Wolf inside (German Edition)
hören. Eine plausible! Der ist nicht auf den Kopf gefallen.“
Der Wolf hockte sich vor den Jungen und begann, sich die Pfoten zu lecken.
Wie wäre es damit: Deine Mutter verschwand, und sie haben dir gesagt, sie sei gestorben, irgendwo im Ausland. Du bist bei deinem Vater aufgewachsen, das ist fast nicht gelogen. Und nun … Nun ist jemand aufgetaucht, der behauptet, sie sei nicht tot. Es gibt schließlich kein Grab, um es zu beweisen. Du glaubst eigentlich nicht, dass sie noch lebt, denn sie hat sich niemals bei dir gemeldet, an keinem Geburtstag und nicht zu Weihnachten. Drück dabei ordentlich auf die Tränendrüse.
„ Wenn er fragt, was ich nun von ihm will, was sage ich dann?“
Du … willst den Beweis, dass sie nicht mehr lebt. Erzähl ihm, dass du es wissen musst, so schnell wie möglich, da es auch um dein Erbe geht. Und das ist nicht gelogen. Bis Vollmond sind es weniger als drei Wochen.
Alessandro legte seinen Arm um den Hals des Wolfes und vergrub sein Gesicht im dichten weichen Fell. „Ich weiß. Und der Gedanke daran macht mir echt Angst. Was, wenn wir sie nicht finden?
Mal den Teufel nicht an die Wand! Ein Bettvorleger in der Familie reicht.
Er seufzte. „Okay. Ich denke, diese Geschichte kauft er mir ab.“ Dann holte er den kleinen Gegenstand, mit dem er in der Bar herumgespielt hatte, aus der Tasche.
Es war ein goldenes Medaillon, verbeult und zerkratzt. Er öffnete es vorsichtig. Eine schwarze Locke lag darin und ein Foto, von ihm, als er noch ein Säugling war.
„ Ein einziges Mal habe ich dieses Medaillon gesehen. Auf einem alten Foto, bei Vaters Sachen. Und die Frau, die es trug, war nicht die, mit der er verheiratet ist. Als ich ihn danach fragte, bekam ich zum ersten Mal Schläge von ihm, so wütend war er. Ich fragte nie wieder, und vergaß das Ganze. Bis du mir das Medaillon brachtest.“ Mit einem Aufseufzen klappte er das Schmuckstück wieder zu. „Wir sollten jetzt schlafen. Passt du auf, dass niemand hier auftaucht? Ich will nicht, das Morrok ihm etwas antut. Er … könnte uns hierher gefolgt sein.“
Vulto erhob sich und trottete zur Tür.
Mach mir die Tür auf, damit ich mich überall in der Wohnung umsehen kann .
„ Geh ja nicht in sein Schlafzimmer, der bringt es fertig und schießt wirklich auf dich.“
Der Wolf hob die Lefzen und bewegte kurz die Ohren, es sah aus, als lächelte er . Ich passe auf.
Er durchstöberte die gesamte Wohnung, jedes einzelne Zimmer. Er wollte sich ein Bild von diesem Detektiv machen. Schließlich musste er wissen, wem er den Jungen da anvertraute. Die Wohnung hatte bis jetzt keine Überraschung verborgen, es gab ein winziges Bad mit einer winzigen Wanne hinter einem Duschvorhang, eine volleingerichtete Küche mit limonengrünen Schränken und hellgelben Arbeitsflächen, mit einem fast leeren riesigen Kühlschrank. Ein paar Biere befanden sich darin, und einige Pappschachteln mit undefinierbarem Inhalt. In der Ecke stand ein schon reichlich mitgenommener Tisch mit drei Stühlen. Es gab noch das kleine Gästezimmer und nun befand er sich im Wohnzimmer.
Hier stand eines dieser ultramodernen Sofas. Mehr Spielwiese als Sitzmöbel. Die Farbe war knallorange. Überdimensionale Kissen sollten diesem Ungetüm wohl einen Hauch von Gemütlichkeit vermitteln. An der einen Wand stand eine genauso neumoderne Schrankwand, winzige Fächer, in die nichts hineinpasste. Das Einzige, das in seinen Augen Gnade fand, war der riesige Plasmabildschirm, der einen ordentlichen Platz an der Wand gegenüber der Lümmelwiese hatte. Oh, und eine High-tech-super-surround-Anlage, inklusive tausend CDs und DVDs. Über den Daumen gepeilt.
In einer Ecke, hinter einer staubigen Zimmerpalme, hatte sich ein kleiner Schreibtisch versteckt. Unter ihm ein alter PC, auf ihm ein paar dünne Ordner. Mandantenordner?
Einer der Ordner war aufgeschlagen, oben in der Ecke war ein kleines Foto angeheftet. Es zeigte ein kleines, lachendes Mädchen. Ungeniert las er, was darunter stand. ‚Terry, drei Jahre, vom Vater nach Wochenendbesuch nicht wieder zurückgebracht.’
Dann folgte eine Beschreibung des Kindes, seines Vaters und des Wagens und Hinweise auf verschiedene Aufenthaltsorte. So wie es aussah, war der Vater schon eine Weile mit dem Kind unterwegs. Dann folgte fast unleserliches Gekritzel. ‚Fragen bei örtlicher Polizei, ob Aufenthalt bestätigt werden kann und ob Unterstützung bei eventueller Rückführung.’
Überrascht sah er auf. Der Detektiv holte entführte
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