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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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bemerkte Phillips’ Gesichtsausdruck. „Ich bin nicht auf Droge!“, fuhr sie auf.
    „Sie sind ein bisschen zu jung für einen Herzinfarkt. Niedriger Blutzucker?“ Er klang so skeptisch, wie nur ein Cop klingen kann.
    „Vielleicht. Ich habe noch nicht gefrühstückt.“ Das war allerdings noch nie ein Problem gewesen. Sie dachte an ihren Judounfall am Vorabend und runzelte die Stirn. Vielleicht hatte sie doch etwas Ernsteres abbekommen. „Aber egal. Jetzt geht es mir wieder gut, und wir müssen eine Zeugin befragen.“
    Das Ein-Zimmer-Apartment der Zeugin war winzig klein und vollgestopft mit Puppen.
    Babypuppen, Barbies und Puppen mit Porzellanköpfen, Spitzenkleidchen und glänzendem, perfekt frisiertem Haar. Sie füllten zwei Bücherschränke, saßen in allen Ecken, auf dem Beistelltisch und auf den Kissen des großen Doppelbetts. Und alle waren blond.
    Außer den Puppen beherbergte das Zimmer einen alten Kühlschrank, einen Herd mit zwei Kochplatten, eine Schubladenkommode und ein durchgesessenes blaues Zweiersofa, das Therese Martin ihnen zum Sitzen anbot. Sie selbst saß auf dem Bett, eine magere kleine Gestalt in einem übergroßen blauen T-Shirt mit nichts darunter – Hose und BH trug sie jedenfalls nicht. Ob auch der Slip fehlte, war schwer zu sagen.
    Therese hatte glänzendes blondes Haar wie ihre Puppen; die Farbe war allerdings das Verdienst der Schönheitsindustrie. Dass sie volljährig war, hätte Lily niemals geglaubt, wenn Phillips nicht geschworen hätte, dass die Angaben in ihrem Ausweis stimmten. „Eigentlich müsste ich jetzt schlafen, wissen Sie“, sagte Therese und sah sie feindselig an. „Für mich ist es mitten in der Nacht.“
    „Ich weiß Ihre Bereitschaft, uns zu helfen, sehr zu schätzen.“ Lily nahm das Foto von Carlos Fuentes aus ihrer Tasche.
    „Ich weiß nicht, was Sie hier wollen. Ich habe ihm doch schon alles gesagt.“ Sie wies mit dem Kinn in Phillips’ Richtung.
    „Er hatte kein Foto dabei.“ Lily machte sich keine Illusionen, was die Mädchen und Frauen betraf, die auf den Strich gingen. Prostitution war ein schmutziges Geschäft, ein Überlebenskampf, der sich um Benutzen und Benutztwerden drehte. Da war nicht viel Raum für moralische Prinzipien und Wertvorstellungen. Aber diese Puppen … Das Mitgefühl schnürte Lily die Kehle zu, und sie musste sich räuspern. „Ist das der Mann, mit dem Sie gestern Abend gesprochen haben?“
    Therese nahm das Foto, das Lily ihr hinhielt, warf einen prüfenden Blick darauf und gab es ihr wieder zurück. „Ja, das ist er.“
    „Officer Phillips sagte, Sie kannten ihn.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Nicht mit Namen. Ich habe ihn nur öfter hier gesehen. In meiner Branche ist es ganz gut, wenn man sich Gesichter merken kann.“
    „Verstehe. Um welche Zeit haben Sie mit ihm gesprochen?“
    „Das habe ich ihm doch schon gesagt. Oh, na schön. Ich zeige es Ihnen.“
    Sie stieg aus dem Bett, wodurch die Frage nach der Unterhose beantwortet wurde – sie trug keine –, und holte ihr Handy, das eine der Puppen auf dem Beistelltisch im Schoß liegen hatte, drückte eine Taste und gab es Lily. „Sehen Sie? Die Liste der eingegangenen Anrufe. Als ich gestern Abend unterwegs zu meinem Stammplatz war, rief Lisa an. Ich hatte noch nicht angefangen zu arbeiten, und wir haben uns unterhalten. Und da habe ich gesehen, wie dieser Typ am Spielplatz anhielt.“
    Lily schaute auf das Display, das in der Tat anzeigte, dass am Vorabend um 21:49 Uhr ein Anruf eingegangen war. Sie notierte sich die Nummer. „Sie sagen, er hat dort angehalten. War er allein?“
    „Ja.“
    „Was für ein Auto war es?“ Sie hatten Fuentes’ Wagen am Rand des Spielplatzes gefunden, einen großen dunkelblauen Ford, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte.
    „Keine Ahnung. Eine große, hässliche Kiste. Vier Türen. Dunkle Farbe.“ Therese setzte sich wieder aufs Bett und ließ die Beine baumeln. „Jedenfalls habe ich ihn eine Weile beobachtet, während ich mit Lisa sprach. Sie können sie danach fragen, ich habe mit ihr über ihn gesprochen. Dann dachte ich, ich könnte es ja mal bei ihm versuchen. Also habe ich Lisa tschüs gesagt und bin zu ihm gegangen, um ihn zu fragen, ob er – Sie wissen schon – einsam ist oder so.“
    „Dann ist er also kurz nach 21:49 Uhr am Spielplatz eingetroffen.“ Was bedeutete, dass er noch lebte, als sieben Zeugen Turner in den Club hatten kommen sehen.
    Therese verdrehte die Augen. „Habe ich doch

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