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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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strich mit einer eindeutigen Geste über seine Brust.
    „Ja“, hauchte er kaum hörbar, vergrub seine Hände in meinen Haaren und legte sich auf mich. Besitzergreifend schlang ich meine Beine um seine schmalen, festen Hüften.
    „Ich weiß genau, was du meinst!“, bekam ich zur Antwort. Diese leicht raue Stimme zog mich bereits in einen anderen Bewusstseinszustand.
    „Thema beendet?“, fragte ich. Das Sprechen fiel bereits schwer.
    Die Konzentration!
    „Thema beendet!“, bestätigte er eilig.
     
    Am nächsten Tag löste Istvan sein Versprechen ein. Unmittelbar, nachdem ich mit der Pressearbeit fertig war, schaute ich schnell bei der Post vorbei, um die neuesten CDs abzuholen, die ich unbesehen auf den Beifahrersitz schmiss. Dann fuhr ich zum unteren Lager, das für die Trainingseinheiten besser geeignet war. Das schöne Wetter lockte immer mehr Wanderer in den Wald und der Pfad in der Nähe des Wolfstanzlagers wurde gefährlich oft bewandert. Nachdem ich das letzte Stück zu Fuß zurückgelegt hatte, hörte ich es bereits aus der Ferne. Das Keuchen von Lungen und die Atemstöße von Körpern in Bewegung, die aufeinanderprallten. Instinktiv zuckte ich bei diesem Geräusch zusammen. Ich musste einen gefassten Gesichtsaufdruck aufsetzen, damit Istvan nicht auf die Idee kommen würde, seinen Vorschlag zurückzunehmen. Deshalb atmete ich tief ein und versuchte die Zuversicht, die ich normalerweise in ihn setzte, für mich zu nutzen. Mit einem Mal fühlte ich mich viel leichter und gefasster. So konnte ich den Valentinkämpfern unter die Augen treten.
    Mit einem letzten Kraftakt bestieg ich die Anhöhe. Alle fünf Werwölfe erstarrten in ihrer Bewegung, als ihre Sinne mich gleichzeitig wahrnahmen. So fand ich sie vor und versuchte, nicht zu konkret auf das Bild zu reagieren, das sich mir bot: Istvan kauerte über Jakov, der ihm wiederum den Handballen unter das Kinn presste. Istvans Faust war gerade dabei gewesen auf Jakovs Flanke einzuschlagen, während seine andere Handfläche Woltans Fuß davon abhielt, ihm den Schädel einzutreten. Serafina und Valentin standen abseits, offenbar gaben sie die Beobachter. Am meisten erschütterte mich allerdings, dass ich jetzt auf dem Waldboden Stäbe und Messer entdeckte. Davon hatte mir niemand ein Sterbenswort erzählt.
    „Was? Noch nie eine Frau mit Cohones gesehen?“, scherzte ich, um die aufgeriebene Stimmung zu vertreiben. Offenbar hatte Istvan mich nicht angekündigt. Toll! Und jetzt starrten sie alle auf mich. Valentin half aus. Er lachte laut los und hielt sich bald schon die Seite vor lauter Gelächter. Serafina half mit. Die Männer weigerten sich, auf meinen Scherz zu reagieren, und gaben ihre Positionen auf.
    „Hey“, grüßten mich Jakov und Woltan abwechselten. Ich nickte. Istvan kam sofort auf mich zu und war dabei, meine Lebenszeichen zu überprüfen. Er kaufte mir meine lockere Haltung nicht ab. Aber offenbar hatte ich meinen Puls und die Atmung genug unter Kontrolle, sodass er sich nicht gleich beschwerte.
    „Von den Waffen hast du aber nichts gesagt“, meinte ich schnippisch und zeigte abwertend auf den Haufen am Waldboden.
    „Schuldig!“, tönte Jakov und lachte Istvan aus, als wollte er sagen: „Na, hat der brave Liebling seiner Liebsten doch nicht alles erzählt!“
    „Vorsicht!“, warnte ich Jakov im Scherz. „Sonst gehe ich noch damit auf dich los“, sagte ich und nahm eines der längeren Messer, das fast einem Schwert glich, in die Hand. Jetzt sah ich, dass Istvan kalkweiß wurde. Er sah das Ding gar nicht gerne in meiner Hand.
    „Ich war der Meinung, eure Truppe kämpft nur mit den Händen, Wolf oder nicht“, warf ich ein und wiegte das schwere Ding hin und her.
    „Üblicherweise schon“, erklärte Valentin, trat an mich he-ran und nahm mir das Schwert aus der Hand. „Ich bin nur der festen Überzeugung, man sollte sich auf alles vorbereiten. Vor allem wenn man es mit einem derart niederträchtigen Gegner zu tun hat, der schwer einzuschätzen ist, weil er gezwungen wurde seine übliche Vorgehensweise zu ändern“, ließ mich seine Samtstimme wissen. Waren wir also schon bei Farkas angelangt, folgerte ich in Gedanken.
    „Das macht Sinn. Vor allem bei unserem Feind!“, murmelte ich. Keiner sah mich an, außer Istvan. Und der war dabei bitter zu bereuen, dass er mir erlaubt hatte zu kommen.
    „Keine Panik, Liebling. Ich werde bestimmt nicht auf Xena, die Kriegerprinzessin, machen. Du hast mir mehr als einmal deutlich gemacht, wo

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