Wolfsfieber - Band 2
doch zu gefährlich sein. Das könnte ich mir nicht verzeihen Joe, wenn doch etwas …“, stammelte er angestrengt und versuchte, mehr sich selbst zu überzeugen als mich. Was ich wollte, wusste ich.
Ich unterbrach ihn, indem ich meine Lippen auf seine presste und an seiner Jeans riss, was ihn zu mir aufs Bett brachte. Er hätte sich mir leicht widersetzen können, aber im Unterbewusstsein hatte er schon nachgegeben.
Als ich seine Schwere auf mir spürte und sich diese unglaubliche Hitze über mir ausbreitete, fühlte ich mich Istvan wieder genauso nahe wie früher. Er begann meinen BH zu öffnen und streifte ihn mir ab, und als sich unsere nackte Haut berührte, ging mein Atem nur noch flach und unregelmäßig. Danach geriet mein Herzschlag vollends außer Kontrolle, aber diese Reaktion kannte Istvan bereits.
Es war zum Sterben schön und so vertraut, ihn wieder auf diese Art zu berühren und zu küssen.
Nach einer Weile waren unsere Küsse nur noch wild und außer Kontrolle. Istvan ließ sich endlich fallen und ich genoss es, als er sein Bein zwischen meine Schenkel presste. An diesem Punkt gab es bei uns für gewöhnlich keine Gedanken mehr. Es fehlte nur noch eine Sache.
Es war eine intime, kleine Geste, die sich von selbst entwickelt hatte. Eine Art letztes Zeichen für unser jeweiliges Einverständnis, bevor wir einander alles gaben, was wir zu geben und zu nehmen hatten. Bald würde es passieren. Ich erkannte die Anzeichen der Bewegungen. Istvan würde mit seiner Hand tief in meine Nacken fassen und ich würde in einer fließenden Bewegung meinen Kopf tief zurücklegen, sodass er seine Lippen auf meine Schulterbeuge legen konnte, um meinen Pulsschlag auf seinem Mund pochen zu fühlen. Danach würde seine andere Hand, wie im Fieber, an meinem Hals hinauf-gleiten bis zu meinem Kinn und es so zur Seite drehen, dass ich ihn ansehen musste, tief und lange, bevor er mich ein letztes Mal küssen würde. Der Kuss, der unser Vorhaben besiegelte. So war es fast jedes Mal gewesen. Und so war es auch dieses Mal. Nur als seine Lippen dann tatsächlich von meinem Puls abließen und ich seine Hand auf meinen Hals fühlte, erstarrte Istvan plötzlich zu Eis. Ich konnte den Stimmungsumschwung in ihm deutlich fühlen. Obwohl ich die Augen geschlossen hatte, erstarrte auch ich.
Als ich die Augen entsetzt aufriss, sah ich, was Istvan zu sehen vermeinte: Seine Hände, die sich um meinen Hals legten, als würde er mich würgen. Aber in seinen Händen war kaum Kraft. Dann musste ich es sehen. Das, was ich zuvor schon kommen gefühlt hatte. Seine Augen verloren das dunkle Grün und wurden von einem irisierenden Smaragd überzogen. Als er das Erkennen in meinen Augen sah, zögerte Istvan nicht lange. Im Bruchteil einer Sekunde sprang er vom Bett hoch und zwängte sich an die andere Seite des Raumes. Ich konnte nichts anderes tun, als mir unbeholfen das Laken überzustreifen und den Gedanken verscheuchen: Das Monster ist jetzt in ihm und es ist meine Schuld!
Istvan presste seinen Rücken so heftig gegen die Wand, dass ich dachte, sie würde bald eine Delle davontragen. Er presste seine Augen fest zu, damit ich es nicht länger sehen musste. Er tat es mehr für sich als für mich, aber das konnte er jetzt nicht wissen. Ich wollte ihm so verzweifelt helfen und stürmte zu ihm.
„Nicht!“, schrie er mir von der anderen Ecke des Zimmers zu, als er meine Absicht an dem Klang meiner Bewegungen erriet.
Ich gehorchte, widerwillig. Er fasste wieder an seinen Hals und nahm den Orion-Anhänger in seine Faust. Dann begann er sich wieder etwas zuzumurmeln, aber dieses Mal verstand ich, was er da stammelte.
„Geh weg!“, zischte, als wäre noch jemand im Raum. Ich zitterte wie Espenlaub. „Ich bleibe bei ihr. Ich komme zurück … Ich bin ich. Ich bin Istvan … Ich bin ihr Orion. Denk an den Klang ihrer Stimme, als sie es sagte … Los, streng dich an! Du kannst das … Denk an das Metall auf deiner Brust, unter ihren Fingern! … Ah!“, stöhnte er laut auf und krümmte sich dabei. Dann öffnete er die Augen und war wieder er selbst. Er wirkte so angestrengt, als hätte er drei Runden gegen einen Profi-boxer hinter sich, allerdings ohne seine Wolfskräfte.
„Also, so machst du es!“, stieß ich erstaunt hervor, nachdem ich endlich begriffen hatte, wie er das Ding in Schach halten konnte.
„Ja, so mach ich es“, sagte er müde und angespannt.
„Das ist alles meine Schuld“, entschuldigte ich mich kleinlaut bei ihm und
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