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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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vertrauenswürdige Zeugin ist sie nicht, aber wen außer ihr hätte ich sonst nehmen sollen? Hier treiben sich nachts doch nur Zuhälter, Huren, Dealer und Drogensüchtige herum.“
    „Sie haben die Schlägerbanden vergessen.“ Lilys innere Unruhe wuchs. Sie fühlte sich getrieben, als müsse sie irgendwohin, und zwar schnell. Was war nur mit ihr los? Sie wusste, dass sie keine übersinnlichen Fähigkeiten besaß, also konnte es keine Vorahnung oder sonst ein psychischer Mist sein.
    „Die Banden halten sich neuerdings von hier fern. Es ist das letzte Haus dort“, sagte Phillips und wies auf ein heruntergekommenes Backsteingebäude am westlichen Ende der Straße. „Dritter Stock. Sie scheinen ja ziemlich erfreut darüber zu sein. Aber entlastet ihre Geschichte nicht den Hauptverdächtigen?“
    „Sie deckt sich mit anderen Zeugenaussagen. Fuentes soll gegen halb neun eine Kirche in La Mesa verlassen haben.“
    „Von dort hat er höchstens dreißig Minuten bis hierher gebraucht. Was hat er sonst noch bis zehn vor zehn gemacht?“
    „Das wissen wir noch nicht.“ Lily ging ein paar Schritte, bevor sie fortfuhr. „Sagen Sie, Phillips, Sie kennen sich doch mit Lupi aus. Warum sollte sich ein Lupus verwandeln, um zu töten?“
    „Keine Ahnung.“ Er klang überrascht. „Vielleicht hat er es instinktiv getan. Fuentes hatte eine Waffe.“
    „Nach allem, was Sie mir gesagt haben und was ich gelesen habe, stellt eine Zweiundzwanziger keine große Bedrohung für einen Lupus dar.“
    „Wenn er getroffen worden wäre, hätte ihn die Schusswunde verraten. Verletzungen heilen bei ihnen zwar schnell, aber nicht so schnell, dass Sie sie nicht entdeckt hätten, als Sie in den Club gegangen sind.“
    „Aber ich wäre doch gar nicht in den Club gegangen, wenn nicht alles darauf hingedeutet hätte, dass ein Lupus für den Mord verantwortlich ist. Es ist so, als habe er ein großes Hinweisschild für uns aufgestellt!“
    „Vielleicht hatte er einfach nur Bock, seine Zähne in Fuentes’ Hals zu schlagen. Zum Teufel, es können alle möglichen Gründe eine Rolle gespielt haben, auf die kein Mensch kommt!“
    „Ja, mag sein.“ Vielleicht versuchte aber auch jemand, sie auf die falsche Fährte zu locken. Warum hatte der Mörder sich in einen Wolf verwandelt, bevor er Fuentes angriff? Hatte er es bewusst getan oder instinktiv? Die Instinkt-Theorie hatte nur dann Bestand, wenn bei der Begegnung von Opfer und Täter irgendetwas Ungewöhnliches vorgefallen war, das sich ihrer Kenntnis entzog. Keiner der anderen Lupi war von seinem Instinkt dazu getrieben worden, sich zu verwandeln und zu töten, jedenfalls nicht in den vergangenen elf Monaten.
    Den Mord in Wolfsgestalt zu begehen war hingegen eine Notwendigkeit, wenn der Täter gewollt hatte, dass die Lupi für die Tat verantwortlich gemacht wurden. Ein bestimmter Lupus, besser gesagt.
    Der, den sie mittags sehen würde.
    Sie verspürte einen merkwürdigen kleinen Krampf in der Magengegend und hatte das Gefühl, ganz leer zu sein. Sie rieb sich geistesabwesend den Bauch. Hatte sie eigentlich gefrühstückt?
    „Hier?“, fragte sie, als sie vor dem renovierungsbedürftigen Backsteingebäude an der Straßenecke ankamen.
    „Ja.“ Phillips griff ihr über die Schulter und drückte die Haustür auf. Der Eingangsflur war sehr klein und schmutzig. Lily ging vor ihrem Kollegen die Treppe hoch. „Sie haben vorhin gesagt, dass die Banden sich neuerdings von hier fernhalten. Was hat das zu bedeuten?“
    „Das liegt an den Wölfen“, erklärte Phillips widerstrebend. „Gerüchten zufolge sollen sie ein paar Bandenchefs tüchtig Angst eingejagt haben, damit sie die Clubgäste in Ruhe lassen. Oder der seltsame kleine Kerl, dem der Club gehört, hat sie verschreckt. Wie dem auch sei, von denen lässt sich hier jedenfalls … Na so was! Was ist denn mit Ihnen los?“
    Lily war stehen geblieben und hielt sich am Treppengeländer fest. Um ein Haar wäre sie rückwärts die Stufen hinuntergestürzt. „Ich … einen Moment bitte.“ Doch der Schwindel, der sie urplötzlich überkommen hatte, ließ nicht nach. Er schien ihr regelrecht die Luft aus der Lunge zu pressen.
    „Sie sehen aber gar nicht gut aus!“
    „Mir ist schwindelig.“ Sie fasste sich an die Brust, als bekäme sie so mehr Luft. Und dann, Atemzug für Atemzug, ließ der Schwindel allmählich wieder nach. Als er verflogen war, kam sie sich ziemlich dumm vor. „Du meine Güte! Ich weiß nicht, was das war, aber …“ Sie

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