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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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E-Mail auch nicht. Nicht, wenn sie sichergehen wollten, dass weder Friar noch das wenig geisterhafte FBI ihnen auf die Schliche kam. Doch welche Optionen blieben ihnen dann? Sie hatte sich ja dagegen entschieden, also konnte sie diese Frage schlecht stellen. Oder wer sonst noch zur Schatteneinheit gehörte. Oder wer davon wusste. Wie sie organisiert war. Welche Rolle Rule spielte … abgesehen davon, dass er ein Mitverschwörer war, natürlich.
    Wie ärgerlich.
    Dann dachte sie an den Grund für das alles … den Zusammenbruch der Nation, den Militärputsch, die ›überlebenden Lupi‹ … und ihr wurde flau im Magen. Am besten, sie grübelte nicht über Rubens Visionen nach, das brachte sie nicht weiter, auch wenn ihr Verstand immer wieder dorthin zurückwanderte. Aber was dann? Was brachte sie weiter? Mit den Fingern auf ihren Oberschenkel trommelnd, starrte sie Scotts Hinterkopf an.
    Scott war immer ihr Chauffeur, wenn Rule abends ausging. Ein Grund dafür war, dass er so harmlos aussah. Er war klein und trug weite Kleidung, in der seine eigentlich drahtige Figur schmächtig wirkte. Sein rundes Gesicht hatte etwas Jungenhaftes, und die blauen Augen hinter der Streberbrille – nur Fensterglas natürlich, denn Lupi brauchten keine Sehhilfen – guckten unschuldig in die Welt. Er beherrschte meisterhaft drei Kampfsportarten, war mit dem Messer totgefährlich und ein guter Schütze, der sich immer noch verbesserte.
    Von hinten sah sie Scotts kurzes, schlecht geschnittenes braunes Haar und die kleinen Ohren, die so eng anlagen, als wären sie festgeklebt. Ein kleiner Bluetooth-Kopfhörer schlang sich um sein rechtes Ohr wie ein Fragezeichen.
    Fragen. Die Fragen aufzulisten, das half ihr immer. Doch sie hielt sich zurück, auch wenn es ihr in den Fingern juckte. Denn nichts davon durfte zu Papier gebracht werden.
    Okay, erste Frage: Warum heute Abend? Warum hatte Ruben ausgerechnet heute versucht, sie zu rekrutieren und nicht vor drei Wochen oder in drei Wochen oder überhaupt nicht?
    Die Antwort lag auf der Hand. Er wollte, dass sie etwas für ihn tat, das erst jetzt notwendig geworden war. Etwas, um das er sie nicht in ihrer Eigenschaft als FBI -Agentin bitten konnte. Vielleicht sogar etwas, das er aus dem Akten heraushalten musste, weil es sonst die falsche Person erfahren würde? Etwas, das mit dem Verräter zu tun hatte.
    Lily wusste nur wenig über die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Ruben. Falls Abel Karonski, der sie leitete, etwas Stichhaltiges herausgefunden hatte, dann hatte er bis jetzt ein Geheimnis daraus gemacht. Und das war schwerer, als man als Zivilist vielleicht glaubte. FBI- ler mochten Außenstehenden gegenüber zugeknöpft sein, doch wie alle anderen auch, tratschten sie gern mit den Kollegen. Und sie stellten gern Spekulationen an, ohne über ausreichende Informationen zu verfügen. Doch Lily waren keine Gerüchte zu Ohren gekommen. Es schien allgemein bekannt zu sein, dass der Verräter ein Insider war. Doch mehr auch nicht.
    Lilys brennender Wunsch, jemanden zu verhaften, loderte auf, wenn sie an den dachte, der sie alle verraten und Ruben beinahe getötet hatte. Ihn zu fassen zu bekommen, wäre beinahe Grund genug, doch bei diesen verdammten Geistern mitzumachen.
    Beinahe.
    Nächste Frage. Diese allerdings musste sie laut stellen. »Hast du Ruben von … von der Sache, die das Geheimnis der Dame ist, erzählt?«
    Clanmacht war das Wort, auf das Lily nur indirekt anspielen konnte. Sie wusste, dass es ein magisches Konstrukt war, das einen Clan einte und dem Rho, der sie innehatte, unangefochtene Macht verlieh. Sie wusste, dass die Lupi die Clanmacht brauchten. Doch sie konnte nicht sagen, wie sie wirkte, wie sie sich anfühlte und warum ein Lupus, wenn er sie nicht mehr spürte, wahnsinnig wurde. Sie wusste, dass es möglich war, aber das Warum und das Wie lagen außerhalb ihres Erfahrungshorizonts.
    »Nein«, sagte Rule. »Denn, wie du schon sagst, es ist das Geheimnis der Dame und nicht an mir, es zu lüften.«
    »Doch es hält Friar davon ab, uns zu belauschen.« Friar bezog seine Kräfte von der Erzfeindin. Die Clanmächte wirkten wie eine Sperre gegen ihre Magie, sodass auch seine Hellhörigkeit in Rules Nähe nicht funktionierte. »Er kann uns nicht hören, und es ist so gut wie unmöglich, dass ein Richtmikrofon etwas aus einem fahrenden Auto aufschnappt. Und wenn jemand diesen Wagen verwanzt hätte, hätte Scott es längst gerochen, nicht wahr?«
    Seine Augenbrauen hoben sich. »Wir

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