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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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Kinder zurück? Er las weiter. Da! Eine aktuelle Adresse? Und ein Termin. Er rechnete nach. Morgen, nein heute, wollte dieser McBride das Kind zurückholen. Mutig.

Trotz der ausdrücklichen Warnung betrat der Wolf leise das Schlafzimmer McBrides. Die Tür stand halb offen, das war schon fast eine Einladung.
    Hier drin war es nicht ganz dunkel, durch das nicht ganz zugezogene Fenster kam von irgendwo draußen Licht. In der Tür blieb er stehen und sah sich neugierig um. Auf dem Boden lagen etliche zusammengeballte Taschentücher. Sie teilten sich den Platz mit einem Paar Jeans, den Boots und dem Pullover, den McBride vorhin noch getragen hatte. Er witterte kurz, es roch nach Mann, roch echt, nicht künstlich.
    Vulto wusste, der Detektiv würde ihn nicht bemerken, also schlich er weiter vorwärts. Es war seine Spezialität, sich völlig geräuschlos zu bewegen.
    Er verharrte und spitzte die Ohren. Leise, gleichmäßige Atemgeräusche verrieten, dass hier jemand süß schlummerte.
    Der Wolf pirschte sich weiter zum Bett heran und betrachtete den Schlafenden. Auf dem zerknautschten Kopfkissen lag ein kantiges männliches Gesicht, helle Bartstoppeln zierten das kräftige Kinn. Darüber blonde Haare, sie hatten einen Friseurbesuch unbedingt nötig. So zerzaust, als wäre jemand mit allen Fingern durchgefahren. Der Typ sah gar nicht übel aus. Dass der Detektiv groß und ziemlich gut gebaut war, hatte er schon mitbekommen. Und…
    Ein unheilvolles Knacken riss ihn jäh aus seiner Betrachtung. Das Knacken eines Hahnes, der gespannt wurde. Eine dunkle Mündung, die genau auf seine Stirn zielte. Graue, unerbittliche Augen, die sich in seine bohrten.

4

    „ Großmutter, warum machst du so große Augen? Erwischt, Fiffi? Hatte ich nicht gesagt, ich schlafe mit meiner Kanone?“ Oh Mann, schon wieder heiser. Meine Stimme klang wie die von Joe Cocker. Rauchig. Irgendwie … sexy.
    Ich setzte mich auf und ließ den Wolf in die Mündung meines 357-er schauen. Dann sicherte ich die Waffe wieder und knipste die kleine Nachttischlampe an. „Und hatte ich nicht auch gesagt, dass ich einen leichten Schlaf habe? Hörst du denn nicht zu?“ Der vorwurfsvolle Blick, den ich diesem Köter um die Ohren schlug, hätte meine Mom echt stolz gemacht. Es war derselbe Blick, mit dem sie mir immer zu verstehen gab, dass mein Benehmen mal wieder voll daneben war. Sie schimpfte nie mit mir, aber dieser Blick …
    Fiffi knurrte kurz, auf ihn schien mein Vorwurf keinerlei Wirkung zu haben, und ließ sich auf den Boden fallen. Dann legte er die Schnauze auf die Pfote und schloss die Augen.
    Ich schüttelte den Kopf. Es musste am Schatten liegen, denn der Wolf sah irgendwie … beleidigt aus. Klar. Er war eingeschnappt, weil ich ihn erwischt hatte. Natürlich Shane, dachte ich, ein beleidigter Wolf.
    Das Tappen nackter Füße auf dem Dielenboden ließ mich aufschauen. Rotkäppchen eilte zur Rettung.
    „ Äh, ist der Wolf hier?“ Mit einem Blick hatte Jerry die Situation wohl erfasst, denn er wurde blass. „Mr. McBride, bitte. Er wird Ihnen nichts tun. Vulto, komm her.“ Der Wolf warf noch einen durchdringenden Blick auf mich, dann erhob er sich und trottete langsam zu ihm rüber, er war in der Tür stehen geblieben. „Es ist seine Art. Alles zu untersuchen, mein ich. Er beschützt mich. Es tut mir leid.“
    Ich ließ die Waffe sinken. So wie der Wolf da vor dem Jungen stand, hätte es auch ein zu groß geratener Schäferhund sein können. Ich hatte keine Angst vor dem Tier. Es strahlte etwas aus, ich wusste nicht, wie ich es nennen sollte. Nichts Böses. Nichts Unheilvolles. Das war es nicht. Es war mehr eine Mischung aus Vertrauen, Beschützer, Wildheit.
    Ich war sicher, dass dieser Wolf genau verstand, was man von ihm wollte. Ob er auch tat, was er sollte, stand auf einem anderen Blatt. Trotzdem. Wenn ich schlief, wollte ich ihn nicht in meiner Nähe haben.
    „ Letzte Warnung, Rotkäppchen. Niemand schleicht in meinem Schlafzimmer herum. Klar? Nimm deinen Fiffi und ab!“, knurrte ich unmissverständlich, „Das ist ein Befehl!“ Als ich sicher war, dass der Junge tat, was er sollte, legte ich die Waffe wieder neben das Kopfkissen und schloss die Augen.
    Der Wolf war ziemlich leise gewesen. Hätte ich tatsächlich geschlafen, ich hätte ihn nicht gehört. Doch der Kaffee um diese Zeit hatte mich munter werden lassen. So konnte ich aus dem Augenwinkel sehen, wie sich die riesige Silhouette durch die Tür schob. Und es förmlich spüren, als

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