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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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üblichen Preis?“
    Ich lachte. „Ja, Dad. Du bekommst dafür eine Flasche echten schottischen Whisky. Wie wäre es mit einem … mmh, Aberlour, ein sehr guter Tropfen. Ich bin sicher, Sully hat in seinen Katakomben noch eine Flasche davon.“
    Während wir noch so plauderten, rasten meine Gedanken. Sollte ich ihm von Rosie und Billy Ray erzählen? Dad hatte seine Beziehungen in fast jedes Revier der Stadt. Und irgendwo gab es immer einen Cop, der sich brüsten wollte, dem ehemaligen Captain die neusten Mitteilungen zukommen zu lassen. Es konnte sich also nur um Stunden handeln, bis er von dem Mord hörte.
    Shit. Da konnte ich es ihm auch gleich selber sagen. Ich sah mich schnell um, musterte die Umstehenden, ließ meinen Blick schweifen. Und dann verschlug es mir fast die Sprache!
    „ Äh, Moment. Da ist noch was. Rosie ist heute Morgen überfallen worden. Und … Billy Ray wurde ermordet. In meinem Büro.“ Ich hatte mich erhoben und war an die Wand getreten, an der Dragan alle möglichen Plakate von Bands und Veranstaltungen hängen hatte. Und Sandros Steckbrief. Ich riss ihn ab.
    Am anderen Ende war immer noch Schweigen.
    „ Geht es Rosie gut?“
    „ Sie haben sie ins St. Marys gebracht. Schock, ein paar Verletzungen, angeblich nichts Ernstes.“
    „ Hat das was mit dem Jungen zu tun?“
    „ Ja, ich denke schon. Einen dieser Steckbriefe fanden sie bei Billy. Seine Fingerabdrücke waren drauf. Ich vermute, dass er ihn verpfeifen wollte. Oder es schon getan hat. Diese Telefonnummer ist im Moment die einzige Spur.“
    „ Es könnte etwas dauern. Die Nummer wird mit Sicherheit zu verschiedenen anderen Anschlüssen umgeleitet. Ich melde mich.“
    Das war das Gute an meinem Dad. Er stellte keine nervigen Fragen. Er handelte. Ich auch. Ich knallte das große Plakat auf den Tisch und ließ mich wieder auf meinen Platz fallen. „Hier. Das hatte Billy Ray dabei. Mit markierter Nummer!“ Mit dem Finger tippte ich auf den großen Buchstaben herum.
    „ Was ist mit dem verdammten Wolf? Dieses Viech läuft hier in der Stadt herum, ich warte nur darauf, dass er von irgendwem angefahren wird. Oder, was noch schlimmer ist, von vorschnellen Cops erschossen wird!“
    „ Ich habe dir schon mal gesagt, mach dir um den keine Sorgen. Es wird ihm nichts passieren.“
    Ich konnte nur den Kopf schütteln. So was Ignorantes! Hoffentlich behielt er recht. Ich hatte keine Lust, dem Jungen zu erklären, warum sein Schoßtier in die ewigen Jagdgründe abgedüst war.
    Im Imbiss war inzwischen nicht mehr viel los, das Mittagsgeschäft war beendet. Ich schob meinen fast leeren Teller beiseite. Nebenbei hatte ich doch tatsächlich den einen oder anderen Bissen in den Mund gesteckt. Hatte es gar nicht bemerkt.
    Cruiz hatte mich, während er aß, kaum aus den Augen gelassen. Ich war mir seines Blickes immer bewusst. Verdammt, ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Zweimal schon hatten wir eine Nacht hinter uns, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Und dann, am Morgen danach, war es so, als hätte es sie nie gegeben. Nicht dass ich irgendwie sentimental war, oder so was, aber …
    „ Was war mit Mikk?“
    Diese ruhige Frage, mitten in meine Gedanken hinein, brachte mich völlig aus dem Konzept. Ich starrte ihn an, als seien ihm gerade rosa Plüsch-Öhrchen gewachsen. „Wie kommst du …? Wer …?“ Ich brach ab, brauchte nicht weiterreden.
    Allison.
    Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich wusste, er würde nicht locker lassen, bis er alles erfahren hatte. „Was hat sie dir erzählt?“ Nicht, dass ich es nicht wusste, sie hielt mit ihrer Meinung über mich ja nicht hinter dem Berg.
    „ Sie behauptet, du wärst an seinem Tod schuld. Und dass du ein versoffener, schießwütiger Psychopath seist.“
    Das saß.
    „ Und? Glaubst du ihr?“, fragte ich zurück. Was damals in der Bank geschehen war, war nicht wieder rückgängig zu machen. Die Untersuchungskommission hatte mich von allen Vorwürfen freigesprochen. Die Untersuchung war streng, schließlich war mein Vater einer der besten Captains, die die Polizei vorzuweisen hatte. Und keiner wollte sich der familiären Mauschelei bezichtigen lassen.
    Ich atmete durch, rieb mir den Nacken und wollte aufstehen. Doch Cruiz hielt mich zurück.
    „ Nein, ich glaube ihr nicht. Aber wir werden die nächste Zeit eng zusammenarbeiten. Also?“
    Ich sah auf den zerschrammten Fliesenboden, vor meinen Augen tauchten die bedrückenden Bilder auf. Der Bankräuber, Mikk,

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