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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Anrufbeantworter - er wohnt da, hat es aber nur gemietet, gehören tut’s ihm nicht. Und als ich in seiner Praxis angerufen habe, war unsere gute alte Schwester Anna richtig unfreundlich zu mir und hat mich an seinen Anwalt verwiesen. Rate mal, wer das ist.«
    »Robert Barone.«
    »Bingo! Woher wusstest du das?«

    »Big Micky hat in San Francisco mit Pornos gehandelt.«
    »Und jetzt kann er sagen: ›Mein-Sohn-der-Arzt‹«, erwiderte Milo. »Wie schreibt sich sein Nachname?«
    Ich buchstabierte ihn.
    »Mal sehen, was die Kollegen in San Francisco über ihn haben. Ich hab’ was über das Fidelity Medical Center in Carson rausgefunden, wo Sohnemann gearbeitet hat, nachdem er Seattle verlassen hatte. Es hat Pleite gemacht und ist von einer größeren Privatklinik-Kette aufgekauft worden. Der Rechnungsprüfer, mit dem ich gesprochen habe, meinte, Fidelity sei denen nicht profitabel genug gewesen, deshalb haben sie es schließlich dichtgemacht. Er wollte zwar nichts Genaueres sagen, aber ich hatte den Eindruck, der Laden war nicht gerade die Mayo-Klinik. Du hast also richtiggelegen, der kleine Micky hatte einen Karriereknick.«
    »Durch den Zwischenfall mit Ballitser ist sein Name an die Öffentlichkeit gekommen«, sagte ich, »und es gibt da einiges, das er lieber geheim halten möchte: seine Praxis, seinen dubiosen akademischen Werdegang, seinen Gangster-Vater. Und vielleicht den Mord an Hope. Habt ihr in Darrell Ballitsers Wohnung irgendwas gefunden?«
    »Drogen - wahrscheinlich war er davon völlig zugeknallt. Aber rein gar nichts, um ihn mit Hope Devane inVerbindung zu bringen, deshalb kriegt Kasanjian ihn mit Sicherheit auf Kaution raus, es sei denn, der Junge gesteht noch. Und wenn Cruvic keine Anzeige erstattet, wird die Staatsanwaltschaft die versuchte Körperverletzung wohl unter den Tisch fallen lassen. Stört mich aber nicht sonderlich, ich habe nämlich nie daran geglaubt, dass Darrell unser Messerstecher ist. In dieser Rolle gefällt mir Herr Doktor Cruvic immer besser. Es wäre die beste Erklärung dafür, warum sie tot ist und er immer noch herumspaziert. Es muss irgendwas Schlimmes passiert sein, und Hope wollte nicht mehr mitmachen. Cruvic
hat Angst bekommen, sie würde singen, und hat sie zum Schweigen gebracht.«
    »Und da wäre Mandy Wright«, sagte ich. »Cruvic könnte sie leicht durch Daddys Geschäfte kennengelernt haben.«
    »Du hast es erfasst. Club None ist genau die Art von Lokalität, wo der Sohn eines Gangsters rumhängen würde. Und Mandy könnte genau der Knopf sein, den wir drücken müssen, um den Scheißkerl hervorzuzerren, der sich hinter Barones Maßanzügen versteckt. Die Kollegen in Vegas, wahrlich eine Zierde ihrer Zunft, haben nämlich Ted Barnaby gefunden, Mandys Freund. Der arbeitet immer noch als Blackjack-Spieler, aber nicht mehr in Nevada, sondern sozusagen bei uns um die Ecke, im Casino von Palm Springs. Ich fahre hin, sobald ich hier meinen Papierkram erledigt habe. Ich will ihn überraschen. Vielleicht kommt ja was dabei raus.«
    »Möchtest du Gesellschaft?«
    »Heute Abend nichts vor?«
    »Ruth ist unterwegs. Du hast doch nicht vor, da zu übernachten, oder?«
    »Nein, dafür gibt es keinen Grund. Außerdem hat Rick mir seinen Porsche geliehen, und das heißt hin und zurück jeweils bloß eineinviertel Stunden Fahrt.Wer sollte mich denn wohl wegen überhöhter Geschwindigkeit drankriegen?«

29
    Die wenig befahrene, hundertzwanzig Meilen lange Schnellstraße von Los Angeles nach Palm Springs lädt förmlich zum Rasen ein, und die meisten Menschen nehmen die Einladung an. In den Schulferien pumpen sich sonnengebräunte Jugendliche mit Bier und Haschisch und Träumen von Unsterblichkeit
voll, johlen und winken von den Ladeflächen ihrer Pick-ups, beugen sich weit aus ihren kleinen Cabrio-Flitzern. Die meisten schaffen es bis Palm Springs, manche lassen auf der Straße ihr Leben. Die Highway-Polizei ist ständig auf der Hut und bemüht sich nach Kräften, die Unfallzahlen einigermaßen in Grenzen zu halten.
    Milo wurde nur einmal angehalten, als es schon dunkel war. Er war schon eine ganzeWeile neunzig Meilen pro Stunde gefahren, für den Porsche lediglich eine lockere Aufwärmübung. Es war ein weißer 928er, fünf Jahre alt und wunderbar gepflegt. Der junge Officer betrachtete ihn ehrfürchtig und inspizierte dann Milos Papiere. Er blinzelte nur kurz, als Milo ihm sagte, er arbeite an einem Mordfall und wolle einen Hauptzeugen überraschen.
    Der Beamte gab ihm die

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