem Fensterbrett und sah hinaus in den Regen. Der Wind heulte um das alte Haus, doch der Kater reagierte nicht darauf. Es brauchte schon Blitz und Donner, um ihn zu erschrecken.
Doch das Gewitter hatte sich verzogen, seit Tricia zu Hause war. Sie hatte schnell geduscht, um ihre kalten Knochen aufzuwärmen, und war in eine Jogginghose und ein altes T-Shirt von Hunter geschlüpft.
Jedes Licht im Raum brannte, und sie hatte sogar den kleinen Fernseher angestellt – was sie selten tat. Doch heute Abend sehnte sie sich nach einer menschlichen Stimme, selbst wenn es die des Nachrichtensprechers war.
Tricia konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie einsam Valentino sein musste. Als es ihr endlich gelungen war, sich diese Schuldgefühle aus dem Kopf zu schlagen, hatte sich Conner Creed in ihre Gedanken geschlichen – und war geblieben.
„Ich weiß, was du jetzt denkst“, sagte sie zu Winston und öffnete die Tür des Backofens, um nach ihrem Abendessen zu sehen: Hühnerfleischpastete mit genügend Kalorien für die nächsten drei Tage. „Ich sollte gesünder essen. Aber heute Abend brauche ich einfach etwas für die Seele.“
Winston gab ein kleines, murrendes Geräusch von sich, presste das Gesicht gegen die beschlagene Fensterscheibe und wiederholte hartnäckig „Rmmmm …“
Die Stirn gerunzelt, drückte Tricia die Ofentür zu. In diesem Moment hörte sie das Kratzen.
Im selben Moment begann Winston auf dem breiten Fensterbrett auf und ab zu gehen wie ein Löwe in seinem Käfig. Sein Schwanz war buschig und sein Nackenhaar aufgestellt.
Wieder dieses kratzende Geräusch.
Tricia ging zur Tür, kniff die Augen zusammen, konnte aber niemanden auf der anderen Seite des ovalen Fensters entdecken.
„Was in aller Welt …“ Sie öffnete die Tür und blickte nach unten.
Valentino saß auf dem Fußabtreter, vollkommen durchweicht, und sah hoffnungsvoll zu ihr auf.
„Wie in Gottes Namen bist du hierhergekommen?“, fragte Tricia und trat zurück.
Valentinos Fell war schmutzig, genau wie seine Pfoten. Er spazierte vorsichtig in die Küche, als ob er befürchtete, jemanden zu stören.
Winston stürzte sich wider Erwarten nicht mit ausgefahrenen Krallen auf den armen Hund, obwohl sein Schwanz noch immer buschig war. Er saß einfach nur aufrecht da, als Tricia die Tür schloss, und begann, sich ausgiebig zu lecken.
Valentino warf sich mitten im Zimmer auf den Boden, tropfend und mit um Verzeihung heischendem Blick. Tricias Kehle zog sich zusammen, und ihre Augen brannten. Irgendwie war er aus dem Büro entkommen und hatte durch die Stadt den Weg direkt zu ihrer Tür gefunden.
Sie tätschelte seinen Kopf. „Ich komme gleich mit einem Handtuch zurück“, erklärte sie ihm. „Rühr dich nicht vom Fleck.“
4. KAPITEL
I nnerhalb von drei Tagen, in denen die Gewitter nach und nach weniger wurden und sich schließlich ganz verzogen, hatte Valentino sich in Tricia Herz geschlichen – und sogar Winston für sich gewonnen.
Natürlich redete sie sich noch immer ein, dass sie Valentino nur für eine begrenzte Zeit behalten würde. Ihre gute Stimmung schrieb sie der Tatsache zu, dass sie den Herbst schon immer gemocht hatte und in wenigen Stunden Sasha vom Flughafen abholen würde. Außerdem hatte sie regelmäßig Kontakt mit Hunter gehabt, wenn auch meist per E-Mail, weil er viel mit seiner großen Ausstellung in einer neuen Galerie auf Bainbridge Island zu tun hatte. Und schließlich war der gesamte Campingplatz für das kommende Wochenende ausgebucht – und zusätzlich noch für eine Grillfeier am Sonntag gebucht.
Mit den Anzahlungen hatte Tricia ihr Bankkonto beträchtlich aufstocken können. Wie zum Beweis dafür klimperte jede Menge Wechselgeld in ihren Jeanstaschen, als sie Valentino um kurz nach zehn in den Kofferraum ihres Wagens verfrachtete und sich auf den Weg zum Flughafen von Denver machte.
Kaum hatten sie die Stadtgrenze hinter sich gelassen, da legte Tricia eine Kenny-Chesney-CD ein, um sich und Valentino richtig einzuheizen.
Bei Kennys Stimme musste sie allerdings an Conner Creed
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