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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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zeigte auf die Wand hinter ihm, keuchte: »Sieh nur, sie ist verschwunden.«
    Charles drehte sich um, doch sosehr er auch die Wand absuchte, er konnte keine Spur der Tür mehr entdecken.
    »Genau das ist doch auch letztes Mal passiert«, sagte Daphne. »Sie war da, und dann, als ich wieder nachgeschaut habe, war sie weg. Ich dachte, ich verlöre langsam den Verstand.«
    Charles nahm sie am Arm und führte sie zum Bett zurück. »Du wirst nicht verrückt und ich auch nicht. Das verflixte Ding war heute Nacht hier, und da an der Wand war eindeutig der Umriss einer Tür.« Er starrte die fragliche Wand an. »Und als Erstes morgen früh werden wir sie finden.«
     
    Es war nicht das Erste, was sie am folgenden Vormittag unternahmen - sie hatten schließlich Gäste im Hause und mussten wenigstens ein einigermaßen normales Verhalten an den Tag legen. Sie trafen sich zum Frühstück im Morgenzimmer, und da es ein schöner Tag zu werden versprach,
brachen sie mit Adrian, April, Julian, Nell und Marcus, der ebenfalls noch geblieben war, zu einem Ausflug auf. Marcus und Adrian ritten, während die Damen mit Julian in einer Kutsche saßen, die Charles lenkte. Obwohl sie der Aufschub ihrer Suche störte, genossen sie die Ausfahrt, und Daphne freute sich über die Gelegenheit, Nell, deren Gatten und Marcus näher kennen zu lernen. Es war offensichtlich, dass April und Nell sich angefreundet hatten, und aus dem vertraulichen Ton zwischen Adrian und dem Earl und Marcus ließ sich ebenso mühelos erkennen, dass Adrian nicht länger von dem Earl und seinem Cousin eingeschüchtert war. Daphne war entzückt. Für Adrian und April war es nur vorteilhaft, angeheiratete Verwandtschaft so prominenter Persönlichkeiten wie dem Earl und der Countess von Wyndham zu sein, und umso mehr, wenn sie mit ihnen freundschaftlich verkehrten. Und den unerschütterlichen, beständigen Marcus Sherbrook zu seinen Freunden zu rechnen, würde ihrem Ansehen in der guten Gesellschaft nur helfen. Ihr schöner Traum, dass ihre Schwester und ihr Bruder in London Erfolg hatten, war in greifbare Nähe gerückt.
    Daphne hätte Charles’ Verwandte unter allen Umständen gerne gemocht, denn sie waren nett und herzlich, überhaupt nicht eingebildet oder hochnäsig, aber dank ihrer ungezwungenen Großherzigkeit und Freundlichkeit ihren Geschwistern gegenüber waren sie ihr gleich noch einmal so lieb. Und als Nell am Rande erwähnte, es sei möglich, nächstes Jahr im Stadthaus der Wyndhams einen Ball für April zu geben und dass sie sich um Karten für Almack’s kümmern könnte, ging Daphne das Herz vor Dankbarkeit auf. Als Marcus sagte, er wolle Adrian bei dem bekannten Büchsenmacher Manton’s einführen, und Julian
Charles fragte, ob er Adrians Namen auf die Kandidatenliste für eine Mitgliedschaft bei White’s setzen lassen dürfe, sprangen Daphne vor Freude Tränen in die Augen. Wegen Charles’ Familie war die Zukunft ihrer Geschwister gesichert. Wenn sie ihren Ehemann nicht schon von ganzem Herzen lieben würde, hätte die Freundlichkeit seiner Verwandten ihren Geschwistern gegenüber sie für ihn eingenommen. Abgesehen davon, dass Nell, Julian und Marcus sie ohne große Umstände akzeptierten, fand sie sie alle einfach reizend. Als die Ausfahrt zu Ende ging, unterhielten Nell und sie sich, als seien sie alte Freundinnen. Sie schenkte Charles ein strahlendes Lächeln, als er ihr aus der Kutsche half, und sie konnte über ihr Glück nur staunen - sie hatte nicht nur einen gut aussehenden Ehemann, den sie liebte, sondern sie hatte auch noch in eine wunderbar nette Familie eingeheiratet. Sie konnte sich wirklich glücklich schätzen. Ihr fiel wieder der Vorfall von vergangener Nacht ein. Nun, sie hatte viel Glück, auch wenn es in ihrem Schlafzimmer spukte und ein wahnsinnig gewordener, überaus gefährlicher Schwager möglicherweise hier irgendwo sein Unwesen trieb.
    Ihr Lächeln und der Blick, den sie ihm zuwarf, warfen Charles beinahe um. Etwas war da in ihrem Lächeln, etwas in ihren Augen, dass ihm das Herz in der Brust schneller schlug. Konnte es wahr sein? Verliebte sie sich am Ende doch in ihn?
    Unfähig, den Augenblick einfach so verstreichen zu lassen, zog er sie, sobald sie das Haus betreten hatten, mit sich in eine Kammer, die sich an das Speisezimmer anschloss. Er legte ihr die Hände um die Taille, hielt sie an sich gedrückt und fragte leise: »Du strahlst so. Hat das einen besonderen Grund? Darf ich hoffen, dass ich etwas damit zu tun

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