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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Er mochte meine Berührung. Seine Hitze verbrannte mich noch mehr als gewöhnlich, da bereits frühmorgens schon die Sommerhitze zu spüren war.
    „Du musst einfach lernen, damit zurechtzukommen, dass du dich in ein unverbesserliches Mädchen verknallt hast. Ich bin nun mal, wie ich bin“, sagte ich ein bisschen traurig. Das entging ihm nicht.
    „Ich will ja gar nicht, dass du anders bist. Kein bisschen“, sagte Istvan hart. Er hatte die Befürchtung, ich hätte ihn falsch verstanden.
    „Ich liebe dich, wie du bist“, murmelte er jetzt in mein Haar, denn er war näher gekommen, um mich auf die bestmögliche Weise davon zu überzeugen.
    „Gut, denn ich werde mich wohl nie ändern“, gab ich flüsternd zurück.
    „Gut. Einverstanden. Genau das will ich“, sagte er erleichtert, bevor er meine Lippen fand, die schon auf seine gewartet hatten.
     
    Wir hatten beide verschlafen und das Zeitgefühl verloren. Es musste früher Nachmittag gewesen sein, als uns das Klingeln meines Handys weckte. Offenbar hatten wir Empfang. Ein Wunder!
    „Valentin“, sagte ich verwundert. Doch mein Handydisplay zeigte eigentlich nur eine Nummer. Ich durfte ja keine Namen abspeichern. Keine Namen . Geheim !
    „Geh ran!“, verlangte er drängend. Ich klappte mein -Handy auf.
    „Hallo?“ … Was? … Sag das noch mal!“ Ich musste mich verhört haben. Nein, das konnte nicht wahr sein. Das hatte Valentin nicht gesagt. Vielleicht träumte ich ja noch … Wie seine Stimme klang. Voller Angst.
    Istvan schüttelte mich fest an der Schulter. Ich musste einen kurzen Aussetzer gehabt haben. Das Handy war mir in den Schoß gefallen. Alles schien sich zu drehen. Das war doch nicht normal! Wieso konnte ich Istvan nicht wirklich hören, obwohl er mich doch anschrie? Was sagt er gerade?
    „… hat Valentin gesagt? … Joe, komm zu dir!“ Istvan schüttelte mich so heftig, dass mir der Kopf davon schwirrte.
    „Er …“ War das wirklich meine Stimme, die da sprach? Merkwürdig.
    „Er … will, dass wir sofort zu ihm kommen. Er sagte … wörtlich: ‚Sag Istvan, er soll dich zu uns bringen!‘“, stammelte ich tonlos.
    Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen. Buchstäb-lich.
    Istvan hatte mich hochgehoben, trug mich wie ein verängstigtes Kind. Aber es kam kein Laut der Beschwerde von mir. Mit ein paar schnellen, geschmeidigen Laufbewegungen -beförderte er mich bis zur Straße, hielt kurz an, um sicherzugehen, dass keine Menschen oder Wanderer in der Nähe waren, und rannte dann mit meinem Gewicht belastet ohne Mühe zur -Jagdvilla. Sämtliche Anstrengungen der Nacht schienen aus seinem Körper gewichen zu sein, als er mich vor dem Haus absetzte, als wäre ich leichter als Luft. Peinlicherweise sackten mir die Beine weg und er musste mich stützen. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es von der ungewöhnlichen Art der Beförderung kam oder doch eher mit der angstvollen Panikstimme von Valentin zu tun hatte, die ich nicht aus dem Ohr bekam. Istvan sagte nichts dazu.
    Wir stürmten zu der Eingangstür, wo uns schon sechs sehr nervöse, aufgebrachte Freunde erwarteten. Valentin trat hervor und berührte Istvan Trost spendend am Oberarm.
    „Mein Junge, es tut mir so leid. Petre und Radu haben sich vorhin gemeldet. Gestern Nacht fanden die Kämpfe um Jakovs Nachfolge statt. Niemand konnte Farkas überzeugen und …“, Valentin zögerte, wand sich. Valentin zögert nie!
    „Und was?“, fragten Istvan und ich gleichzeitig, aneinander geklammert.
    „Und sie sind auf dem Weg hierher. Bald dürften sie Ungarn erreichen. Radu folgt ihnen. Jakov ist der Meinung, dass er seinen Ersatzkrieger hier erzeugen will … als Strafe sozusagen“, murmelte Valentin angewidert.
    Ich schluckte, dann sagte ich paralysiert vor mich hin: „Du nimmst mir meinen Krieger, also nehme ich mir einen Menschen von euch!“
    „Ja“, sagte Jakov hart. „Genau so“, fügte er schuldbewusst hinzu. Serafina streifte kurz seinen Arm, irgendwie vertraulich. Es fiel niemanden auf, außer uns drei.
    „Istvan, denkst du, dass du schon soweit bist?“, fragte Valentin.
    „Habe ich denn eine Wahl. Ich werde es sein, weil ich es muss“, zischte dieser zurück. Seine Anspannung übertraf alles. Selbst meine Angst.
    Nein! Farkas kommt. Bald ist er zurück. Istvan wird sich ihm stellen. Eine Konfrontation mit Farkas, vor der Zeit. Das ist nicht gut. Ganz und gar nicht!
    Meine Gedanken rasten. Der kalte Schweiß brach mir aus.
    Woltan trat heran und versuchte

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