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Wölfe der ewigen Nacht (German Edition)

Wölfe der ewigen Nacht (German Edition)

Titel: Wölfe der ewigen Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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grinsend an.
    »Hör auf mich zu necken. Ich brauch die Rote.« Dieses Mal sah er ihr zu, als sie die Karten anstarrte, etwas, dass sie nervös werden ließ.
    »Es gibt nur eine rote Karte.« Sie nickte.
    »Die Zweite von vorn.« Er musste sie ja für völlig bescheuert halten. Als sie ihm die Karte reichte, ging er vom Gas und fuhr an den Straßenrand.
    »Was ist los?« Er klang ernst.
    »Was meinst du?« Er wedelte mit der Karte herum.
    »Die ist grün.« Mist. Er hatte sie ausgetrickst.
    »Ich bin farbenblind. So, jetzt ist es raus. Bist du zufrieden?«
    »Ja. Warum hast du mir das nicht früher gesagt?« Sie verdrehte die Augen.
    »Es ist nicht wichtig für mich, also vergesse ich es von Zeit zu Zeit einfach.«
    »Deswegen ziehst du nur schwarz an.« Er schien sich über sie zu amüsieren. Sie stöhnte genervt auf. Jetzt konnte sie ihm auch die Geschichte erzählen.
    »Mein Kindermädchen hat mir immer sehr farbenfrohe Sachen angezogen und die anderen Kinder haben mich ausgelacht. Ich wusste ja nicht, wie ich aussehe. Bei mir ist alles schwarzweiß mit ein paar Grautönen dazwischen.« Er musterte sie.
    »Und du hast keine Probleme damit? Ich meine heutzutage ist doch alles farbig. Die Warnhinweise sind rot oder gelb. Allein schon die Ampel wäre ein riesiges Problem für mich.« Sie zuckte nur mit den Schultern.
    »Alle Warnhinweise sind auch mit Wörtern oder Zeichen belegt. Die Ampeln interessieren mich nicht, weil ich keinen Führerschein habe. Und auch sonst hab ich keine Probleme damit. Wenn es doch mal etwas gibt, wobei ich farbig sehen müsste, kann ich immer jemanden fragen.« Als kleines Kind hatte sie ihre Brüder gerne damit genervt. Sie mussten ihr stundenlang erklären, wie etwas aussah. Und mit der Zeit hatte sie gelernt, farben zu riechen oder zu schmecken. Aber das konnten nur Farbenblinde verstehen.
     
    »Süße! Du musst dich zusammenreißen. Ich brauch dich hier.« Maya tauchte langsam aus den düsteren Abgründen ihrer Erinnerung auf und spürte etwas Warmes unter ihrem Kopf. Cassandra strich ihr liebevoll über das blonde Haar, sodass sich die Berührung wie ein Schmetterlingsschlag anfühlte.
    »Ich will sterben!« Das Streicheln stockte augenblicklich und Cass zog hörbar Luft ein.
    »Snow! An so etwas darfst du gar nicht denken!« Maya erhob sich. Cass hatte sich Mayas Kopf auf den Schoß gelegt, damit sie es bequemer hatte. Sie sah der Freundin in die Augen.
    »Ich bin nicht Snow. Ich heiße Maya.« Sie sah Cass an, dass sie diese nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte.
    »Du erinnerst dich wieder an alles?« Maya nickte. Erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, wie sehr Sylvester gelitten hatte. Erst dachte er, er hätte sie verloren. Dann eröffnete sie ihm, dass sie einen anderen lieben würde. Und dann brach sie ihm das Herz, weil sie während des Fummelns mit ihm einen Erinnerungsflash hatte und es ihm nicht erklären wollte.
    Plötzlich öffnete sich knarrend die Tür und Jerome erschien im Türspalt.
    »Jerome! Ich hab doch gewusst, dass ihr uns retten kommt!« Maya konnte in seinem gequälten Blick die Wahrheit lesen.
    »Er ist nicht hier um uns zu befreien. Er ist auf Dereks Seite.« Cass sah erst zu Maya und dann wieder zu Jerome.
    »Nein. Das glaube ich nicht! Ich hab dir diese Stelle bei Josh vermittelt! Wie konntest du nur?«
    Jerome sah verzweifelt zu Cass.
    »Es tut mir sehr leid. Ich habe keine andere Wahl.«
    »Was ist passiert?«
    »Derek hat meine Frau und meine Tochter entführt. Er sagt, wenn ich ihm nicht helfe, wird er sie umbringen lassen.« Cassandras Herz wurde schwer in ihrer Brust. Sie hatte gewusst, dass Jerome nie freiwillig mit Derek zusammengearbeitet hätte.
    »Weißt du, wo sie sind?« Er nickte.
    »Er hat sie zusammen mit zwei weiteren Frauen in einem Hotelzimmer eingesperrt. Zwei seiner Männer bewachen sie.«
    »Dann sind noch mehr Männer von unserem Rudel erpresst worden?«
    »Nein. Die anderen sind von Richards Rudel. Aber sie sträuben sich genau so gegen ihn wie ich.«
    »Also arbeitet ihr gezwungenermaßen mit ihm zusammen?« Er nickte.
    »Niemand würde freiwillig mit diesem Stück Dreck kollaborieren.«
     
    Josh und seine Männer hatten bereits die halbe Stadt nach Cass und Snow abgesucht, als Richard anrief und von einem Brief berichtete. Darin stand, dass Josh, Richard und Carla, und nur diese Drei, zu einem alten Herrenhaus am Stadtrand kommen sollten. Dann würde Cassandra nichts geschehen. Unterzeichnet worden war der Brief von

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