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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ein Minenfeld geht und nur die Lage einiger weniger Minen kennt. »Es gibt Dinge, über die kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht reden, aber die größte Veränderung, die ich in den Szenarien sah, betrifft die Lupi. Ich nehme an, weil ihre bloße Existenz ihre Macht behindert. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie sie vernichten.«
    Niemand rührte sich. Niemand sagte etwas. Es war so still, dass Lily ihren eigenen Puls hören konnte wie das Meeresrauschen in einer Trompetenmuschel. Irgendwo im Haus klirrte etwas. Vielleicht wusch Deborah das Geschirr ab.
    »Na gut«, sagte sie endlich. »Ich verspreche, Stillschweigen über all das zu bewahren. Ich verstehe Ihre Beweggründe. Und ich werde von Zeit zu Zeit diese verdeckte Unterstützung leisten, von der Sie gesprochen haben. Aber ich werde keiner Ihrer Geister werden.«

6
    Es musste geregnet haben, während sie drinnen gewesen waren. Die Luft war frisch und ozonreich und roch nach feuchter Erde. Das Gras glänzte vor Nässe. Aber der Himmel war wieder klar und zeigte sich von seiner prächtigsten Seite. Wie ein glitzernder Flor schmückten die Sterne die dunkle Nacht. Lilys Magen flatterte, als sie über den von Rosen und Schleierkraut gesäumten Weg zu Rules Wagen gingen, und ihr Verstand sprang umher wie ein hyperaktiver Zweijähriger.
    Bevor sie aufgebrochen waren, hatte sie noch mehr Fragen gestellt, und Ruben hatte einige von ihnen beantwortet. Nicht alle.
    »Du hast ihm einen Korb gegeben«, sagte Rule.
    »Für ihn mag es das Richtige sein. Das bedeutet nicht, dass ich derselben Meinung bin.«
    »Er hat dir die freie Wahl gelassen. Und dir droht keine Gefahr, weil du zu viel weißt. Beweist das nicht, dass deine Angst, was die Schatteneinheit angeht, unbegründet ist?«
    »Im Moment habe ich viel zu viele Ängste, als dass du sie alle zu einem Haufen zusammenkehren und sie als falsch bezeichnen könntest. Immerhin unterdrücke ich meinen brennenden Wunsch, jemanden zu verhaften.«
    »Vorerst«, sagte er trocken.
    »Hör zu, nehmen wir mal an, dass Ruben recht hat und dass du recht hast und auch alle anderen, die an dieser Sache beteiligt sind. Ich weiß nicht. Ich habe nicht … Ich brauche Zeit, um das alles zu verarbeiten, und wir dürfen nicht einmal darüber reden! Wie soll ich das durchdenken, wenn ich nicht darüber reden darf oder mir Notizen machen kann oder … aber selbst, wenn du recht hast, heißt das nicht, dass ich mitmachen muss.«
    Ein paar Schritte lang schwieg er und blieb dann kurz vor dem Wagen stehen. »Ich habe dich mit meinem Schweigen gekränkt. Das tut mir leid.«
    Sie blieb stehen. Drehte sich ihm zu. »Nicht, dass du es mir verschwiegen hast, hat mich gekränkt, sondern dass du mich getäuscht hast. Drei Wochen lang hast du getan, als ob nichts wäre, aber wenn du wirklich glaubst, was Ruben sagt, dann geht alles zum Teufel – oder könnte es sehr bald. Wie konntest du mich nur so täuschen?«
    Er sah verblüfft aus. »Das habe ich nicht.«
    »Als du das alles, was ich jetzt nicht laut aussprechen kann, zum ersten Mal erfahren hast, hat es dir da nicht die Schädeldecke weggeblasen? Und das hast du vor mir verheimlicht!«
    Langsam antwortete er: »Das Timing war ein Schock für mich. Sie reagiert viel schneller, als ich erwartet hatte. Der Rest … nein. Wir wissen jetzt seit fast einem Jahr, dass sie wieder in unserer Welt aktiv ist. Jetzt wissen wir mehr über ihre Pläne. Das ist von unschätzbarem Wert, und zu erfahren, dass wir, die Clans, starke Verbündete gegen sie haben, ist eine große Erleichterung.«
    Sie starrte ihn an. Die ganze Zeit über hatte er so etwas erwartet. Er hatte gewusst, dass ihnen dieser Harmagedon-Mist bevorstand. Als er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte. Als sie ihre Hochzeit geplant hatten. Nicht nur geahnt, dass Ihnen möglicherweise Gefahr drohte – nein, er hatte gewusst, dass das, was kam, gewaltig sein würde. Weltverändernd. Die ganze Zeit über hatte er es gewusst. »Du bist wirklich ruhig. Du hast es erwartet. Du bist gar nicht panisch und lässt es dir nur nicht anmerken. Du bist … ruhig.«
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er leicht die Stirn runzelte. »Mein Wolf hilft mir. Ich bin nun enger mit ihm verbunden, das hilft. Ein Wolf … erlebt Angst im Hier und Jetzt. Was noch nicht geschehen ist, ist nicht real genug, um ihn in Unruhe zu versetzen.«
    »Was ist mit dem Mann? Wie kommt es, dass dieser Teil von dir so ruhig bleibt und eine Hochzeit plant und sich Zeit nimmt,

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