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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Worte und nicht deine. Aber du wolltest, dass ich komme, damit du mich Senator Bixtons Stabschef vorstellen kannst.«
    »Dennis Parrott. Ein aalglatter Typ. Wie ein Eisberg – das meiste sieht man nicht, und das, was man sieht, ist an der Oberfläche kalt und glänzend. Ich hätte gern gehört, was für einen Eindruck er auf dich macht. Außerdem fällt es den meisten Menschen schwerer, jemanden zu töten oder töten zu lassen, wenn sie das Opfer kennen.«
    Sie blieb stehen. »Du glaubst, dass Parrott mich tot sehen will?«
    »Vielleicht nicht dich persönlich, aber unter vier Augen würde er möglicherweise von ›Kollateralschaden‹ sprechen, wenn du von einem der Fanatiker getötet würdest, die er und Bixton umwerben. Aber darauf angesprochen, würde er selbstverständlich jede Verantwortung für die aufrührerischen Reden, die er für Bixton schreibt, von sich weisen.«
    »Hat der Senator keinen Redenschreiber?«
    »Doch, aber Parrott übernimmt alle Reden zum Thema Magie und den damit zusammenhängenden politischen Maßnahmen. Er hat Kontakte zu Humans First .«
    Sie machte ein saures Gesicht. »Kommt er etwa auch zu der Kundgebung?« Humans First plante Demonstrationen im ganzen Land, von denen die Größte hier in D.C. auf der National Mall stattfinden sollte.
    »Bixton soll eine Rede halten. Parrott wird ihn begleiten.«
    »Warum, um alles in der Welt, hat Ruben ihn eingeladen?«
    »Du solltest lieber fragen: Warum ist er gekommen?«
    Sie setzte sich wieder in Bewegung. »Ich passe. Warum?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Er verachtet Ruben, auch wenn er es gut zu verbergen weiß – und noch besser ist, dass er ihn fürchtet. Wenn ich seine Furcht nicht riechen könnte, würde ich es überhaupt nicht merken.«
    »Bist du sicher, dass er nicht eher vor dir Angst hatte?«
    »Wir sind vorher schon aufeinandergetroffen, und da hat er wohl befunden, dass ihm von mir keine Gefahr droht.«
    »Ist er auch in anderer Hinsicht so dumm?«
    Ruben lächelte. »Vielleicht sollte ich lieber sagen: Er weiß, dass ich ihn nicht physisch angreifen werde. Aber Ruben kennt er länger und besser als mich und fürchtet ihn mehr. Das finde ich interessant.«
    »Ich vermute, dass Ruben zwischen ihm und etwas, das er will, steht. Und du nicht.«
    Das war der Grund, warum er ihr Parrott hatte vorstellen wollen. Ihr scharfer Verstand drang schnell zum Wesentlichen vor. »Möglicherweise hast du recht. Vielleicht kann Ruben uns sagen, was dieses Etwas ist.«
    »Hast du eine Ahnung, warum Ruben uns allein sprechen will? Nur mit uns beiden?« Sie runzelte die Stirn. »Er sagte, es gehe um den Krieg, doch das ist seltsam. Er ist keiner der unseren.«
    »Er ist unser Verbündeter.«
    »Ja, aber zuallererst ist er FBI -Agent. Regierungsbeamter. Die Regierung der Vereinigten Staaten befindet sich nicht im Krieg. Die meisten wissen nicht einmal, dass die Große Alte existiert.«
    Für Menschen bedeutete Krieg nicht dasselbe wie für Lupi. Rule wusste das. Die meisten der Wesen, die von dem großen Krieg wussten – und das waren nicht viele – glaubten, er sei vor ungefähr dreitausend Jahren zu Ende gegangen. Nicht so die Lupi. Für sie endete ein Krieg erst mit dem Tod oder der totalen Unterwerfung ihres Feindes, und die Feindin ihrer Dame war eine Große Alte, der der Tod ebenso fremd war wie die Unterwerfung. Dreitausend Jahre Kampfpause mochten eine lange Zeit sein, doch währenddessen hatten die Lupi nie aufgehört, sie , ihre Erzfeindin, zu bekämpfen.
    Vor Kurzem war die Kampfpause beendet worden.
    »Ich glaube, ich weiß, was du sagen willst«, sagte Rule, als sie die Eingangshalle durchquerten. Die Tür zum Büro lag der Treppe fast direkt gegenüber. Sie stand offen. »Für Menschen oder Lupi kann Krieg nur gemeinsam geführt werden. Ein Einzelner kann sich nur im metaphorischen Sinn im Krieg sehen, wenn die Gesellschaft, in der er lebt, keinen Krieg führt. Vielleicht hat Ruben es metaphorisch gemeint.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte sie trocken. »Vielleicht wollte er mir zu verstehen geben, dass es um sie geht, ohne es direkt anzusprechen. Deborah stand gleich neben uns.«
    »Glaubst du etwa, er hat seiner Frau nichts von unserer Feindin gesagt?«
    »Ich weiß nicht, was er ihr gesagt hat. Er kennt eine Menge Geheimnisse. Über manche darf er nicht sprechen. Und über andere möchte er vielleicht nicht sprechen.«
    Darüber dachte Rule nach, als sie das Zimmer betraten. Durch die hohen Fenster auf der Nordseite flutete

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