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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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näher auf mich zu. „Gar nichts kann meine Gefühle für dich verändern. Hörst du! Nichts. Und außerdem …“ sagte Istvan jetzt wieder in einem lockeren Tonfall, „… habe ich nichts dagegen später mal deinen jugendlichen Liebhaber zu geben. Eigentlich …“, murmelte er nachdenklich, seine Stimme wurde dabei ganz tief und verführerisch, „… finde ich die Vorstellung richtig reizvoll!“
    Er schenkte mir sein schiefes Grinsen und vertrieb damit für den Moment meine Ängste, auch wenn er nicht vermochte, sie gänzlich auszulöschen. Während er seine Hand auf meine legte, konnte ich nicht aufhören, die Augen zu verdrehen. Und obwohl ich es gar nicht wollte, musste ich jetzt auch grinsen. Mein zukünftiger Toyboy wusste einfach zu gut, wie er mich dazu brachte, nach seiner Pfeife zu tanzen. Jetzt galt es nur noch, die gemeinsame Nacht mit soviel Anstand und Zurückhaltung wie möglich zu überstehen. Keine leichte Aufgabe.
     
    Das Badewasser war herrlich. Nach einem langen, ereignisreichen Tag wie heute war es ein wahrer Segen, die Anspannung des Spazierens, Staunens und der Konzentration mit warmem Wasser abspülen zu können. Nun endlich entspannten sich die verkrampften Nackenmuskeln und mein Körper spreizte sich genussvoll in dieser Schwerelosigkeit. Ich vergaß mich selbst und die schwierigen, aufreibenden Gespräche der letzten Tage. Fast hätte ich sogar ihn vergessen, aber nur fast. Mein Körper verlangte danach, das wundervolle Entspannungsgefühl auszudrücken, und ich ließ es zu.
    Plötzlich vernahm ich Istvans dumpfe Stimme hinter der Tür, die meine Trance durchbrach.
    „Joe, könntest du bitte aufhören, derart wohlig zu stöhnen!“, ermahnte er mich flehend.
    Prompt richtete ich mich ertappt auf. Ein Schwall von Wasser schwappte über den Rand der Wanne und benetzte den marmornen Boden.
    Oh , durchfuhr es mich. Es war doch nur ein leiser Seufzer der Erleichterung gewesen, nichts weiter, und kaum hörbar. Aber es war offenbar genug, um von ihm gehört zu werden.
    Was es wohl in ihm ausgelöst hat, wenn er sich deshalb gleich beschweren muss und um Einhalt bittet?
    Bei diesem Gedanken verspürte ich sofort den unbezähmbaren Drang, ungezogen zu sein. Doch zuerst entschuldigte ich mich. Halbherzig.
    „Tut mir leid. War keine Absicht. Ich versuche, es sein zu lassen.“
    Ich war froh, dass er mich jetzt nicht sehen konnte. Jetzt, wo ich mir meiner Nacktheit nur allzu bewusst war. Das Ein-zige, was ich konnte, war absurd breit zu grinsen, als ich, in voller Absicht, einen leisen, lang gezogenen – wohligen – Seufzer durch die Nase ausstieß. Und dabei dachte ich ganz fest an ihn . Daran, wie das Geräusch ihn seine Fäuste ballen ließ.
    Istvan war noch in derselben Sekunde ganz nahe an die Tür gekommen. Der Schatten seiner Füße war im Türspalt deutlich zu erkennen. Diese wunderbar raue Stimme sprach jetzt geradezu geschockt mit mir.
    „Joe?“
    „Ja?“, fragte ich gedehnt. Abwartend.
    „Versuch’s weiter … und … streng dich mehr an. Bitte!“
    Ich lachte bereits schallend. Glücklich.
     
    Als ich mit meinem T-Shirt und den Bauwollshorts bekleidet aus dem Badezimmer kam, war Istvan bereits im Bett. Er hatte das Laken seiner Bettseite so fest um seinen Körper geschlungen, als wäre es ein Kokon. Wie eine ägyptische Mumie eingepackt, wartete er darauf, dass ich mich zu ihm legte. Bei diesem Anblick musste ich sofort wieder lächeln. Mittlerweile taten mir schon die Wangenmuskeln weh.
    Er erwartete bestimmt von mir, dass ich ebenso züchtig zu Bett gehen und das zweite Laken zu meinem Schutzpanzer formen würde.
    Aber das konnte er vergessen, ich hatte ganz anderer Pläne. Schließlich waren die vierundzwanzig Stunden noch nicht ganz rum und ich würde den Teufel tun und ihn so einfach davonkommen lassen.
    „Sorry, Mister, aber das wird nicht funktionieren“, warnte ich ihn schmunzelnd vor.
    Istvan verzog den Mund und versuchte mich mit einem Stein erweichenden Hundeblick zu beschwichtigen. Nun spielte er nicht fair, aber das konnte ich schon aushalten.
    „Auch das klappt nicht“, feixte ich, während ich mich auf die Bettkante setzte. Ich lehnte mich weit über ihn, um die Bettlampe auf seiner Seite abzuschalten. Dabei streifte meine Brust seinen Oberkörper und meine Haarspitzen kitzelten seinen Hals. Er schloss die Augen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Aber anstatt auf meine Seite des Bettes zurückzukehren, blieb ich mit meinem Kopf auf seiner Brust

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