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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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abgeliefert hat? Er hat was von einem Telefonanruf erzählt, du hättest ihn um Hilfe gebeten, du wolltest im La Tasquita auflaufen. Allein.“ Nun klang er nicht mehr sehr ruhig. „Allein in diese Bar! Wo ist dein gesunder Menschenverstand?“ Er schnauzte mich an und hätte irgendetwas davon den Tatsachen entsprochen, hätte ich echt gedacht, er machte sich Sorgen. Um mich.
    Doch so glaubte ich, er wollte mich nicht nur vergiften, sondern auch verarschen. „He, ich war nirgends. Nichts davon ist passiert. Ich war hier. Die ganze Zeit. Hab erst getrunken, bin dann eingeschlafen.“ Mein Protest klang irgendwie halbherzig, mir fehlte die Power, der Biss.
    „ Du bist nicht bei mir, du bist bei dir. In deinem Bett. Du hast mich angerufen, so gegen drei, wolltest mir unbedingt von Jamie, deiner Zuckerschnute, berichten. Agent Williams war hier, du bist da in der Bar wohl ziemlich abgestürzt, meinte, du würdest unter Drogen oder Psychopharmaka stehen. Er konnte dich nicht alleine lassen.“
    Jedes Wort, das er mir in diesem ätzend vorwurfsvollen Ton um die Ohren knallte, traf einen Nerv.
    Ping. Ping. Ping. Nur Zahnarzt ist schöner.
    Als er Jamie erwähnte, blitzte es kurz in meinem Gedächtnis auf. Ich sah, ganz kurz nur, einen wunderschönen jungen Mann, wie in einem Traum. Dann verschwand er wieder im Nebel.
    Ich zog den Beutel von meinem Gesicht und versuchte, meine Augen davon zu überzeugen, sich zu öffnen. Doch sie verweigerten gnadenlos ihre Mitarbeit.
    „ Hör zu. Ich weiß nicht, was hier los ist“, brummelte ich leise. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich nicht aus deinem Loft gerührt habe. Lass mich einfach noch eine Weile pennen, dann versuchen wir noch mal, Licht in die Sache zu bringen, okay?“
    Damit grub ich meinen hämmernden Schädel wieder in die Kissen und verzog mich ins Reich der Träume.

    Das zweite Erwachen klappte schon besser.
    Ich schlug die Augen auf, oh, sie funktionierten wieder. Eine dezente Wolke Kaffeeduft zog an mir vorbei. Mein Mund war total ausgetrocknet, konnte ich es wagen aufzustehen?
    Vorsichtig hob ich meinen Kopf, okay, keine nennenswerten Schmerzen. Ich setzte mich auf, auch kein Schwindel. Prima!
    Ich kraxelte aus dem Bett, fand mich angemessen bekleidet, Unterwäsche war auch okay. Langsam schlurfte ich in die Küche, immer dem Kaffeeduft entgegen.
    Cruiz saß da – und Thomas. Cruiz hatte sich den Stuhl rittlings geschnappt, die Arme lagen auf der Lehne, sein Kinn oben auf. Er trug einen hellen dicken Strickpulli, der seine Schultern noch breiter erscheinen ließ und Jeans, die seine Oberschenkel gut zur Geltung brachten. Jetzt wusste ich, dass es mir auf jeden Fall wieder besser ging, ich hätte sonst nicht darauf geachtet. Mit seiner dunklen ruhigen Stimme zählte er gerade einen Haufen Zahlen und Namen auf.
    Thomas hockte wie ein kleines Eulenkind auf seinem Sitz und schien gehörigen Respekt vor Cruiz’ einschüchternder Ausstrahlung zu haben. Das hinderte ihn aber nicht, hin und wieder einen anderen Namen einzuwerfen oder Daten zu korrigieren. Ich hörte einen Moment zu.
    Es ging irgendwie um Halladay und Kendrick, zwei der wichtigsten Pitcher. Die Namen kannte ich, sah sie oft genug in den Sportnachrichten. Die beiden führten eine Diskussion um unser Team, ihr derzeitiges Abschneiden bei den All Star Games. Doch damit war mein Wissen auch schon wieder erschöpft. Ahnung hatte ich nicht wirklich, mein Spiel war Football.
    „ Morgen Leute.“
    „ Morgen? Es ist fast acht Uhr. Abends. Du hast ungefähr zehn Stunden geschlafen! Agent Williams will sich mir dir unterhalten.“ Hörte Cruiz sich etwa an wie ein knatschiges Eheweib? Ich musste mich schütteln, gut, dass mir das erspart bleiben würde.
    „ Erst Kaffee, ja?“
    Thomas wartete, bis ich mich einigermaßen akklimatisiert hatte. Dann schob er mir ein Foto zu. Ich sah es an, irgendwie hatte ich die rassige rothaarige Frau darauf schon mal gesehen. Aber wo? Als ich intensiver darüber nachdenken wollte, bekam ich Kopfschmerzen. Ich schob das Foto wieder zurück und rührte in meinem Becher herum.
    „ Die kenn ich. Vielleicht. Wer ist das?“
    „ Ihr Name ist Sha`yla.“ Er warf Cruiz einen vorsichtigen Blick zu und schwieg. „Wer …? Wo können wir uns in Ruhe unterhalten?“
    „ Sie können ruhig weiterreden, Cruiz weiß auch über diese Dinge Bescheid. Fragt mich nicht, woher. Er war es übrigens, der mich wegen Raimondo angeheuert hat.“
    „ Das ist …? Oh.“ Thomas klang sehr

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