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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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irgendetwas tun, damit ich es wieder hinbiegen kann.“
    „Außer mich am Leben zu halten?“, fragte ich, halb im Scherz, halb todernst.
    „Ja, außer dem Offensichtlichen. Gibt’s da irgendetwas?“, wollte sie wissen. Ihre Augen flehten mich an. Ich dachte nach, dann fiel mir etwas Passendes ein.
    „Bring mir ein paar Seemannsknoten bei und wir sind quitt!“, bot ich an. Serafina sah mich an, als wäre ich verrückt. Doch dann lächelte sie erleichtert.
    „Das ist alles? … Wieso ausgerechnet Seemannsknoten?“, stieß sie verwirrt hervor.
    „Sagen wir, ich habe meine Gründe. Also abgemacht?“, sagte ich und hielt ihr meine Hand hin, die sie nahm und fest schüttelte.
    „Abgemacht!“
    Serafina stand auf und stellte das Radio endlich leiser.
    Ich ging ihr nach und stellte das Radio nochmals lauter, um sie noch etwas zu fragen, wie ich es Istvan versprochen hatte.
    „Was hat Valentin umgestimmt? Istvan will unbedingt wissen, wieso ihr nun doch gekommen seid?“, flüsterte ich Serafina ins Ohr.
    Sie starrte mich angestrengt an, dann sagte sie mir die Wahrheit.
    „Ich habe ihn daran erinnert, was alles passiert ist, bevor du gegangen bist. Als ich ihm nochmals erzählte, was Farkas in Istvan ausgelöst hatte, war mein Vater bereit zu kommen. Und als ich ihm ungeschönt Istvans erbärmlichen Zustand schilderte, hielt ihn nichts mehr“, wisperte sie angespannt. Bei der Wendung „erbärmlicher Zustand“ zusammen mit seinem Namen verkrampfte sich mein Magen unsanft. Ich nickte kurz und seufzte, dann stellte sie das Radio ganz ab. Zusammen gingen wir zurück zum Sofa, setzten uns und sahen dem Feuer zu.
    Istvan kam zu uns ins Zimmer und ließ sich an meiner Seite auf die Couch fallen. Ohne dass er darum bitten musste, ließ uns Serafina alleine und ging in Richtung Küche.
    „Frauengespräche beendet?“, fragte er herausfordernd. Sein Ton war rau und aufgekratzt, aber nicht ohne Humor.
    „Ja, danke“, gab ich nonchalante zurück. Er bohrte nicht weiter nach. Immerhin kannte er meine Sturheit.
    „Und selbst? Wetzt Valentin schon die Messer, um mich für meine Dummheit zu bestrafen?“, fragte ich schmunzelnd, obwohl ich in meinem Magen ein flaues Gefühl unterdrücken musste.
    „Sei nicht albern, Joe. Er hat es besser aufgenommen, als ich gedacht hatte. Seltsamerweise gefiel ihm deine Cover-Story mit dem Zeugenschutzprogramm. Er ist ganz begeistert davon. Offenbar hast du ihn damit auf Ideen gebracht“, merkte er an.
    „Immer gern behilflich. Was immer Sie wünschen: Tarngeschichten für Werwolf-Existenzen oder hanebüchene Ausreden, um mit dir alleine sein zu können. Habe ich alles auf Lager“, verkündete ich im Ton einer Verkäuferin und küsste ihn leicht auf die Lippen, wobei ich noch immer schmunzelte. Er erwiderte meinen Kuss nur schwach. Dann fiel mir wieder ein, dass jedes Lebewesen im Haus gerade genau gehört hatte, was ich wie gesagt hatte, und mitbekam, dass wir uns küssten.
    „Daran werd ich mich nie gewöhnen. Die Wände haben Ohren, hm?“
    „Ich fürchte, ja. Stell dir einfach vor, du wärst zum ersten Mal zu Besuch bei meiner Familie. Da würden wir uns auch zusammenreißen müssen“, schlug er vor.
    „Hmpf“, war meine einzige Antwort.
    „Wieso hat Valentin so gut auf meinen Fehler reagiert?“, fragte ich nach. Diese Frage war bestens geeignet, die Stimmung zwischen uns wieder abzukühlen.
    „Du warst geistesgegenwärtig genug, kein Wort über Wölfe zu verlieren. Eigentlich hast du ja nur gestanden, dass du etwas mit mir hast und es nicht ganz ungefährlich ist. Sollte also etwas mit mir oder dir passieren, würde Carla nicht sofort auf die Idee kommen, dass Werwölfe involviert wären, sondern würde annehmen, dass mich irgendwelche Verbrecher aufgespürt hätten“, versuchte er zu erklären. Er wollte unbeteiligt klingen, was ihm nicht gelang.
    Ich schluckte besorgt bei dem Gedanken, dass uns etwas zustoßen konnte. Aber das war nun einmal die Realität. Es hatte keinen Sinn, sich da etwas vorzumachen. Mein Puls ging etwas schneller, als ich mir der Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Istvan war sofort beunruhigt und nahm meine Hand. Seine Augen, sonst sengend, ruhten jetzt auf mir, um mich zu besänftigen. Mein Herz gehorchte sofort. Es beruhigte sich, um dann nur noch rasanter zu schlagen, aber in einer völlig anderen Tonart.
    „Solange wir hier sind, solltest du mich vielleicht besser nicht anfassen. Ich möchte den Valentins nicht erklären müssen, was mit

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