Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01
mitten auf der Straße angehalten.
„Sie wollen mir doch jetzt nicht sagen, dass ich aussteigen und zu Fuß weitergehen soll?“
„Das würde mir im Traum nicht einfallen.“ Er warf seine Sonnenbrille auf das Armaturenbrett und löste seinen Sicherheitsgurt.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Sie ahnte, was er vorhatte, aber sie wollte es nicht wahrhaben. Das würde er nicht wagen. Nicht, wenn so viel auf dem Spiel stand. Nicht, solange er sich immer noch für den Hauptverdächtigen hielt – und nicht mitten auf der Straße, um Himmels willen! „Direkt vor uns ist eine schlecht einsehbare Kurve. Sie sollten schleunigst weiterfahren, wenn Sie keinen Unfall riskieren wollen.“
„Ich riskiere etwas ganz anderes“, entgegnete er und ergriff ihren linken Arm.
Sie ballte die rechte Hand zur Faust und fuhr sie aus. Er fing sie mühelos ab und ging zum Gegenangriff über – nicht mit den Händen, sondern mit dem Mund.
Er küsste sie.
Sie biss ihn.
Er zog hörbar die Luft ein, aber er ließ nicht von ihr ab. Nein, der Bastard kicherte sogar. Er rieb seine blutigen Lippen an ihren. Langsam. Sanft. Dann fuhr er mit der Zunge über ihre Unterlippe.
Und sie … Sie rührte sich nicht. Es ging nicht. Als hätte er ihr einen Bolzen aus irgendeinem sonderbaren Metall durch den Körper gejagt, saß sie zitternd fest. Ihr ganzes Wesen wurde von einer fremden, unhörbaren Musik zum Vibrieren gebracht.
Er ließ ihre Hand los, um ihren Kopf zu halten, und der Kuss wurde leidenschaftlicher. Und obwohl sie es hätte tun können, stieß sie ihn nicht zurück. Sie berührte ihn. Sein Ohr und die Haare darüber. Seine Schulter, stark und absolut männlich. Er ließ seine Finger über ihren Nacken gleiten, und – Himmel, hilf! – die Musik nahm einen vertrauten Rhythmus an, den pochenden Rhythmus der Begierde. Sie seufzte leise und gab sich dem Kuss hin.
Er reagierte mit einem zufriedenen männlichen Grunzen, legte die Hand auf ihre Brust und liebkoste sie. Sein Mund hörte auf, den ihren zärtlich zu umschmeicheln, und nahm sich, was er wollte.
Auch ihr Verlangen wuchs. Sein T-Shirt war dünn, aber dennoch im Weg. Sie wollte seinen Körper, wollte ihn nackt, damit sie ihn bis ins Kleinste erkunden konnte. Sie wollte ihn erobern – nein, sie musste ihn erobern, jetzt und immer wieder und jeden Teil von ihm …
Lily hörte sich stöhnen. Das brachte sie schlagartig wieder zur Vernunft – auch wenn nicht mehr viel davon übrig war. Sie drehte ruckartig den Kopf zur Seite.
Er beugte sich über ihren Hals und bedeckte ihn mit Küssen.
„Nein … nein, das geht nicht! Wir können nicht …“ Die Verzweiflung in ihrer Stimme erschreckte sie. Sie schob ihn weg.
Er hob den Kopf und sah sie blind vor Verlangen an. Seine Pupillen waren riesengroß. „Nein, natürlich … nicht so. Ich hätte nicht … Komm her, querida , komm in meine Arme. Komm, du brauchst es genauso sehr, wie ich es brauche“, sagte er und löste ihren Sicherheitsgurt.
Seine Hände zitterten.
Ihre auch. Als sei sie in eiskaltes Wasser gestürzt, jagte ihr ein Schauder nach dem anderen über Rücken und Oberschenkel. „Nicht anfassen!“, stieß sie mühsam hervor. „Lassen Sie mich! Was haben Sie mir angetan?“
„Ich habe dich geküsst. Für den Rest kann ich auch nichts“, sagte er. „Diese Mittelkonsole ist furchtbar im Weg“, fügte er hinzu, aber große Schwierigkeiten schien sie ihm nicht zu bereiten.
Lily ebenso wenig. Sie ließ sich von ihm in den Arm nehmen, völlig verwirrt … und immer noch voller Verlangen.
Er zog sie an sich, so gut es ging, und atmete ebenso schwer wie sie. „Es tut mir leid, nadia . Ich war verärgert, aber dazu hatte ich kein Recht. Du konntest nicht wissen, warum mich deine Worte so in Aufruhr versetzten. Es ist schwierig für dich. Es gibt so viel, das du nicht weißt.“
Sie wusste allerdings, dass das, was sie taten, nicht richtig war. Trotzdem rührte sie sich nicht. „Sie haben mich irgendwie verzaubert! Es muss so sein, auch wenn ich die Magie nicht spüren kann.“
„Das habe ich nicht getan! Du und ich … Du hattest recht, mit normaler Anziehungskraft hat das nichts zu tun. Wir gehören zusammen. Wir haben es uns nicht ausgesucht, und wir können es nicht beeinflussen.“
„Nein!“ Sie zwang sich, von ihm abzurücken. „Man hat immer die Wahl. Sie mag manchmal begrenzt sein durch … durch die Umstände …“ Wie zum Beispiel durch einen Anfall von Begierde nach einem Mann, mit dem sie
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