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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Besitz sich selbst überlassen? Was war mit Ketty und Goodson und Mrs. Hutton und all den anderen Dienern, die sich mehr auf sie als auf Adrian verließen, wenn es um ihre Arbeit oder ihr Wohlergehen ging. Was war mit ihnen?
    Ein schrecklicher Gedanke kam ihr, und eine Angst, wie sie sie nie zuvor gekannt hatte, erfasste sie. Sie keuchte, und ihr Gesicht wurde ganz weiß. Lieber Himmel! Was, wenn er vorhatte, sie von Adrian und April zu trennen?
    Charles bemerkte ihren Gesichtsausdruck und fasste sie an den Schultern. »Was ist, meine Liebe?«, fragte er besorgt. »Ich weiß, dass das hier nicht das ist, was wir uns beide vorgestellt haben, als ich zu Ihnen in die Höhle gekommen bin, aber sicherlich kann doch eine Ehe mit mir nicht so schrecklich sein, dass der bloße Gedanke daran bewirkt, dass Sie so aussehen, als wollten Sie ohnmächtig werden.«
    Sich der Wärme und Kraft seiner Hände auf ihren Schultern bewusst, schüttelte Daphne den Kopf. »N-n-nicht genau«, stammelte sie. »Was ist mit meinem Bruder und meiner Schwester? Was wird aus ihnen?«
    Er zog die Brauen zusammen. »Was soll mit ihnen sein?«
    Daphne benetzte ihre Lippen. »Falls wir wirklich heiraten sollten, w-würden Sie uns doch nicht trennen, oder?« Impulsiv packte sie die Aufschläge seines eleganten Rockes. »Falls Sie mich heiraten, müssten Sie wissen, dass ich für Adrian und April Verantwortung trage. Ich muss für ihre Zukunft sorgen.«
    »Selbst auf Kosten Ihrer eigenen?«, erkundigte er sich brüsk, wütend, dass sie ihn für ein Monster hielt, das ihre Familie auseinanderreißen würde.

    Sie nickte. »Selbst dann.«
    »Lassen Sie mich sehen, ob ich Sie richtig verstanden habe«, sagte er eisig. »Sie würden meinen Antrag ausschlagen, den Skandal und die Schande auf sich nehmen, wenn ich erklärte, dass ich Ihre Geschwister nicht in meinem Hause dulden würde?«
    Daphne nickte, begriff die stille Wut nicht, die sie in ihm wahrnahm.
    Er schüttelte sie. »Kleine Närrin! Ich kann das Gerede überleben, das sich um diesen Vorfall ranken wird, aber Sie nicht. Wenn Sie mich nicht heiraten, wird nicht nur Ihr Ruf ruiniert sein, sondern auch der Ihres Bruders und Ihrer Schwester. Begreifen Sie nicht, dass Ihre Träume einer guten Verbindung für sie sich in Luft auflösen würden, wenn Sie mich nicht heiraten? Glauben Sie auch nur einen Moment, dass irgendein Mitglied der guten Gesellschaft sich mit jemandem aus einer Familie einlassen wird, die die Sorte Skandal, der Ihnen anhaften wird, einfach so duldet?« Er stieß ein hässliches Lachen aus. »Vielleicht kann Sir Adrian mit seinem Vermögen eine Braut finden, die bereit ist, über den Ruf hinwegzusehen, den Sie dann haben werden, aber was ist mit April? Ich bezweifle, dass ihr je Zutritt zu Almack’s gewährt wird! Oder dass die Anträge, die sie erhält, ehrenhaft sein werden.«
    Daphne schloss gequält die Augen. Natürlich. Sie hatte nicht ein Mal daran gedacht, welche Auswirkungen ihre Weigerung, ihn zu heiraten, auf Adrian und April haben würde. Gütiger Himmel! Das Bild, das er da malte, war furchtbar, und ihr sank das Herz, als sie erkannte, dass er recht hatte. Sie straffte die Schultern. Sie würde nicht zulassen, dass irgendetwas ihre Pläne für Adrians und Aprils strahlende Zukunft ruinierte, und sie würde alles in ihrer
Macht Stehende tun, um ihre Zukunft zu sichern. Es stimmte noch etwas, das er sagte, verflixt. Da er ein Mann war, konnte er den Skandal und das Gerede unbeschadet überstehen, aber sie konnte das nicht. Ihr Ruf läge in Scherben … und wegen der Verwandtschaft auch der ihrer Geschwister oder wenigstens Aprils. Es blieb ihr nichts anderes übrig - um ihren Bruder und ihre Schwester zu schützen, musste sie ihn heiraten.
    Sie holte tief Luft und öffnete die Augen, um ihn anzusehen. Ohne zu merken, dass sie immer noch seine Rockaufschläge umklammerte, erklärte sie ernst: »Wenn Sie mir schwören, dass Sie nie etwas unternehmen werden, was Adrian oder April schadet, dass Sie sie stets freundlich behandeln und gerecht, und dass Sie nichts tun, um uns zu trennen, dann heirate ich Sie.«
    Ein kühles Lächeln kräuselte seine Lippen. »Nicht die gnädigste Annahme meines Antrages, aber ich danke Ihnen dennoch. Glaube ich.«
    Ihr Blick wankte nicht. »Schwören Sie es.«
    Ich hatte recht mit dem sturen Kinn, dachte Charles belustigt. Er neigte den Kopf. »Das schwöre ich. Ich schwöre, dass ich Ihre Geschwister immer nur freundlich und gerecht behandeln

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