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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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verarbeiten, die Rule für sie hatte und dann … nun ja, seine nadia hasste es, wenn er Geheimnisse vor ihr hatte. Er hasste es auch und war nur allzu bereit, sich diese Last von den Schultern nehmen zu lassen.
    Doch ihm war keine andere Wahl geblieben. Und sie kannte ihn gut genug, um das zu verstehen.
    Während er den Weg entlangschlenderte, spürte er, wie der Mond aufging. Er lächelte.
    Sein Lied begleitete ihn überallhin, doch es wurde von der Masse der Erde gedämpft, bis seine Umlaufbahn und die langsame Bewegung der Planeten es wieder am Horizont erscheinen ließen. Heute Abend war das Lied leise und klar, wie eine gezupfte Harfensaite klang es in ihm wider. Leise und klar und betörend. Betörend war es immer. In der kommenden Woche würde das Lied lauter und sein Locken stärker werden, bis es zu dem wundersamen, vollkehligen Ruf des Vollmondes geworden war.
    Das Grundstück der Brooks wäre ideal, um hier eine Vollmondnacht zu verbringen, dachte er, während er ein paar Nachzüglern, die ihn zu sich winken wollten, mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln antwortete. Wie gern hätte er die Düfte um sich herum mit einer schärferen Nase wahrgenommen. Sich hier zu wandeln, wäre einfach. Die Erde selbst empfing ihn auf eine Art, die er sonst nur auf dem Clangut spürte. Für den Wandel musste die Erde im Dialog mit dem Mond stehen … und irgendjemand hier wirkte regelmäßig Erdmagie.
    Nicht Ruben, dachte er, als er durch die geöffneten Terrassentüren in eine große, hell erleuchtete Küche trat. Vor allem, weil Ruben kein Praktizierender war, aber auch, weil die Bereitschaft, ihn willkommen zu heißen, die er spürte, auf eine Erdgabe schließen ließ und nicht das Resultat eines magischen Rituals war. Und Rubens Gabe war eine Feuergabe.
    Dann also Deborah. Seltsam, dass Ruben die Gabe seiner Frau nie erwähnt hatte … oder vielleicht doch nicht. Er erwähnte auch Deborah nur selten. Er selbst hatte wahrscheinlich, seitdem er Lily kannte, nicht einen halben Tag verbracht, ohne von ihr zu sprechen. Die Institution Ehe blieb, obwohl er sich mittlerweile gut mit den sexuellen Verhaltensweisen der Menschen auskannte, ein Mysterium für ihn.
    Ein Mysterium, das er kaum erwarten konnte, selbst zu erforschen. Warum nur hatte er zugestimmt, bis März mit der Hochzeit zu warten?
    Aus der Küche trat er in ein großes, nicht sehr aufgeräumtes Arbeitszimmer und von dort in einen Flur, der zum vorderen Teil des Hauses und zur Treppe führte. Rubens Haus gefiel Rule. Sein eigener Einrichtungsstil war zwar moderner, aber er hatte eine Vorliebe für alte Holzmöbel. Ruben oder Deborah offenbar auch, den vielen Antiquitäten nach zu urteilen, die im ganzen Haus verteilt waren.
    Auch das Geländer der geschwungenen Treppe war alt. Im Hinaufgehen ließ er die Hand darübergleiten. Glattes Holz, über die Jahre durch unzählige Hände poliert. Hatte Ruben einmal davon geträumt, dass auch die Hände seiner Kinder darunter sein würden? Für zwei Menschen allein war das Haus sehr groß, und doch hatten er und Deborah keine Kinder, weder eigene noch adoptierte. Rule fragte sich, warum das so war.
    Andererseits waren Kinder nicht für alle Menschen von so großer Bedeutung wie für Lupi. Der Wunsch nach Kindern war nicht in jeder Kultur gleich stark. Vielleicht vermutete er einen Schmerz, wo keiner war.
    Die Treppe öffnete sich in einen Flur mit einer schönen Vertäfelung. Rule folgte einem Etwas, das kein Locken, kein Lied war und dennoch genauso lieb und teuer und deutlich bis zu einer Tür zur Linken. Er klopfte leise.
    Lily öffnete. Sie warf einen Blick hinter ihn, um sich zu vergewissern, dass er allein war, und seufzte. »Ich habe mir die Hände gewaschen, mit meinen Haaren gespielt, Lipgloss auf meine Lippen aufgetragen … bald habe ich nichts mehr zu tun, falls jemand heraufkommt und mich hier im Badezimmer findet. Ich nehme an, Ruben hat dich ebenfalls gebeten, hierzubleiben?«
    »Deine Lippen sehen hübsch aus mit Lipgloss.« Er beugte sich vor und küsste sie sanft. »Apfel. Das mag ich. Es sind fast alle gegangen. Ich glaube, jetzt können wir wieder nach unten gehen.«
    Sie folgte ihm zur Treppe. »Weißt du, wo wir auf ihn warten sollen? Deborah hat nichts gesagt.«
    »In seinem Büro, glaube ich. Du und Deborah, ihr habt euch gut unterhalten.«
    Sie lächelte ihn von der Seite an. »Du hast sie geschickt, um mich zu holen.«
    »Nein, habe ich nicht, glaub mir.«
    »Dann waren es vielleicht ihre

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