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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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ließ mir das kalte Wasser einfach so über den Körper laufen. Langsam legte sich meine Panik, doch die Angst blieb.

    Frisch geduscht, und fast anständig bekleidet, ich war noch barfuß, stand ich in der Küche. Thomas war wieder verschwunden. Cruiz stand an meinem Herd und brutzelte ein paar Rühreier. Geschickt schob er die weiche Masse in der Pfanne hin und her. Dann schichtete er alles auf zwei Scheiben frischen Toast. Er musste einkaufen gewesen sein, als ich unter der Dusche stand. Der Laden an der Ecke hatte durchgehend auf.
    „ Setz dich und iss“, befahl er. „Und dann rede mit mir.“
    Vorsichtig schob ich mir einen Bissen davon in den Mund, mein Magen protestierte nicht, ruck zuck verputzte ich die Portion. Vom Kaffee ließ ich die Finger, trank pures Wasser, war völlig ausgetrocknet.
    „ Warum sollte ich mit dir darüber reden?“, griff ich schließlich seine Worte auf und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. Gesättigt legte ich die Hand auf den Bauch. Das Rührei war echt lecker gewesen. „Ich kenn dich doch gar nicht.“
    Er hob nur seine Augenbraue.
    „ Ja, ich kenn dich schon“, stellte ich richtig, „Doch ich meine, so richtig kennen, vertrauen, du weißt, was ich meine. Wir, wir sind höchstens Bekannte.“ Ich fuchtelte mit meiner leeren Gabel herum, für solche Spitzfindigkeiten hatte ich eigentlich noch keinen Nerv. Aber da wir schon mal dabei waren …
    „ Was hatten wir schon?“, fuhr ich fort, und hob zwei Finger. „Zwei Nächte. Ich geb zu, die … hatten es allerdings echt in sich. Doch das ist alles. Zwei Nächte. Und ein paar Stunden, in denen du die meiste Zeit schweigst. Ich glaube, ich weiß über Thomas mehr als über dich.“
    Ich hob die Hand, als Cruiz etwas entgegnen wollte. „Nein. Lass. Ich will gar nicht mehr über dich wissen. Thomas … er gab mir eine Akte, über dich, was ich reichlich verdächtig finde, in Anbetracht der Abteilung, für die er arbeitet. Aber … ich habe noch nicht hineingesehen.“
    Wieder ließ ich Cruiz nicht zu Wort kommen, als er mich unterbrechen wollte. „Ich habe den Captain gefragt, gleich zu Beginn, er recherchiert so was für mich“, etwas zu heftig verteidigte ich meine Neugier. „Wenn dieser Fall endlich über die Bühne ist, wirst du verschwinden, mit dem Kleinen nach Europa abdampfen. Also ist es egal, ob ich irgendetwas weiß.“ Ich hatte mich jetzt erhoben und meinen Teller in die Spüle gestellt. „Alles, was ich jetzt wissen will, ist: Wo ist mein Wagen, mein Revolver und ist Rosie noch im Krankenhaus.“
    Cruiz hatte diesem Ausbruch schweigend zugehört, wie auch sonst. Nur als ich den Kleinen erwähnte, zuckte er kurz zusammen, und seine Miene bewölkte sich. Er sah müde aus, dunkle Schatten lagen auf seinem Gesicht, raue Stoppeln standen auf den hageren Wangen. Er sah noch schlechter aus, als ich mich fühlte.
    „ Dein Wagen steht unten in der Tiefgarage, ich hab die Gegend abgeklappert und ihn herbringen lassen, ich weiß, was er dir bedeutet. Er ist ohne Schaden.“ Er sah zwar erledigt aus, doch seine Stimme klang so angespannt, dass wahrscheinlich nur ein Funke fehlte, und er würde in die Luft gehen.
    „ Dein Revolver liegt in der Schublade deines Schreibtisches, im Wohnzimmer, Williams hat ihn einem der Kerle aus der Bar abgenommen. Und Mrs. Hicks ist noch im Krankenhaus, die Ärzte fanden, sie sei noch zu angegriffen, als dass sie schon nach Hause könne. Ich hab ihr ein paar Sachen besorgt, sie besucht, es geht ihr etwas besser. Sie lässt grüßen.“
    Hups, so viele Worte auf einmal hatte Cruiz ja noch nie von sich gegeben, ich war echt überrascht.
    „ O… Okay“, murmelte ich, etwas aus dem Takt gebracht.
    „ Und was den Inhalt der Akte angeht, du hättest ihn lesen sollen.“ Er verschwand aus der Küche, ohne die Tür übermäßig zu knallen.
    Reife Leistung. Ich hätte die Tür zugeballert, dass die Scheibe gesprungen wäre!
    Der Seufzer kam von ganz unten. Ich rieb mir die brennenden Augen. Während ich mich dem Schlaf des Vergessens ergeben hatte, hatte er sich um alles gekümmert. Der Hauch eines schlechten Gewissens sprang mich an. Doch nur kurz, als mir wieder einfiel, dass er mich gestern so schnöde im Stich gelassen hatte.
    Ich riss die Tür wieder auf. „Sag mir lieber, wo du so eilig hin musstest!“, keifte ich hinter ihm her. „Was war so wichtig? Wichtiger, als das, was da in der Bar ablief! Du hast da eine verdammte Machonummer abgezogen! Ich bin sicher, wenn du mich nicht

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